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Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 4

Von Wolin nach Mielno – 07.05.2024

Die Weiterfahrt war etwas frustrierend. Zum einen waren die Straßen in keinem guten Zustand, zum anderen habe ich nicht erwartet, dass die West / Ost Straße relativ weit im landesinneren verläuft, und die Seeorte immer nur durch Stichstraßen nach Norden angeschlossen sind. Dennoch habe ich bei kühlen 10 Grad und Windstärke 6 einige schöne Momente direkt am Ostseestrand erleben dürfen. Aufgrund des aufgewirbelten Sandes konnte ich zum Schutz von Xandros Augen keinen ausgedehnten Strandspaziergang machen. Die größeren Orte haben sehr imponierende Kirchen, die in die Altstädte eingebettet sind. Aufgrund der engen Straßen sind die Altstädte aber für Wohnmobile gesperrt. Wir sind dann weiter nach Mielno gefahren und stehen auf einem kleinen, aber feinen Campingplatz am Ortsausgang. Wir sind noch außerhalb der Vorsaison, sodass alle Plätze, egal wie groß, inklusive warmer Duschen, Ver- und Entsorgung und Strom mal gerade umgerechnet 13 Euro kostet. Der Ort selbst ist das „verrückteste“ was ich nach der Insel Texel, Niederlande und Kühlungsborn in Mecklenburg Vorpommern erlebt habe.
Mielno hat mal gerade 2.000 Einheimische und in der Hauptsaison gleichzeitig 52.000 Gäste – unvorstellbar. I. M. haben maximal 5% der Geschäfte und Restaurants geöffnet und die vielen Buden – Snacks, Eis, Getränke und unnütze Souvenirs‘ am Straßenrand sind noch zugenagelt – fast geisterhaft. Ich stehe günstig im Windschatten, sodass bei Sonnenschein der Grill zum Einsatz kommen wird.

Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 3

Von Fürstenberg nach Stettin / Wolin – 06.05.2024

Nach einem guten Frühstück mit Kaffee – die neue Kaffemaschine fest verschraubt ist gut, braucht aber wegen Strombegrenzung 30 Minuten für zwei Becher -, Müsli mit Yogurt und viel Obst gab es zum Abschied noch ein paar Bilder vom Campingplatz Fürstenberg.
Die Strecke nach Stettin war unspektakulär und holprig. Viel Wald, kleine Seen, wenig Dörfer und schlechte Straßen prägten die Strecke.
Durch den EU Beitritt vor 20 Jahren gibt es im Regelfall keine Grenzkontrollen. Die wesentliche Änderung sind die unaussprechlichen und in der Schreibweise mit ganz wenig Vokalen Orts- und Hinweisschilder.
Die Fahrt im Grenzgebiet unterscheidet sich kaum von Deutschland. Es gibt Aldi, Netto und Lidl, genauso wie alle westlichen Autohäuser, Media Markt und Rossmann. Das erstaunliche sind die Fast Food Ketten, hier führt mit großem Vorsprung KFC vor McDonalds.
Mein erstes Erlebnis in Stettin war sehr positiv, tolle Idee, die ich noch nie woanders gesehen habe. An Kreuzungen hängen neben den Ampeln Count Down Uhren – in rot weiß man genau wie lange man stehen muss, in grün wie lange man fahren kann. Dafür sind die gelb Phasen sehr kurz und ermöglichen keinen Spielraum zu „dunkel gelb“.
Stettin ist immer noch ein Geheimtipp und touristisch noch nicht überlaufen – wird die Grüne Stadt genannt und ist mit rund 400.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Polens. Die Geschichte geht nachweislich zurück bis in das 8. Jahrhundert. Es würde den Rahmen meines Berichtes sprengen die Geschichte zu beschreiben, aber ich kann jedem empfehlen mal bei Wikipedia reinzuschauen.
Die Altstadt ist für Besucher gut ausgestattet, denn es führt ein markierter Weg in den Nationalfarben rot / weiß über rund 7,5 Kilometer an den Sehenswürdigkeiten vorbei. Nicht alles interessiert mich, wie zum Beispiel Parkanlagen, sodass ich mich auf die „must see“ Objekte konzentriert habe. Das sind der Heumarkt mit dem alten Rathaus und bunten Häusern, die nach dem zweiten Weltkrieg bezüglich der Fassaden wieder aufgebaut wurden. Weitere Denkmäler der Zeitgeschichte sind das Schloss, das Hafentor oder auch Berliner Tor genannt, die Jakobskathedrale und der Bereich der Hakenterrasse mit Blick über die Odermündung.
Geparkt habe ich bei der Hakenterrasse und schon kam die nächste Herausforderung. Die Parkscheinautomaten sind sehr ähnlich zu denen in Nordamerika. Das Problem und die Herausforderung: es ist alles in polnisch und es gibt keine Sprachwahl, z. B. englisch. Ein netter Passant hat das für mich erledigt, und so werde ich es in Danzig und Co wieder machen.
Das was ich gesehen habe war beeindruckend, alles drum rum eher enttäuschende Bausünden aus den 50er Jahren. Das Schloss ist ein echtes Highlight, ist aber so eng in die Altstadt integriert, dass Fotos zu schießen unmöglich ist. Die Jakobskathedrale wird von kleinen Fachwerkhäusern eingerahmt – zauberhaft. Der Heumarkt hingegen wird als groß und weitläufig beschrieben, nein, er ist nicht größer als ein Fußballfeld. Dennoch ist der Platz mit seinen paar bunten Häusern und dem alten Rathaus, was heute ein Museum ist unbedingt sehenswert. Auf der Fahrt zum Parkplatz bin ich direkt am Hafentor vorbeigefahren und ich ich fand es nicht so toll, um noch weitere 2 Kilometer One Way für ein Foto dorthin zu laufen.
Der angemessene Stellplatz entpuppte sich als No Go. Es ist ein Parkplatz mit angrenzendem Vergnügungspark, ungemütlich und sehr laut. Kurzentschlossen sind wir weitere 40 Minuten nach Wolin gefahren. Am Stettiner Haff liegt fast einsam ruhig das Gelände eines ehemaligen Campingplatzes. Geblieben sind die Sanitäreinrichtungen und die Ver- und Entsorgungsstation. Ansonsten ist es ein großer Parkplatz, den ich umgerechnet für 12 Euro für mich ganz alleine hatte.

Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 2

Fürstenberg – 05.05.2024
Es ist über Nacht Maikühl geworden, auch wenn die Eisheiligen erst am 11.05. beginnen. Dazu regnet es seit den Morgenstunden, sodass ich kurzerhand entschieden habe noch einen Tag in Fürstenberg zu bleiben. Bei dem Wetter macht die Stadtbesichtigung von Stettin recht wenig Spaß und das Licht für gute Fotos ist sehr mau. So kann Xandro die eingezäunte Hundewiese ohne Leine genießen. Heute Morgen hatte er zum Spielen eine Airedale Hündin am Start. Ein echtes Highlight für ihn, denn hier gibt es keinen Leinenzwang in der Brutzeit wie in Niedersachsen.
Meine Highlights heute sind die reparierte Druckwasserversorgung. Alles ist wieder dicht und der Komfort ist einfach sehr angenehm. Und das Schreiben der Reiseberichte; in zwei Workshops habe ich die Struktur von WordPress verstanden und es fällt vieles leichter sich in den digitalen Strukturen zu bewegen.

Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 1

Von Celle nach Fürstenberg / Havel – 04.05.2024


Nach einem ganz besonderen und kulinarisch gelungenen Grillabend mit engen Freunden aus Kelowna, Canada und Ovelgönne gestern stand heute nach der Morgenroutine „klar Schiff machen auf dem Programm. Ich liebe einen toll gedeckten Tisch und so kamen doch drei Spülmaschinen für Geschirr, Besteck, Gläser und Töpfe zusammen. Zwischendurch habe ich noch technische Hilfestellung bei der Nachbarin geleistet, die die gleiche Jura Kaffeemaschine hat, die aber gebockt hat. Am Ende war es eine kleine Kaffeebohne, die sich im Mahlwerk verklemmt hatte, wodurch die Elektronik meinte „keine Kaffeebohnen da“.

