16.05.2022 Wohnmobiltour Salzburg

Die Stadt Salzburg hat mich sehr begeistert und ich kann nur empfehlen sie als dreitägige Stadttour einzuplanen, dann aber ohne Hund. Die Highlights, die in den einschlägigen Reiseführern erwähnt werden, habe ich alle besucht und bewundert. Ob nun der Dom mit Domplatz oder die Getreidegasse, die vielen Kirchen oder auch die Häuserfronten an der Salzach sind alle sehenswert und tolle Fotomotive. Kleines „Lowlight“ war die berühmte Judengasse, denn sie war als Baustelle gesperrt. So wie ich in ganz Österreich auf meiner Route und jetzt auch in Bayern feststelle, dass es nur so wimmelt an kleinen und großen Baustellen. Das macht das Alleinreisen teilweise recht anstrengen, da die Umleitungen vom Navi nicht erkannt werden und ein zweites Augenpaar hilfreich wären.

Als Fazit würde ich sagen Salzburg ist noch schöner als Wien.

 

15.05.2022 Wohnmobiltour von Krk nach Salzburg

Ich lerne jeden Tag etwas Neues und so kann ich heute im Nachgang zum gestrigen Tag Bilder von dem köstlichen Fischessen präsentieren. Danach musste eine Entscheidung her, weitere 1.000 km bis nach Mostar für eine berühmte Brücke fahren, trotz inzwischen heißen Temperaturen und sehr wenig Schatten auf den Stellplätzen, oder nach Salzburg fahren und die Alpen- / Schwarzwald Tour beginnen.

Ich bin dankbar für jede Stadt, die ich sehen durfte. Es fängt aber an sich zu wiederholen – Hafen, Altstadt mit Stadtmauer, bunte Gassen und in der Mitte ein Glockenturm, oder eine Kirche. Und so ist die Entscheidung gefallen etwas eher Kroatien zu verlassen, um die Alpen länger zu genießen.

 

Also ging es über Villach zurück nach Salzburg. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wurde ich an der Grenze sowohl auf der kroatischen Seite, als auch auf der slowenischen Seite kontrolliert. Nicht nur das, aus welchem Grund auch immer, führte das Navi mit Stimme von Uschi mich die ersten 65 km über eine sehr kurvenreiche Landstraße, bevor es auf die Autobahn ging. Hatte tatsächlich den Scharm viele schöne Dörfer und Städte in Slowenien sehen zu können.

In Salzburg angekommen begannen neue Herausforderungen. Der ausgewählte stadtnahe Wohnmobilstellplatz existiert nicht. Man soll angeblich aber auf dem Parkplatz an der Festung Hohensalzburg stehen dürfen. Uschi manövrierte mich in immer engere Straßen und plötzlich stand ich auf einer Fahrradstraße „gefangen“. Mit Hilfe von netten Passanten zu Fuß, die Radfahrer waren ohne Ausnahme frech und rücksichtslos, kam ich zurück in den normalen Straßenverkehr. Dort sprach mich ein netter älterer Herr an und fragte was ich suche. Er bot mir an mich zu einem Campingplatz ca. 5 km außerhalb der Stadt auf einer Art Alm zu bringen, hat toll funktioniert – ganz lieben Dank an die Unterstützer. An eine Stadtbesichtigung heute ist überhaupt nicht zu denken, denn es finden den ganzen Tag Laufveranstaltungen in der komplett gesperrten Innenstadt statt. Da ist die Abwechslung in der Natur mit Wald und Wiesen genau das richtige, damit der Hund mal uneingeschränkt zu seinem Recht kommt.

14.05.2022 Wohnmobiltour nach Krk

 

Die Insel Krk selbst ist eine einzigartige Insel – sei es durch ihre weit zurückreichende Geschichte, durch die wertvollen Kulturgüter, durch Ihre Natur oder durch ihre wunderschönen Badebuchten. Auf Krk gibt es 60 kleine Ortschaften, Orte und Städte, in denen ca. 18.000 Einwohner leben. Die Zahl der Bewohner erhöht sich während der Hauptsaison durch die Urlaubsgäste auf circa 100.000 – ein Zeichen dafür wie beliebt die Insel bei Urlaubern europaweit ist.

