08.09.2019 – von Dieppe nach Honfleur

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Es war ein ziemlich anstrengender Tag und ich konnte erfahren was in den Reiseführern beschrieben wird, dass nämlich am Sonntag in Frankreich die Hölle los sein kann. Alles strömt aus den Großstädten, einschließlich aus Paris, an die Küste.

Um es vorweg zu nehmen, die gesteckten Ziele Etritat und Le Havre musste ich canceln. Somit konnte ich nicht die 3 Felsentore, die Etritat berühmt machen, sehen, aber nach zwei Stunden vergeblicher Parkplatzsuche in engen Straßen war ich genervt.. Das gleiche Schicksal ereilte mich in Le Havre. Auch hier stimme ich den Reiseführern zu, man mag die Stadt oder eben auch nicht. Aufgrund der Architektur und Straßenführung beim Wiederaufbau der Stadt, die von den Alliierten zu über 80% ausgebombt wurde, um die Wehrmacht zu vertreiben, wurde Le Havre zum UNESCO Kulturerbe ernannt.

Weiter ist zu berichten, dass die Landstraßen zwar Mautfrei sind, aber zwischen den Ortschaften alle 5 Kilometer einen Kreisel haben und in der Nähe von Ortschaften alle 600 Meter. Die Hauptverkehrsadern verlaufen von West nach Ost, so dass auf der Nord Süd Strecke aufgrund der Verkehrsdichte lange Staus an der Tagesordnung waren.

Genießen konnte ich den netten Ort Fecamp, der wirklich gute Parkplatz Möglichkeiten für Wohnmobile anbietet. Der Ort, ehemals Fischerdorf, liegt in einem Tal und wird von den Kreidefelsen eingerahmt. Das Cap Fagnet nördlich vom Hafen ist mit 110 Metern Höhe die Höchste Erhebung der Normandie. Der Blick auf die Stadt und die Steilküste – 18 Kilometer lang – bis nach Etritat sind atemberaubend. Zumindest konnte man das nördliche Felsentor von der Hafenmole aus sehen.

Die Franzosen scheinen ein Volk der Angler und Spieler zu sein. Das Meer vor dem Hafen war trotz großer Dünung voll mit kleinen Booten mit Anglern. Zur Zeit ist Heringsaison, der bis in den Hafen hinein geangelt wird.

Jeder Ort mit Strandpromenade, und sei er noch so klein, beherbergt ein Casino und die Parkplätze an den Casinos sind immer gut gefüllt.

Ein tolles Gebäude ist der Palais Benediktus, der durch die Herstellung eines Kräuterlikörs sehr bekannt geworden ist.

Da in Le Havre kein freier Platz zum Übernachten zu finden war bin ich weiter bis nach Honfleur auf einen stadtnahen Campingplatz ausgewichen. Der Platz ist so wie man das aus den 60er Jahren kennt. Einfach, sauber und gut und zum Frühstück kommt ein Bäcker mit Brot, Brötchen, Baguette und Kuchen vorbei. Auffallen ist bei den Besuchern der hohe Anteil mit Hunden, so dass Xandro alles aufgeregt vom Fahrersitz aus beobachtet. Laut Beschreibung ist der Ort sehr idyllisch, verschlafen und ein Touristenmagnet. Daher habe ich beschlossen hier noch einen weiteren Tag zu verbringen.

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07.09.2019 – von Stella Plage nach Dieppe

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Nach viel Regen am Morgen ging es erst gegen Mittag los. Ziel war die Hafenstadt Dieppe, die ich schon einmal in 2017 eher unfreiwillig besucht habe. Damals waren wir mit einer 32 Fuß Yacht Richtung Borkum unterwegs und sind wetter bedingt gestrandet. Welle, Wind und Tide waren gegen uns, so dass wir quasi rückwärts gefahren sind.

Dieppe liegt an der Alabasterküste, einer 100 Kilometer langen wilden Steilküste mit bis zu 100 Meter hohen Kreidefelsen, die einen wunderschönen Kontrast zum türkisblauen Meer bilden. Die weiten Strände sind überwiegend Kieselstrände, wobei die Steine sehr rund geschliffen sind, so dass man gut drauf laufen und liegen kann. Dieppe ist heute ein malerischer Ort, der überwiegend vom Tourismus und Fischfang lebt.

Dieppe hat eine sehr alte Geschichte und wurde bereits um das Jahr 900 circa 150 Jahre vor der Eroberung Englands durch besiedelt. Das englische Wort deep für „tief“ und „Dieppe“ haben denselben Ursprung. Es bezieht sich auf die natürliche Hafeneinfahrt des Ortes, der für den Seehandel schon immer ideal war.

Der Ort wurde zweimal vollständig zerstört: Das erste Mal 1195 durch, das zweite Mal 1694 durch eine Flotte unter Admiral Berkeley, der die Stellungen der im Ärmelkanal operierenden französischen Korsaren vernichten wollte. Dem Neuaufbau nach dem Bombardement von 1694, das einen Flächenbrand verursachte, verdankt Dieppe sein barockes Aussehen.

Ab dem 16. Jahrhundert war Dieppe ein Ausgangspunkt für die französischen Entdeckungsreisen. 