Ganz in Ruhe habe ich dann den Kühlschrank und das Gefrierfach beladen und Xandro und ich sind gegen 11:45 Uhr losgefahren. Es ging über die altbekannte B191 bis zur Gabelung Schwerin / Berlin und weiter über die A14 Richtung Müritz. Der Gegenverkehr war voll mit Wohnmobilen. Es sind inzwischen über 900.000 Wohnmobile in Deutschland zugelassen, und die Hälfte davon seit der Corona Pandemie, Trend zunehmend.
Den ursprünglichen Plan in Röbel / Müritz zu übernachten habe ich verworfen und ich bin innerhalb der Brandenburgischen Seenplatte 40 Kilometer weiter nach Fürstenberg an der Havel und dem Schwedtsee gefahren. Ich mag das Bundesland Brandenburg sehr, dass mir durch meinen Beruf überhaupt erst bewusst „begegnet“ ist. Liebenswert mit nettem Akzent, der jeden satz mit „Wa?“ beendet. Jenseits der Autobahnen sind es überwiegend Baumalleen, die jetzt in dem frischen grün einfach nur schön sind – fahren unter einem Blätterdach. Wie üblich in der Seenplatte ist der Standplatz hier auch ein Bestandteil einer Marina. Und er ist etwas ganz besonderes, das mich zur Auswahl bewogen hat. Nach der Wende hat ein Ehepaar aus NRW die Anlage gekauft und stetig ausgebaut. Sie sind in meinem Alter und haben vor einigen Jahren den verdienten Ruhestand gewählt und die Anlage verpachtet. Das hat nicht gut funktioniert und die Anlage war komplett heruntergewirtschaftet. Letztes Jahr haben sie entschieden sich vom Pächter zu trennen, eine Saison für den Wiederaufbau zu schließen und alles wieder selbst in die Hand zu nehmen – ganz großer Respekt.
Es ist alles wieder super gepflegt und Hunde kommen vor Kunden. Bevor ich mein Anliegen einer Übernachtung vortragen konnte hatte Xandro schon drei Leckerli bekommen – warmherzig schön. Die Stellplätze direkt am Wasser sind für Hundebesitzer gesperrt, verständlich, denn die Schwäne sind gerade jetzt in der Brutzeit extrem aggressiv.
Zum Platz gehört auch ein sehr nettes italienisches Restaurant mit toller Außenanlage. Es war heute warm, überwiegend sonnig, sodass alle Gäste, wie auch ich, die Terrasse genutzt haben. Ich hatte mich für Bruchetta als Vorspeise und Schweinefilet an Gorgonzola Sauce entschieden – lecker. Mir hat sehr gut gefallen, dass die gesamte Bedienung italienischen Ursprungs war, was im Akzent fast zauberhaft rüberkam.
Das weiteres Highlight diese Platzes ist ein eingezäunter Bereich, in dem die Hunde ohne Leine Leine laufen und toben können, was ich morgen natürlich nutzen werde. Auf meinen Touren kann ich diesen Service an ein paar Fingern abzählen. Am verbreitetsten ist dieser Service in Österreich.

Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024

Am 04.05.24 starte ich meine nächste Wohnmobiltour nach Polen und in das Baltikum. Den Plan „Rund um die Ostsee“, also inklusive Finland, Schweden und Dänemark musste ich abändern. Finland verlangt eine aufwendige Wurmkur gegen den Fuchsbandwurm, die ich meinem Hund ersparen möchte.