Die Altstadt der gleichnamigen und kaum auszusprechenden Stadt Krk ist sehr beeindruckend, nach meiner Wahrnehmung bisher die schönste auf meiner Tour.

Zudem hatte ich zwei Mal Glück. Es gibt einen winzigen Wohnmobilplatz für 6 Wohnmobile, der nur 7 Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt und es waren noch drei Plätze frei.

Bei der Stadtbesichtigung kam ich mit zwei einheimischen Verkäuferinnen, die eine Raucherpause machten, ins Gespräch und sie haben mir gerne ein Fischrestaurant empfohlen, ein absoluter Volltreffer.

Ich habe es in vollen Zügen genossen, war aber dankbar die Nacht alleine zu verbringen, denn ich kann mich nicht erinnern jemals so viel Knoblauch gegessen zu haben.

Als Gruß aus der Küche gabe es selbst gebackenes Brot mit Olivenöl, in dem jede Menge Kräuter und Knoblauch schwammen. Als Vorspeise habe ich Jakobsmuscheln gewählt, die in der Schale mit eine Mischung aus Olivenöl, Knoblauch und Käse gegart waren.

Als Hauptgang gab es die hauseigene Fischplatte mit Dorade, Thunfisch, Tintenfisch, Miesmuscheln und Crevetten. Ausnahmsweise hab ich dazu Weißwein getrunken, der zum Fisch besser passt. Smile, das war aber nicht der Grund, sondern das Restaurant war den ganzen Tag so gut besucht, dass die Rotwein Vorräte schlicht und ergreifend aufgebraucht waren.

12. / 13.05.2022 Wohnmobiltour nach und auf der Insel Cres

Die Insel Cres ist die erste Insel der kroatischen Adria. Sie liegt im nördlichen Teil der Region. Im Norden setzt man per Fähre von Brestova nach Porozina auf Cres über. Im Süden ist Cres mit der Insel Losinj mittels einer Drehbrücke in Osor verbunden. Eine weitere Fährverbindung gibt es zwischen Merag auf cres und Valbiska auf der Insel Krk. Merag ist circa 14,5 km von der Stadt Cres entfernt.

An der Süd- und an der Westküste von Cres finden Badeurlauber zahlreiche Buchten und Kieselstrände, während die Nord- und die Ostküste meist felsig ist. Die höchsten Erhebungen auf Cres sind die Berge Gorice (648m) und Sis (638m). Von den Gipfeln der Berge hat man eine herrliche Aussicht über fast die komplette Kvarner Bucht.

Nach 20 Minuten mit der Fähre war Porozina auf Cres erreicht. Mich interessierte neben der Stadt Cres auf Empfehlung der Süden der Insel. Die Fahrt war etwas beschwerlich, denn für die Saison werden viele Straßenabschnitte erneuert. So konnte ich vom malerischen Ort Osor, bekannt durch seine Drehbrücke, nur als Silhouette fotografieren. Aufgrund der Bauarbeiten ist der Ort zurzeit nur mit PKW zu erreichen. Den Abend und die Nacht habe ich im Ort Mali Losinj verbracht. Idyllisch, aber eine reine Touristenstadt. Der „Kracher“ war ein 30 minütiger Stau vor der Stadt. Die Drehbrücke hat den Schiffsverkehr für 30 Minuten freigegeben, um vom Hafen auf die Adria auszulaufen.

Am Folgetag habe ich mir Cres angeschaut. Wunderschön, besonders der Stadthafen und die Erfahrung, dass das Navi nicht immer hilft. Die Anordnung der engen Gassen, die wie ein Labyrinth wirken, aus dem man nur schwer wieder raus findet, stellten die Genauigkeit von GPS an seine Grenze. Aufgrund der Enge fiel auch die Ortung über den Glockenturm aus, bis man unvermittelt direkt davor stand.

Von Cres aus ging es dann zum Fährhafen Merag, ein Ort mit ganz wenigen Häusern und dem Fähranleger für die Überfahrt auf die Insel Krk.

11.05.2022 Wohnmobiltour von Rovinj über Pula nach Labin

Heute ging es von Rovinj nach Pula im Südwesten von Istrien. Pula ist die größte und wichtigste Stadt in Istrien, aber wie ich find nicht die schönste. Da hier zwar der Tourismus eine Rolle spielt sind es eher Tagesausflügler, die sich die Altstadt mit den römischen „Hinterlassenschaften“ anschauen. Parallel dazu pulsiert das ganz normale Leben mit all seinem Lärm und Dreck.

