13.06.2019 Teil 2 – von Henningsver nach Eggum

So ist das hier im hohen Norden, spontan umdisponieren und alles für das Erlebnis Mittsommernacht. Der Wetterbericht hat sich geändert und die besten Aussichten sind heute Nacht. Also ging die Fahrt weiter nach Eggum, ein verschlafener Ort an der Westküste mit freiem Blick nach Westen und nach Norden.

Auf dem Weg liegen einige idyllische Fischerdörfer. Der erste Ort, den ich besucht habe, war Kabelvag. Der Ort beherbergt die Kathedrale der Lofoten und ein Museumsdorf. Alles sehr nett in norwegischer Tradition errichtet und als Feriensiedlung genutzt.

Der zweite Ort war Henningsvxr an der Südspitze gelegen. 8 Kilometer von der Hauptstraße und über die übliche schmale Straße mit Ausweichbuchten erreichbar. Ein ganz entzückender Ort, wo zur Zeit die Ernte des Stockfisches stattfindet. Entsprechend groß war der Andrang von Touristen, die mit Bussen gebracht wurden. Ich habe mich auf die Bilder von einem Aussichtspunkt beschränkt, da selbst mit Weitwinkel in den schmalen Gassen nicht viele Motive zusammenkommen.

Danach ging es sehr gemütlich über Land und ohne Fjordblick nach Eggum. Witziger kleiner Ort, wo es keinen Ortskern gibt und man auch nicht erkennen kann wovon die Menschen leben. Bekannt ist der Ort für ein ausgedehntes Naturschutzgebiet und der freie Blick auf die Mitternachtssonne.

13.06.2019 Teil 1 – von Hammerstad nach Henningsvær

Der Morgen begann sonnig mit gutem Frühstück. Die Beobachtung der Möwen hat Spaß gemacht, räkeln, putzen und den ersten Fisch naschen. Der erste Stop war die Hauptstadt der Lofoten Solvær, mit rund 4.000 Einwohnern auch mit Abstand größte Stadt auf der Inselgruppe. Dem Tourismus, als zweites Standbein folgend wurde die Stadt sichtbar modernisiert. Alles um den Stadthafen herum sind nun moderne Hotelkomplexe, die eins gemeinsam haben, zumindest die Balkone sind in Schiffsform gestaltet. Es gibt unzählige kleine Restaurants, Bars und Eisdielen und ein Einkaufszentrum ähnlich einer amerikanischen Mal mit immerhin 30 Geschäften. Viele Ferienhäuser wurden im klassischen Stiel errichtet und erhielten die Standardfarbe Rot. Das Areal der Stadt selbst ist ein kleiner Flickenteppich von Inseln und Halbinseln, die bis in die 30er Jahre durch Brücken verbunden wurden. Im Zentrum, hoch auch einem Felsen thront die Stadtkirche. Insgesamt ein tolles Erlebnis, mit Kultur und Lebensfreude im ganz hohen Norden.

12.06.2019 – Hammerstad Camping

Die dunklen Gneisfelswände auf Moskenesøy zählen mit 3,5 Millarden Jahren zu dem ältesten freiliegenden Urgestein der Erde. Auf Austvågøy, am Mofjord finden wir Kalkstein- und Graphitschichten. Hier gab es früher zwei Graphitminen. Am Matmora wurde vor Jahren Ölstein abgebaut, der auch Alaunschiefer enthält. Jüngere Gesteinsarten, wie gemaserte und geschichtete Gneise, sieht man bei einer Fahrt durch den Raftsund.

Grauer Mangerit prägt die mittleren Gebiete von Austvågøy, während der braune Mangerit auf Gimsøy und Vestvågøy allgegenwärtig ist. Geformt wurden die Berge der Lofoten von der Eiszeit, die vor ca. 10.000 Jahren zu Ende ging

Alle Gesteinsarten auf diesem Archipel sind starken Witterungseinflüssen ausgesetzt, wobei die Brandung an der Westseite einer der größten Faktoren der Erosion ist.

Wie schon geschrieben steht der Wirtschaftszweig Fischfang und insbesondere die Produktion von Stockfisch. Die Lofoten haben eisfreie Häfen und trotz der Nähe zum Nordpol gemäßigte Winter dank des Golfstroms. Im Juli und August ist dann auch der Nordatlantik warm genug um zu baden.

Auch wenn die Lufttemperatur im Jahresmittel in den Sommermonaten bei rund 12 Grad Celsius liegt sind auch schon Temperaturen von 29 Grad Celsius gemessen worden.

Ich stehe hier in Hammerstad, und das ist wirklich nur der Campingplatz und 20 traditionelle Fischerhütten. Der Platz war nach 17 Uhr ausgebucht und die Anzahl der Motoradtouristen und Fahrradtouristen mit kleinen Zelten nimmt deutlich zu.