Nordamerika Tour 2023 – 165 / 166 – 11.10. / 12.10.23


Der 11.10. begann mit einem ganz besonders schönen Sonnenaufgang in herbstlicher Stimmung. Es bewegten sich wie von Geisterhand die letzten Nebelschwaden über das spiegelglatte Wasser, während die Sonne bei einem gemütlichen Kaffee langsam am Horizont sichtbar wurde und ein tolles Farbenspiel an den Wolken „veranstaltete“. Ausnahmsweise hielten sich sogar die sonst nervigen Krähen zurück und es entstand eine Ruhe und ein Frieden, den es nur in der Wildnis gibt.
Der Wetterbericht war absolut zutreffend, denn die letzten 160 Kilometer immer mindestens ein See oder der Atlantik an der Seite war sonnig und hat noch einmal die Weite und die dünne Besiedlung vor Augen geführt. Da ich Landstraße fahre gibt es hier keine Ortsumgehungen, warum auch, es gab ganze drei Häuser Ansammlungen mit Ortsschild und auf der gesamten Strecke gerade mal eine Tankstelle. Am frühen Nachmittag bin ich dann in Dartmouth bei Walmart angekommen. Und wieder hatte der Wetterbericht recht, denn es zog sich rasch zu und goß in Strömen.
Ganz interessant, und für Leser, die das gleiche oder ähnliches mit eigenem Wohnmobil machen möchten können sich dieses Mal ganz auf iOverlander verlassen. Ja, es sind überall Schilder, dass Übernachtungen im Camper verboten sind, aber es wird vom Management toleriert. Das ist auch gut so, denn hier stehen eine ganze Menge Europäer, die ihr Wohnmobil am 19.10. nach Europa zurückbringen lassen wollen. Die Lokation ist insofern ideal, da es 7 Minuten bis zur Waschanlage und 5 Minuten bis zum Spediteur sind, wo es die Ausreise Papiere gibt, die dokumentieren, dass das Wohnmobil temporär eingeführt und wieder ausgeführt wird. Das garantiert, dass der deutsche Zoll nicht auf die abwegige Idee kommt auf die Einfuhr Zoll und Mehrwertsteuer gemäß Zeitwert zu berechnen.
Heute ist der letzte regenfreie Tag der Reise, denn morgen ist wieder Starkregen im Anmarsch. Also bin ich zum Waschen des Wohnmobils gefahren. Herrje, was für ein „Drama“, die Boxen sind breit und hoch genug, aber die Versorgungsleitung für Wasser und Schaum viel zu kurz. Die sind für PKW ausgelegt, sodass man einmal das Wohnmobil drehen muss. Leider gab es auch keine Flüssigkeiten, um die teilweise dicke Insekten Schicht vorher aufzuweichen. Gerade die Front wurde trotz Hochdruckreiniger und Schaum nicht zufriedenstellend sauber, das ging dann erst in mühseliger Kleinarbeit mit dem Schwamm.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 164 / 10.10.23


Bei der Erkundung der näheren Umgebung des Stellplatzes habe ich festgestellt, dass ich direkt unterhalb der Schleuse stehe, die die Seenplatte mit dem Atlantik verbindet, übrigens die einzige Verbindung der Seenplatte zum Atlantik. Nett waren auch die Lobster Fänger zu beobachten. Die fahren gegen 16 Uhr raus, „ernten“ und kommen gegen 19 Uhr wieder rein. Wie groß der Fang ist lässt sich schwer sagen, da man keine einzelnen Hummer in den Transportboxen erkennen kann. Aber es bedurfte zwei kräftiger Männer, um die 4 Kisten voll mit Hummern auf den Pick-up zu laden. Wie ich gelesen habe können Hummer bis zu 48 Stunden mit Luftsauerstoff überleben, sofern es kühl genug ist.
Na toll, und nun ist er da der Regen. Ich bin zurück an die Südküste bei Regen und schlechter Sicht gefahren und stehe an einem großen See in der Wildnis ca. 160 von Halifax entfernt. Es wird meine letzte Nacht in der canadischen Wildnis sein – ein etwas merkwürdiges Gefühl nach fast 6 Monaten – aber das Wetter hat mir die Entscheidung leicht gemacht morgen, einen Tag früher als geplant, direkt nach Halifax zu fahren und so zusagen in die Zivilisation zurückzukehren.
Ersteinmal ist das heute der vorletzte Bericht. Den letzten Bericht schreibe ich dann die Tage aus Halifax, wenn ich genügend Bildmaterial gesammelt habe.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 163 / 09.10.23


Was für eine Wohltat, der Sturm hat sich gelegt und gegen 10 Uhr kam die Sonne zum Vorschein. Es ging weiter auf Hyw. 4 Richtung Süden mit Zwischenstopp in Albert Bridge. Hier ist eine Dump Station, die ich gerne in Anspruch genommen habe. Der dazugehörige Campingplatz war aufgrund des Feiertags gut besucht, auch wenn er offiziell die Saison schon beendet hatte, damit alles kostenlos.
Es ging auf einer malerischen Strecke am Bras d’Or Lake entlang nach St. Peter’s. Hier stehen wir heute Nacht auf einer schmalen Landzunge zwischen dem See und dem Atlantik, mit Blick auf eine der vielen Buchten des Atlantiks. Der freie Blick auf den Atlantik wird immer wieder durch Inseln „versperrt“, so dass ich das Gefühl habe an einem See zu stehen. Nur das Salzwasser macht klar, dass es sich um den Atlantik handelt.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 162 / 08.10.23