Die römische Arena ist beeindruckend, die sechst größte der Welt, und sie wurde ca. 12 v. Chr. parallel nach den Vorlagen der Arena in Rom gebaut. Die Altstadt ist terrassenförmig angelegt und die Verbindung erfolgt über sehr steile Treppen. Eine Herausforderung besonders für ältere Menschen. Kirchen und Klöster sind hier vielfach angesiedelt und teilweise sehr gut erhalten. Zwei Probleme brachte der Tag mit sich, zum einen lagen viele Gassen auf der einen Seite im tiefen Schatten und auf der anderen Seite im zu hellen Sonnenlicht. Zum anderen hatte mindestens eine Schule „Wandertag“, es wimmelte von Schulklassen.

Die Übernachtung in Pula habe ich gestrichen – ja, ist ein sehr luxuriöser Campingplatz ca. 15 km außerhalb von Pula, aber 60€ pro Nacht nur zum schlafen fand ich zuviel. Istrien ist nicht riesig, so dass ich noch am selben Tag nach Labin an die Ostküste gefahren bin. Alle Orte auf der Strecke waren malerisch und reizvoll, aber es wiederholt sich. Stadtmauer, enge Gassen und ein zentraler Platz mit Glockenturm.

Der Campingplatz liegt außerhalb von Labin und ist über eine atemberaubende, enge und mit steilen Steigungen wie Gefälle Straße mit dem Ort Labin verbunden. Die Dame am Empfang amüsierte sich darüber, denn i. M. ist noch keine Saison und daher der Gegenverkehr sehr überschaubar. Lt. ihrer Aussage ist es in der Hauptsaison eher die Hölle.

Heute morgen habe ich mir bei einer Tasse Kaffee den Sonnenaufgang über der Insel Cres angeschaut, herrlich diese beschauliche Ruhe, wenn noch kaum einer wach ist – außer die Hundebesitzer wo der Vierbeiner keine Ruhe gibt, weil er raus mus.

Bei der Überprüfung habe ich gesehen, dass – warum auch immer – das letzte Bild aus Pula ans Ende gerutscht ist, denn das Ende dieses Berichts ist der Sonnenaufgang.

 

10.05.2022 Wohnmobiltour von Novigrad nach Rovinj

Der heutige Tag hatte es in sich und war berauschend. Wie immer um 6:00 Uhr wach geworden eine halbe Stunde mit Xandro gespielt und ab aus den Federn. Soweit habe ich alles für die Fahrt verstaut und dann den morgendlichen Spaziergang mit Xandro genutzt, um uns das malerische Städtchen Novigradanzuschauen.

Die Altstadt war bis in das 18. Jahrhundert eine Insel und wurde erst zu dem Zeitpunkt mit dem Festland verbunden. Der Glockenturm, und die stehen in jeder Stadt, wurde vom Wahrzeichen in Venedig, dem Markus Glockenturm „abgekupfert“. Auch wenn alle Gebäude auf tragendem Grund errichtet wurden erinnern viel Gassen und Gebäude in Form und pastellen Farbtönen an Venedig.

Noch ist es ein Geheimtipp für Touristen, und das machte den Spaziergang sehr entspannt, da es nicht voll wurde.    

 

Nach einem kleinen Frühstück auf dem Veliki Trg (steht für Platz) und einem Rundgang um die gut erhaltene Stadtmauer von Novigrad ging es, wie es sich für Wohnmobilisten gehört, auf Nebenstrecken ohne mautgebühr durch riesige Weinfelder, oder sagt man Weinberge (?) und ausgedehnten Olivenhainen nach Porec. Schön anzusehen sind die vielen kleinen Stände an der Straße, die ihre Erzeugnisse anbieten. Ich bin erstaunt, dass ich in Deutschland noch nicht bewusst Olivenöl aus Kroatien gesehen habe.

Porec ist ein weitaus bedeutenderer Touristenmagnet als Novigrad. Das sieht man nicht nur an den vielen Hotels außerhalb der Altstadt, sondern auch an den vielen Angeboten. Sei es eine tagestour mit Schnellbooten nach Venedig, oder Touren zur Delphinbeobachtung. Gefühlt sind 80% der Erdgeschosse in der Altstadt mit gastronomischen Betrieben „zugepflastert“.