11.06.2019 – von Sortland, Vesteralen nach Hammerstad, Lofoten

Nach Auffülen der Gasflaschen ging es los Richtung Lofoten. Schon am Hadselfjord entlang nach Melbu sieht man die Schönheit der Bergketten der Insel Austvagöy. Am Wegesrand weideten tatsächlich endlich auch mal Rentiere. Ich hatte sie mir eher zierlich vorgestellt, diese waren kompakt und eher kräftig.

Ein kurzer Stop im Hurtigruten Musem in Stokmarknes, sowie ein kleiner Bummel durch den Fischerort war natürlich Pflicht. Immerhin gibt es die Hurtigruten seit 1893 und es fahren heute noch 11 Schiffe fast wie ein Omnibus mit Frachtraum die Küste entlang. In 25 Minuten überquert man den Hadselfjord von Melbu nach Fiskeböl. Vor uns stach ein Segelschiff mit deutscher Flagge in See – nun ja, dass sind schon ordentliche Seemeilen bis zur deutschen Nordseeküste.

Drei Kurven noch und dann war sie da, die einzigartige Prachtstrasse entlang des Austnesfjords. Alle Fahrzeuge fahren im Schneckentempo oder bevölkern die wenigen Parkplätze um diese Landschaft in tiefem Blau des Wassers, sattem Grün der Vegetation und der schroffen Gesteinsformationen staunend zu bewundern. Nun verstehe ich, warum die Lofoten als das Juwel von Norwegen bezeichnet werden, und warum es hier auch in der Nebensaison viele Touristen gibt.

Die Lofoten sind eine Ansammlung von vielen Inseln zwischen dem 67. und 68. Breitengrad. Hier rechnet man im Sommer in Polartag und im Winter mit Polarnacht. D. h. der Polartag geht ca. vom 27. Mai bis zum 17. Juli und die Polarnacht vom 27. November bis zum 17. Januar. Rund 25.000 Menschen leben hier und widmen sich seit dem 12. Jahrhundert, wie heute dem Dorschfang. Überwiegend findet der in den Wintermonaten statt und der kalte Wird trocknet ihn zum begehrten Stockfisch.

Petrus ist mal richtig nett zu mir und verspricht bis zum Sonntag zwischen 18 und zunehmend bis 20 Sonnenstunden. Dementsprechend mache ich hier in Hammerstad 2 Tage Entspannung, um danach an der Westküste in Eggum die (sichtbare) Mitsommersonne zu erleben.

10.06.2019 – von Andenes nach Sortland

Der 09.06.2019 war dem Sturm geschuldet ein Waschtag und mal richtig sauber machen. Es waren Böen mit bis zu 8 Windstärken, so dass auch die geplante Walsafari aufgrund des Wellenganges nicht stattfinden konnte. Heute gegen Mittag ließ der Wind ein wenig nach, so dass auch die zwei Hochbrücken mit Wohnmobil passierbar waren. Auch drängte die Zeit etwas in Richtung Sortland zu kommen, da die sogenannte blaue Stadt mit 10.000 Einwohnern auf dieser Inselgruppe der einzige Ort ist, wo ich deutsche Gasflaschen auffüllen lassen kann, und mein Vorrat ist von 22 kg auf 6 kg geschrumpft. So schön die Lage des Campingplatzes in Anderes war – natürliche Freiheit pur – so Gas intensiv ist das stehen dort, da dort neben der Heizung auch der Kühlschrank auf Gas laufen musste. Auch hier in Norwegen ist der Pfingstmontag ein Feiertag, so dass es morgen als erstes zur Gasfüllstation gehen wird.

Unterwegs gab es ein lohnendes Ziel, eine uralte 8 – eckige Holzkirche. Leider sind solche Sehenswürdigkeiten in Norwegen an Feiertagen auch geschlossen, denn lt. Reiseführer muss das „Innenleben“ sehr schön sein.

08.06.2019 – von Hovden nach Andenes

Die Nacht war sehr kurz und mit wenig Schlaf verbunden. Kaum im Bett kamen heftige Regenschauer, die auf den Dachhauben laut prasselten.

Es ging bei strömendem Regen und zunehmenden Wind zu nördlichsten Punkt der Reise nach Andenes. Der Ort hat etwas mehr als 4.000 Einwohner und ist bekannt für Hochseeangeln und Walsafaris. Bilder von der Strecke ließ das Wetter nicht zu. Das Straßennetz ist so ein bisschen wie ein Spinnennetz, egal wo man hin möchte. Alles geht über den zentralen Punkt Sortland, so dass ich hoffe, dass es morgen Gelegenheit für Bilder gibt.