Die Nacht war sehr unruhig, da ein Sturmtief aufgezogen ist. Alle Anbauteile am Wohnmobil, besonders die Satelitenschüssel machen ordentlich Lärm. Der Himmel ist heute grau in grau, der Standort direkt an den Salzwiesen sehr nett und der Wander Trail ideal für Hundespaziergänge. Das hat der Racker sich redlich verdient, denn bei der Wahl auf dem Parkplatz von Walmart zu stehen gibt es zwar Grünflächen, um seine Geschäfte zu erledigen, aber ein wirklicher Hundegang ist das natürlich nicht. Der Trail scheint bei Hundebesitzern sehr beliebt zu sein, denn im 10 Minutentakt kommen hier 4 – Beiner an, um den Trail zu laufen. Ich gehe davon aus, dass die Spaziergänge in Halifax auch auf Parks beschränkt sein werden, so dass ich die Aufenthaltsdauer in Halifax minimieren möchte. Dementsprechend bleiben wir heute gemütlich an den Salzwiesen stehen und fahren erst morgen weiter nach Süden. Die Route auf dem Hyw. 4 verläuft etwas weiter im Binnenland an großen Seen vorbei, sodass alles etwas windgeschützter sein wird.
Die letzten Stationen werden sein:
09.10. – St. Peter’s
10.10. – Goldboro
11.10. – Spry Bay
12.10. – Darmouth mit Wohnmobilwäsche
13.10. – Halifax
14.10. – Halifax
15.10. – Darmouth
16.10. – Abgabe Wohnmobil und Flug nach Toronto

Nordamerika Tour 2023 – Tage 160 / 161 – 06. / 07.10.23

Der gestrige Tag in Sydney war sehr ereignisreich, erfolgreich und aufregend. Obwohl ich keine Monteure oder Aktivitäten bei Canadian Tires erkennen konnte gab es frühstens kommenden Mittwoch einen Termin für die Scheinwerfer Reparatur. Ich denke, dass es eine Ausrede war, da hier der FIAT Ducato recht unbekannt ist. Nach längerem rumtelefonieren habe ich eine kleine Werkstatt gefunden, die das Fahrlicht am Wohnmobil instand gesetzt hat, ein sehr beruhigendes Gefühl. Zum einen weil in Canada Tag – Scheinwerfer oder Abblendlicht gesetzlich vorgeschrieben sind, zum anderen weil es oft morgens neblig ist.
Plötzlich hatte ich den siebten Sinn im Kopf, würde die Umsteigezeit mit Hund in Toronto am 17.10. mit 2 Stunden reichen. Im Telefonat mit Air Canada gab es schallendes Gelächter, da der Agent den Flug so gebucht hatte, dass ich gut Umsteigen kann, aber eben nicht mit Hund. Also habe ich umgebucht und gebe das Wohnmobil bei der Reederei bereits am 16.10. ab und wir fliegen am gleichen Tag nach Toronto. Das hat gleich mehrere, eher viele Vorteile:
1. Noch einmal und zum letzten Mal in Canada abends Essen gehen
2. Nach fast 6 Monaten mal wieder in einem richtigen Bett schlafen –
habe King Sizes Bett (2,5 x 2,2 Meter) gebucht
3. Ein großes Bad mit Badewanne nutzen
4. Flugunterbrechung und eine Nacht Pause für Xandro zum Gassi gehen
vor der Langstrecke (7,5 Stunden Flugzeit plus 3 Stunden ein- /
auschecken)
5. Ein amerikanisches Abschiedsfrühstück mit allem drum und dran
6. Ganz entspanntes Einchecken bei Lufthansa am 17.10. und Rückflug
nach Frankfurt
7. Ich konnte den Transport vom Wohnmobil vom 25.10. auf den 19.10.
umbuchen, und kann daher eine Woche früher in Celle mit der
Grundreinigung beginnen, und da hat sich so einiges über die Zeit
angesammelt -:).