Nicht nur der malerische Zauber macht diese Stadt so attractive, sondern bei genauem hinschauen ist der römische Einfluß erhalten geblieben. Die Hauptstraße Decumanus verläuft von Ost nach West und die Cardo Maxiums von Nord nach Süd. Alle Nebenstraßen ordnen sich diesem System im rechten Winkel zu den beiden Hauptachsen unter. Und natürlich gibt es auch den Glockenturm, der in seiner Art schlichter ist als der auf dem Markusplatz, aber sich gut in das Gesamtbild einfügt.

Es war inzwischen 26 Grad warm, deutlich voll, und verständlicherweise gibt es in der Enge keine Parkplätze für Wohnmobile. Also 30 Minuten hin, Besichtigung und wieder eine halbe Stunde zurück. Jede dieser Minuten war Gold wert. Für heute ging es dann zur letzten Station nach Rovinj.

Rovinj ist schon etwas ganz besonderes, aber sehr überlaufen. 

Das wirklich schöne ist das Panorama von außen, sowie einige tolle Gassen. Fotografieren ist sehr schwierig, sowohl von der Beleuchtung her ist eine Seite der Gasse Seite dunkel im Schatten gegenüber dann das gleißende Sonnenlicht auf der anderen Seite. Dazu die störenden Passanten, die man nicht auf dem Bild haben möchte.

Beeindruckend war die Windstar, ein Kreuzfahrt Luxusschiff unter Segeln mit fünf Masten. Es lag auch eine Motoryacht vor Anker, die mir sehr bekannt vorkam. Es könnte die kleinste der drei Yachten von Herrn Abramowitsch sein.

Zum Abschluss gab es dann eine Pizza Tonno bevor es zu Campingplatz ging. War sehr gut und lecker und fast zum totlachen. Sie war für Amerikaner in „Slices“ geschnitten, damit sich die Kulturbanausen auch ja nicht mit dem Messer schneiden. Ich hatte noch nicht fertig bestellt, als am Nebentisch die Amerikaner bedient wurden und alles mit den Händen in sich hineingestopft haben. Hatten aber auch ein sehr angenehmes Gespräch, den beide Pärchen sind Hundebesitzer in den USA. 

09.05.2022 Wohnmobiltour von Umag nach Novigrad

Puh, da bin ich mehr oder weniger zwei Jahre durch Corona nicht mehr in WordPress, dem Blog Program gewesen und schon ist die Oberfläche und Funktionalitäten komplett neu. Einfügen von Bildern und Text schreiben bekomme ich wieder hin, die einzelnen Bilder mit Text zu versehen noch nicht.

Von Villach ging es über den beeindruckenden Tunnel durch den Gebirgszug der Karawanken von Kärnten in Österreich nach Slowenien. Und schon war ich in einer anderen Welt, zwar war es bergig wie im Voralpenland, aber gleichzeitig schon mediterran. Trotz anderer Informationen im Netz, ob nun unser Außenministerium oder die lokalen Behörden, gab es an keiner Grenze Corona bedingte Auflagen. Ich wurde freundlich durchgewinkt und nicht einmal Xandro auf dem Beifahrersitz hat dazu animiert den Impfpass zu kontrollieren.

Mal grundsätzlich vorweg, wo Maut bezahlt wird sind die Straßen breit und gut in Schuss, sowohl in Slowenien, als auch in Kroatien. Wo keine Mautgebühr erhoben wird ist das Straßennetz „von – bis“; Schlaglöcher und Enge sind die Regel. Heute gab es immer wieder Passagen wo ich froh war, wenn es keinen Gegenverkehr gab.

Angekommen in Umag war ich schon erstaunt wie leer es noch ist, obwohl es heute mit 25 Grad richtig „geil“ war. Der Campingplatz war gigantisch, jede Parzelle ca. 200 Quadratmeter groß, im Vergleich zu Deutschland 60 Quadratmeter. Lach, fast wie im Flieger drei unterschiedliche Kategorien. Ohne alles, mit Strom oder mit Strom und direktem Abwasserschacht.  Dazu Poolanlagen, Restaurant, Bar und Service 24/7 – sehr beeindruckend.