1848 wurde die Eisenbahnstrecke von Paris nach Dieppe eröffnet. Zur Zeit Napoleins III wurde Dieppe der erste mondäne Badeort Frankreichs nach dem Vorbild des englischen von Brighton.

Im 2. Weltkrieg fand am 19. August 1942 die Operation Jubilee statt: Alliierte Truppen, insbesondere aus Kanada, versuchten, in einer Stärke von etwa 6.000 Mann am Strand von Dieppe zu landen. Dieppe war zu diesem Zeitpunkt von deutschen Truppen besetzt. 907 Kanadier und mehrere hundert Soldaten anderer Nationen (Briten, Amerikaner und Deutsche) fielen; 119 alliierte Flugzeuge gingen verloren (davon mit 106 Stück der höchste Tagesverlust in der Geschichte).

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06.09.2019 – von Oostende nach Stella Plage

Südlich von Oostende erstreckt sich eine großartige Dünenlandschaft, in der die Abwehrbunker der deutschen Wehrmacht als Museum stehen. Es ist nicht möglich sich alles anzuschauen, da ich die 3 Strände besuchen werde, wo die Alliierten gelandet sind. Das gleiche gilt für die vielen Badeorte, die sich wie Perlen an einer Perlenschnur aneinander reihen.

Veurne

Der kleine Ort ist bekannt für seinen altertümlichen Marktplatz. Sehr tolle und gut erhaltene Giebelhäuser säumen den Platz, auf dem gerade eine Musikveranstaltung am Vorabend gewesen ist. Auch hier wieder auffällig die kleinen gemütlichen Restaurants. Die Kirche wurde das erste Mal im 9. Jahrhundert errichtet und nach ihrer Zerstörung im 14. Jahrhundert wieder aufgebaut. Diese Altstädte sind mit dem Wohnmobil eine Herausforderung. Man benötigt zwei Parkplätze hintereinander, und die sind selten. Dazu ist der französische Fahrstil einfach nur frech.

Dünkirchen

Dünkirchen ist eine geschichtsträchtige, aber hässliche Stadt. Aufgrund der großen Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurden eine Art Plattenbau schnell errichtet, und die Bauten stehen heute noch, viele mit großem Reparaturstau. Berühmtheit hat Dünkirchen erlangt, als es den Engländer 1940 in einer großen Aktion gelungen ist 340.000 Soldaten vor der deutschen Wehrmacht zu retten.

Als wirklich sehenswerte Gebäude gibt es den Lügnerturm in der Nähe der Hafenanlagen, die St. Elisiuskirche, den Gedenkturm und das Rathaus der Stadt gegenüber.

Calais

Calais ist ein sehr bunter und betriebsamer Fleckchen Erde. Hier war das erste Mal sichtbar, dass viele Mitbürger aus den ehemaligen Kolonien nach Frankreich gekommen sind.

Zudem ist es einer der wichtigsten Fährhäfen zwischen dem Kontinent und England.

Ambleteuse

Der kleine Abstecher nach Ambleteuse ist dem Fort Mahon geschuldet, das direkt auf den Strand gebaut wurde, um nach damaligen Gesichtspunkten eine Invasion der Engländer abzuwehren. Diese hat aber nie stattgefunden.

Im Ort selbst gab es dann eine gute dreiviertel Stunde Reden mit Händen und Füßen. Es gab bisher nur sehr wenige Personen, die englisch sprechen konnten oder wollten.

Ich brauchte eine ganz bestimmte Gasflasche auf Leihbasis, da deutsche Flaschen weder getauscht noch befüllt werden. War sehr amüsant, hat aber am Ende funktioniert.

04. / 05.09.2019 – von Celle über Venlo, NL nach Oostende, B

Gegen Mittag ging es mit dem Tagesziel Venlo endlich los. Erwähnenswert ist die hohe Verkehrsdichte im Ruhrgebiet bis fast an die holländische Grenze. Der Wohnmobilplatz gehört zum Binnenhafen von Venlo und liegt ruhig am Stadtrand.

Am 05.09. ging es dann nach Oostende, was eine relativ kurze Strecke ist, aber durch regenbedingte Unfälle und dichtem LKW Verkehr im Raum der Hafenstädte Rotterdam und Antwerpen gab es ungeliebte drei Stunden Staus.

Oostende ist eine reine Baustelle. Es werden zahlreiche Ferienwohnungen gebaut, was das Strandbild prägt. Von den Ursprüngen und der Geschichte der Stadt ist nicht mehr viel zu sehen.

Oostende spielte immer eine große Rolle in kriegerischen Auseinandersetzungen, sei es der 80 jährige Unabhängigkeitskrieg zwischen Holland und Spanien, oder die zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert. Trotz großer Zerstörung hat sich die Stadt zu einem großen Kurbad entwickelt, in der noch einige monumentale Bauwerke, wie die St. Peter und St. Paul Kathedrale zeigen. Bemerkenswert sind die vielen Restaurants und Bars an den Promenaden, die als Wintergartenvorbau gestaltet sind – urgemütlich, trocken und bei Bedarf beheizt.

24.06.2019 – von Karlskrona nach Malmö

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