Heute ist hier richtig goldener Oktober, strahlender Sonnenschein und mal wieder über 20 Grad – herrlich. Die Etappe war bewusst recht kurz auf dem Küsten Hyw. 28 von Sydney, übrigens die Hauptverkehrsverbindung der Fähren nach Neufundland, der einzigen Province, die ich nicht kennengelernt habe, zur Glace Bay. Insbesondere durch die Sonne hat der Atlantik ein ganz tiefes blau, meine lieblings Farbe. Hier stehen einige, wenige Windkraftanlagen, wie überhaupt die alternative Stromerzeugung recht selten ist, besonders im privaten Bereich gar nicht existent. Dazu ist zu bemerken, dass wie in Norwegen auch, sehr viel über Wasserkraftwerke gesteuert wird.
Die nächsten Etappen an der Ostküste von Nova Scotia in Richtung Süden nach Halifax werden alle etwas kürzer sein, es sei denn, dass mich ein Standort so „anhüpft“, dass ich zwei Nächte bleibe. Das Ziel ist es am 12.10. in Halifax anzukommen. Dann habe ich drei Tage Zeit, um das Wohnmobil gründlich zu waschen – Vorschrift der Reederei – Reste an Lebensmitteln zu entsorgen, die nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen, und alles im Wohnmobil seefest zu verstauen und die Hundebox vorzubereiten. Auch hier gelten sehr strenge Regeln der Luftfahrtgesellschaften. Insgesamt sind alle Vorschriften nach dem Brand des Frachters in der Nordsee verschärft worden. Inzwischen muss man alle Schlüssel abgeben, damit alle Staukästen kontrolliert werden können. Da ich keine besonderen wertsachen an Bord lasse kann ich damit leben, da ich durchaus Verständnis für die Maßnahme habe.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 159 / 05.10.23


Heute ging es bei bedecktem Himmel auf die letzte Etappe des Cabot Trail, der auf der Ostseite weniger spektakulär ist, weil er überwiegend durch Wald verläuft. Unterwegs habe ich spontan entschieden nicht noch eine weitere Nacht in der einsamen Landschaft zu verbringen und bin nach Sydney gefahren. der Weg war atemberaubend, er führte über einige Brücken von Insel zu Insel mit malerischem Blick auf die Fjordlandschaft.
Die spontane Entscheidung hatte zwei Gründe. Zum einen sind mir beide Fahrlicht Scheinwerfer ausgefallen und hier gilt Tagfahrlicht Pflicht. Ob das Standlicht dafür reicht wage ich zu bezweifeln. Sydney ist eine Stadt mit 30.000 Einwohnern und hat einen großen Canadian Tire, eine Kombination aus Baumarkt und vergleichsweise A.T.U. in Deutschland. Ich werde hier drei Tage bleiben und hoffe, dass die die Reparatur (auswechseln der Birnen) hinbekommen. Der zweite Grund ist ein kleines Formtief von zu viel Natur, ich wollte statt Bäume mal wieder Menschen sehen -:)

Nordamerika Tour 2023 – Tag 158 / 04.10.23


Heute ging es auf dem Cabot Trail bis an den Atlantik und dann weiter nach Norden zur Meat Cove. Die Strecke war ein einziger „Hingucker“, enge kurvenreiche Strecke direkt an den Klippen entlang. Gut der Weg war beschwerlich, weil die Straße in einem katastrophalen Zustand ist und die letzten 8 Kilometer bis Meat Cove Schotterpiste auch kein Zuckerschlecken war, Durchschnittsgeschwindigkeit 30 km/h. Geplant waren zwei Übernachtungen auf dem sehr schön gelegenen Campingplatz. der ist für normale Wohnmobile nicht zugänglich, man kommt zwar die Steile Abfahrt hinunter, aber ohne Allradantrieb auf der steilen Schotterpiste nicht wieder hinauf. Ich habe noch zwei Stunden auf einem kleinen Parkplatz den Atlantik genossen, aber leider keine Wale gesehen, auch wenn dieses wohl der beste Spot ist, um sie von Land aus zu beobachten. Unter Umständen haben sie auch schon ihre 4.000 Kilometer lange Reise nach Süden angetreten, um in warmen Gewässern den Nachwuchs zur Welt zu bringen. Nicht ganz attraktiv stehe ich heute Nacht zwischen einem Restaurant, das ich nutzen werde, und einer Kirche – aber hey, es ist nur zum schlafen für eine Nacht. Morgen geht es dann wieder auf dem Cabot Trail weiter Richtung Süden mit einem kleinen Abstecher auf einer Nebenstrecke zum White Point.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 157 / 03.10.23