Wie ich es vom Mittelmeer her kenne, egal ob Spanien, Frankreich, Italien usw. wird sehr viel Wert auf Sauberkeit gelegt, d. h. ab 6:00 Uhr ist eine Truppe unterwegs, die Blätter, Äste und alles an Papier zusammen fegt. Ja, es sind liebenswerte Ausländer, die ausgenutzt werden.

Nach einem Hundegang, gemütlicher Dusche und Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht, um Umag zu besichtigen. Es war sehr beeindruckend, Moderne vs. Mittelalter, Tourisms vs. Tradition.

Da ich von der Tageszeit her, als auch saisonal früh war zeugte der Tourismus „nur“ von gefühlten 80% der Gebäudenutzung als Restaurant, Coffee Shop oder Bar. Es wirkt in keiner Weise aufdringlich, ganz im Gegenteil – es zeigt die Leichtigkeit, dass überwiegend das Leben im Freien stattfinden kann. Und das ist purer Luxus, den die Natur zur Verfügung stellt. Natürlich sind 25 Grad plus etwas schönes, aber die Möglichkeiten mit den Wohnmobil zu stehen sind in der Regel ca. 30 Minuten Fußweg außerhalb der Stadt. D. h. früh raus und später in den Schatten.

Auf dem Weg nach Novigrad stand eigentlich Buje auf dem Programm. Es bleibt ein abgespeicherter Traum in meinem Kopf. Eine unglaubliche Kulisse auf einem Hügel (Google zeigt euch Bilder) und für Wohnmobilisten nicht erreichbar – Parkverbot!  

04.05. – 07.05.2022 Wohnmobiltour

Die ersten Änderungen musste ich bereits vornehmen, da sich das Wetter alles andere als freundlich zeigte. Wegen Dauerregens werde ich die Stadt Salzburg auf der Rückfahrt von Kroatien besichtigen. In bin direkt nach Villach am Ossiachersee gefahren.

Von hier aus geht es morgen in das sonnige und warme Kroatien nach Umag. 

Wohnmobiltour 2022 – ein kurzer Überblick


Endlich ist es wieder so weit eine längere Tour zu unternehmen.
Es geht von Celle aus über Salzburg nach Kroatien und auf dem „Rückweg“ über die Hochalpenstraße von Reit im Winkl bis zum Bodensee, durch den Schwarzwald und über die sogenannte Burgenstraße bis nach Würzburg.
Heute war die erste Etappe der Anreise bis Fulda. Morgen geht es weiter nach Regensburg. Am Freitag ist das Ziel Salzburg, wo die eigentliche Tour mit vielen Bildern starten wird. Mit Rücksicht auf meinen Welsh Terrier Xandro sind die längsten Etappen mit 3 Stunden Fahrzeit geplant worden.

27.02.2020 – von Nordmaling, S nach Lulea, S

Die letzten rund 300 Kilometer ging es dann deutlich langsamer voran, da die Autobahn zu einer normalen, 2 – spurigen „Bundesstraße“ ohne Ortsumgehungen wurde. Und plötzlich war er da, der Schnee. Zuerst nur an den Straßenrändern und in der Natur, in Lunea aber auch als festgefahrene Schneedecke auf den Straßen abseits der Hauptverkehrsstraßen. Der erste Weg war zum Gashandel, um die leere Gasflasche zu tauschen. Während der Winter auch hier immer zu warme Phasen hatte sind es jetzt nachts satte minus 21 Grad Celsius und das wird sich in den nächsten Tagen nicht grundlegend ändern. Am Montag ist wieder Gas Beschaffung angesagt.

Der idyllische Campingplatz liegt an einem riesigen, zugefrorenen See in einem Waldgebiet rund 5 Kilometer außerhalb der Stadt. Der Platz ist hälftig in Camping Parzellen und großzügigen Hütten unterteilt. Jetzt am Wochenende sind insbesondere die Hütten gut besucht. Viele haben ihre Snowmobile dabei oder sind auf Langlaufskiern unterwegs. „Man“ skatet, d. h. es gibt leider keine Loipen. Alles in Allem „Winter – Wonder – Land“ – Erholung pur!

