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17.06.2019 – von Ajeplog nach Umea

Der Campingplatz war wohl recht vernässt. In jedem Fall habe ich die Nacht mehr damit verbracht Mücken zu jagen. Die Ausbeute 29 Stück erschlagen oder wo möglich mit dem Staubsauger abgesaugt. In der kurzen Zeit des Bezahlens und den Stromanschluss zu legen sind sie durch das offene Fenster im Fahrerhaus gekommen und haben sich gut bis zur Nacht versteckt.

Bei leichtem Regen ging es dann Richtung Südosten an die Ostseeküste. Mit der eigenen Erfahrung und den Erzählungen, das Schweden im Sommer mückenreich ist, habe ich die Route etwas abgeändert. Statt über Land – mit dem Wintersportort Östersund – nach Göteborg an die Westküste zu fahren nehme ich die Ostküste über Stockholm. Danach geht es über die Südküste nach Malmö und über Kopenhagen zurück nach Deutschland. Wird in Summe eine tolle Erfahrung die Ostküste jetzt von der Landseite mit Wohnmobil und später Ende August mit einer Segelyacht zu erleben.

Die Etappe hatte nicht viel zu bieten. Wald, Wald und nochmals Wald in einer hügeligen Landschaft. Wald, in allen Formen, Nadelwald, Laubwald, Mischwald oder abgeerntete Flächen mit kleinen Setzlingen zur Aufforstung. Mehrere Vollbremsungen mit Ausweichmanövern, weil hier viele Rentiere an und auf der Straße sich tummeln, waren echte Herausforderungen. Ich dachte, dass die Bergziegen in Alaska dickfellig sind und auf der Straße liegenbleiben. Nein, Rentiere toppen das und laufen hunderte von Metern gemütlich auf der Straße, reagieren auch nicht auf hupen, und man ist gut beraten sie nicht zu überholen, denn sie gehen eigenwillig aber unvorhersehbar nach links oder nach rechts von der Straße. Es gab unterwegs ganze drei Häuseransammlungen, eine Kleinstadt und sehr wenig Verkehr. Aufgrund mangelnder Motive gibt es von der „Eintönigkeit“ keine Bilder. Kurz vor Umea, eine moderne Universitätsstadt mit rund 85.000 Einwohnern, setzte heftiger Platzregen ein. So viel die Stadtbesichtigung regelrecht ins Wasser. Was noch möglich war, war der Besuch in einer Mall zum einkaufen. Die Einkaufzentren sind schick und vergleichbar mit den nordamerikanischen Malls. Das was sehr auffällig ist, ist das magere Angebot an Gemüse, was mir auch in Norwegen gefehlt hat. Gemüsekonserven kennen weder die Norweger noch die Schweden. Es gibt Mais, Champignons und Tomaten – das war es auch schon. Da inzwischen Platz im Gefrierfach entstanden ist konnte ich etwas aus der Kühltruhe mitnehmen. Aber auch da ist, vergleichsweise zu Deutschland, das Angebot klein.

Der Campingplatz liegt südlich von Umea und hier herrscht das Gegenteil – Trockenheit. Aufgrund der schönen Waldlage ist bis auf weiteres selbst das Grillen mit Holzkohle verboten.