Wir haben gestern einen sehr netten Campingplatz aufgesucht, der schon sehr leer war, genauer gesagt waren wir zu dritt bei 180 möglichen Stellplätzen. Sehr gut haben mir die neuen Waschhäuser gefallen, nicht nur dass sie sehr sauber waren, sondern der Innenraum war optisch ganz in Naturholz gehalten. Der Blick von der Klippe aus auf die Weite des Atlantiks ist schon sehenswert, besonders die kleinen Parzellen in der ersten Reihe, die den Zelten vorbehalten sind.
Zum Abrunden wurden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang verwöhnt. Heute ging es dann in den Cape Breton Highlands National Park, angekündigt im Reiseführer als Highlight von Nova Scotia. Ich bin tief beeindruckt von der Landschaft. Der Cabot Trail schlängelt sich erst an den Klippen entlang, bevor er dann Richtung Osten durch die Berge verläuft, um an der Ostseite wieder auf den Atlantik zu treffen. Der Cabot Trail verläuft danach wieder nach Süden. Ich werde vorher aber noch einen Abstecher zum Nordkap machen. Wale sind hin und wieder von Land aus sichtbar, aber mit bloßem Auge nicht auszumachen. Da braucht man schon ein sehr gutes Fernglas. Die Übernachtung war eigentlich in Pleasant Bay geplant. Da ich die Karte in Google Maps nicht gespeichert habe war es unmöglich den Platz zu finden, denn im Umkreis von 20 Kilometern gab es kein Netz. So bin ich weiter in die Berge gefahren und stehe auf einem idyllischen kleinen Ranger Campingplatz mit gerade mal 4 Stellplätzen am Fuße vom Big Intervale Cape North.

Nordamerka Tour 2023 – Tag 156 / 02.10.23


Nach einer ruhigen Nacht auf einem Parkplatz mit Flutlicht ging es über Port Hastings auf dem Hyw. 105 Richtung Norden. Nach kurzer Fahrzeit haben wir den Patrick’s Channel erreicht und sind von diesem bis zum Abzweig des Cabot Trails begleitet worden. Der Cabot Trail, ein UNESCO Bio Reservat, ist ein Rundkurs von knapp 300 Kilometern. Der erste Abschnitt führte uns durch eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft mit vielen Seen und Wäldern zurück an den Atlantik. Die Wälder sind überwiegend Monokulturen, d. h. entweder Fichten oder Laubbäume. Den Fichten hat der Klimawandel und die Trockenheit richtig zugesetzt. es gibt einen vertrockneten langen Stamm mit vertrockneten Ästen und eine (noch) grüne Baumkrone. Die Laubbäume tun mir (noch) nicht den Gefallen einen farbenfrohen Indian Summer her zu zaubern. Es gibt, insbesondere im Unterholz schon schöne Farben, aber der ganz große Wurf ist das nicht. Auch hier sieht man die Auswirkungen des geänderten Klimas. Viele Birken sind schon ganz kahl oder es hängen noch ein paar vertrocknete Blätter an den Ästen, aber ohne Farbe. Der Atlantik gibt bei strahlender Sonne mit seiner stahlblauen Farbe ein ganz tolles Bild. Ich bin jetzt im Haupt Wal Gebiet von Canada, in dem sich 12 Walarten tummeln. Entsprechend groß ist auch das Angebot an Wal Touren per Schiff. Mit etwas Glück soll man sie auch von Land aus sehen können. Es ist herrlich sonnig und noch ein bisschen Zeit, um den Atlantik zu bestaunen. Wir stehen 12 Kilometer vor dem geplanten Campingplatz und warten mal ab, ob ein Wal vorbeischaut.

Nordamerika Tour 2023 – Tage 154 / 155 – 30.09. / 01.10.23

Der Ort Pictu hat es mir angetan und ich bin spontan einen Tag länger geblieben, um in einem kleinen Laden ganz frische Lobster Roll, Crab Roll und Scallops zu kaufen. Dazu gab es frischen Caesar Salad, alles zusammen eine Delikatesse.
Heute ging es weiter nach Port Hawkesbury, landschaftlich sehr schöne Strecke mit vielen Seen, hin und wieder Atlantikblick und Wälder. ich bin jetzt am südlichen Ende vom Cape Breton Island mit dem weiteren Höhepunkt des Cabot Trails.