Die Kälte ist sehr gut auszuhalten, da die Luftfeuchte sehr niedrig ist und es fast windstill ist. Nur der erste Hundegang im Frühnebel ist eisig.

Das Ziel Polarlichter zu sehen und zu photographieren gestaltet sich etwas schwierig. Das Wetter auf der Erde – Wolkenbildung, und das Weltraumwetter – Intensität und Richtung des Sonnenwindes müssen zusammenpassen. Zurzeit passt es nicht, d. h. entweder ist der himmel zu sehr bedeckt, oder die Intensität des Sonnenwindes ist zu niedrig. Der wird wie der Wind auf der Erde in Einheiten von 0 bis 12 gemessen. Hier am 60. Breitengrad bedarf es einer Stärke von 4, um das Polarlicht sehen zu können. Der Wind ist abhängig von der Sonnenaktivität und es wird für 2020 die Orkanstärke 12 erwartet, nur keiner kann genau sagen wann, denn alles basiert auf statistischen Daten und Modellrechnungen.

Was sind eigentlich Polarlichter? Lt. Wikipedia:

Das Polarlicht auf der Nordhalbkugel, wissenschaftlich Aurora Borealis genannt, ist eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre, die in Polargebieten beim Auftreffen beschleunigter geladener Teilchen aus der Erdmagnetosphäre auf die Atmosphäre hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens in zwei etwa 3 bis 6 Breitengrade umfassenden Bändern in der Nähe der Magnetpole zu sehen.

Hier zwei Beispiele, von Bildern, die veröffentlicht werden dürfen:

26.02.2020 – von Gävle, S nach Nordmaling, S

Heute wurde ich sehr früh geweckt. Offensichtlich, wie vielfach in Canada, leben auf den Campingplätzen, die hier die Woche über auf Montage arbeiten. Ab kurz vor 6 fuhren sie mehr oder weniger gleichzeitig los.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es weiter nach Nordmaling. Auf der Strecke erinnern die zugefrorenen Seen daran, das es noch Winter ist, obwohl die Temperaturen bei plus 1 Grad tagsüber liegen. Alle Skigebiete, die ich bisher gesehen habe, sind geschlossen, da so gut wie kein Schnee liegt.

Die Hauptstraßen sind sehr gut geräumt und schnee- und eisfrei. Das ist auf den kleinen Nebenstrecken ganz anders. Dort ist ein bis zu 20 Zentimeter dicker Eispanzer auf der Straße, den Radwegen und auch auf den Fußwegen die Regel. Die Fußwege sind mit Split abgestreut, was einiger Maßen Halt gibt.

In Nordmaling ist der Campingplatz ganzjährig geöffnet, mehr auch nicht. Für 10 Euro stehe ich auf einer Eisfläche mit Stromanschluss. Aufgrund der geringen Nachfrage sind alle Service Einrichtungen, wie zum Beispiel die Toiletten und Duschen geschlossen. Das dazugehörige Restaurant bietet an während der Öffnungszeiten die Toilette zu benutzen – gut, wenn man vollständig autark ist.

Die Nacht musste ich einmal raus, da die erste Gasflasche leer war und es empfindlich kühl geworden war. Die Luft ist heute morgen herrlich, totale Windstille, wenig Luftfeuchtigkeit und sonnig bei -8 Grad Celsius.

Eine weitere interessante Erfahrung sind die Zeiten von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zu Niedersachsen. Es wird fast eine Stunde früher hell, aber auch eine Stunde früher dunkel. Heute werden wir am Zielort Lulea ankommen und uns erst einmal ausruhen.

25.02.2020 – von Linköping nach Gävle

Der kleine Abstecher zum Göta Kanal war etwas enttäuschend. Offensichtlich ist der Kanal im Winter nicht befahrbar und so gut wie trocken.

Ansonsten rollte es gemütlich gen Norden bis Gävele. Um Stockholm herum gab es leichten Schneefall, aber danach um so mehr Sonne. Obwohl schon recht weit im Norden gibt es – überraschender Weise – noch immer keinen Schnee. Hier und da sieht man noch etwas Eis auf den Seen, aber wirklich Winter erwartet mich lt. Vorhersage erst in Lulea. Dort soll es bis Freitag nachts frostige minus 15 Grad geben.

23. / 24.02.2020 – von Celle nach Linköping, S

Endlich geht es wieder auf Tour, dieses Mal nach Lulea in Nordschweden. Für die knapp 2.000 Kilometer sind 4 bis 5 Etappen geplant. Die Etappenziele sind nicht ganz freiwillig gewählt, sondern orientieren sich an den wenigen Stellplätzen, die in Schweden ganzjährig geöffnet sind.

Die erste Etappe ging von Celle nach Malmö über die Vogelfluglinie – A7 / A1 nach Fehmarn und dann mit der Fähre nach Rödbyhavn in Dänemark. Bei starkem Regen und viel Wind ging es in Celle los. Am Fehmarn Sund waren es dann nur noch 6 Windstärken, so dass die Überfahrt auf der Wind anfälligen Brücke problemlos verlief. Überrascht war ich von der ruhigen Überfahrt mit der Fähre, wo auch Hunde an Deck dürfen – als Hundebesitzer hat man den Eindruck, dass jeder einen Hund hat. Peinlich, an der ersten Säule im Salon musste Xandro schnell noch Markieren. Trotz des Sturms der letzten Tage hat sich keine besondere Welle aufgebaut. Bei Dauerregen ging es dann über Kopenhagen nach Malmö an den Hafen zur Übernachtung. Es gab lecker Kotelett mit Rosmarinkartoffeln und Salat (zwei Kotelett für mich zwei für Xandro (ungewürzt natürlich)).

Das Aufwachen war herrlich, Meeresrauschen und strahlender Sonnenschein bei 6 Grad Celsius, und der Kaffee war schnell gekocht. Wir haben uns treiben lassen und kein besonderes Ziel für die zweite Etappe festgelegt. Den Anker habe ich dann in Linköping „geworfen“, zum einen, weil Xandro genug hatte – schläft jetzt wie ein Stein, was ich so nur von meinen Kindern kenne, als sie „Zwerge“ waren – zum anderen, weil hier eine der wichtigen Schleusen vom Göta Kanal, der Schweden wie Schleswig-Holstein der Nordostseekanal „teilt“, liegt.

Auch hier, deutlich nördlicher als Celle, sehe ich den Klimawandel. Das es keinen Schnee oder Frost bisher gibt, ok, aber, dass die Sträucher grüne Ansätze von Blättern produzieren ist schon bemerkenswert.

06.10. – 11.10.2019 – von Castello de ferro nach Celle

Zum Abschluss der langen Reise noch eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage. Die ersten zwei Tage ging es von Castello de ferro über Cartagena nach Denia. In Denia war tatsächlich so etwas wie „zu Ende“, denn Richtung Norden war die Saison per 30.09. zu Ende und alle Campingplätze bereits geschlossen. Ausnahmen gab es in Orten wie Benidorm, die so schrecklich sind, dass man nur weiterfahren möchte oder in den Metropolen, die ich mir nicht anschauen wollte.

Die Landschaft, die ich gesehen habe, ist von der Sonne stark verbrannt und ausgetrocknet und viele Flussläufe sind schlicht weg trocken – gespenstisch.

Von da an setzte dann das Verlangen ein möglichst schnell nach Hause zu kommen und die anstehenden 2.200 Kilometer hinter sich zu bringen. Es ging über die mautpflichtige Autobahn Richtung Norden mit wunderschönen Ausblicken, besonders auf den Stadtautobahnen in Barcelona und Lyon. Auch vorher schon gab es reizvolle Großstädte wie Cartagena und Murcia, die ich mir aufgrund der hohen Temperaturen von über 30 Grad nicht angeschaut habe.

Zuhause gab es viel Freude für Xandro, der endlich wieder ohne Leine laufen kann und im Garten sich einfach wohlfühlt.

Für mich natürlich die üblichen Arbeiten, Wohnmobil ausräumen und reinigen, Wäsche waschen und den Rasen mähen, denn Robby hat sich festgefahren und so seinen Dienst eingestellt.

Insgesamt war es eine sehr tolle Tour, die an der einen oder anderen Stelle etwas überladen war mit Eindrücken. Hier arbeite ich an meiner Geduld auch mal einfach ein paar Tage stehen zu bleiben, um die Eindrücke zu verarbeiten und den Gedanken zu verdrängen: „wenn ich doch schon mal hier bin“………..

© 2022 Hartwig on Tour again