07.06.2019 – von Lodingen nach Hovden

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Hier auf den Vesteralen ist einiges anders, als auf dem Festland. Offensichtlich ist das Infrastrukturbudget deutlich kleiner, denn die Frostschäden auf den Straßen sind nicht nur unübersehbar, sondern auch beim fahren zu spüren. Viele Schlaglöcher und Spurrillen erlauben nicht mehr als 60 Kilometer pro Stunde. Dafür wird mann durch tolle Panoramen entschädigt. Die Etappe begann schon bemerkenswert. Zwei Elche standen am Waldrand hinter einer ca. 60 Zentimeter hohen Leitplanke offensichtlich unschlüssig, ob sie die Straße queren wollen. Ich war gerade vorbei gefahren und sah im Rückspiegel, dass sie wie aus dem nichts über die Leitplanke sprangen, um dann gute 300 Meter parallel zu einem PKW mit rund 60 km/h galoppierten, ehe sie hinter dem PKW sich in den Wald verabschiedeten. Das war das erste Mal, dass ich einen Elch im Galopp gesehen habe, und die schlacksigen Beine in der Bewegung sind zu schießen.

Es ging am Gullesfjord entlang und über den Sortlandsund per Brücke – tolles Bauwerk – Richtung Nordwesten in die Samtgemeinde Boe. Dort liegen zwei reizvolle Fischerdörfer, Nykvag und Hovden. In Nykvak wird man durch das Geschrei einer 3 Zehen -Mövenkolonie begrüßt. Bei meiner Ankunft war gerade Ebbe, so dass ich bisher noch keinen Weißschwanzadler, der hier auch zu Hause ist, gesehen habe. Hovden ist ein witziger winziger Ort, rund 40 Holzhäuser und rund 400 Einwohner. Es wird ein Bummel durch den Ort im Reiseführer empfohlen. Wie das gehen soll erschgließt sich mir nicht, denn es gibt keinen Ortskern, sondern nur irgendwie angeordnete Häuser. Kein Geschäfte, kein Restaurant, nur eine kleine Kirche mit Friedhof einen kleinen Sandstrand und einen kleinen Hafen, das war es.

Der Ort ist bekannt für seinen Stockfisch, was man an den vielen Gestellen zu Trocknen der Dorsche erkennen kann. Üblicherweise wird der Dorsch im Winter gefangen und im kalten Wind getrocknet. Einige Gestelle waren noch prall mit Fisch gefüllt und man konnte es deutlich riechen. Der Stockfisch wird viel nach Italien und Afrika exportiert, wobei die Italiener den Fischkörper und die Afrikaner die Köpfe bevorzugen.

Die Mitternachtssonne lässt sich in Hovden am besten von der Hafenmole aus beobachten, die man mit einem Wohnmobil nicht anfahren kann. Mit Xandro ist es zu Fuss möglich, aber dort länger zu verweilen eher nicht. So habe ich mich entschieden zurück Richtung Nykvag zu fahren. Die Küstenstraße verläuft in Nordost / Südwestrichtung, so dass von da aus eine tolle Beobachtung möglich ist. Und siehe da, überall wo es möglich war standen bereits Wohnmobile mit der „Nase“ Richtung Norden. Ich habe einen kleinen Fleck gefunden, wo mein kompaktes Mobil gut reinpasste und habe es mir gemütlich gemacht. Es begann auch sehr verheißungsvoll, da so gut wie keine Wolke sichtbar war. Die Aufnahmen erfolgten im 30 Minuten Takt. Leider zogen dann doch sehr schnell die vorhergesagten Wolken auf, so dass der Sonnenaufgang nicht mehr abgelichtet werden konnte.

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06.06.2019 – von Ballangen nach Lodingen

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Es hat die ganze Nacht geregnet und der Campingplatz war eine Schlammwüste geworden. Überhaupt ein merkwürdiger Ort, Office besetzt von 19 bis 21 Uhr. Nun denn, inzwischen hatten sich die Regenwolken verzogen und es ging über Narvik in Richtung der Inselgruppen der Vesteralen, die nördlich der Lofoten angesiedelt ist. Ich habe es wahrgenommen, dass es unterwegs viele Hinweisschilder zu Gedenkstätten des zweiten Weltkriegs gab. Ohne die Hintergründe zu kennen war es dann doch sehr bewegend am Ort nördlich von Narvik zu stehen, wo 1940 eine Schlacht stattgefunden hat.

Über die abgebildete filigran wirkende Brücke ging es auf die Vesteralen, entlang am Fjord mit immer wiederkehrenden Highlights an Ausblicken auf den Fjord. Morgen geht es an die Westseite der Insel nach Hovden und Übermorgen an die Nordspitze nach Andenes, beides empfohlene Orte die Mitternachtssonne zu erleben. Hier auf der Ostseite wird es zwar nicht dunkel, aber die Sonne verschwindet hinter den Bergen die bis zu rund 1.200 Meter aus dem Meer ragen. Ist schon eine einzigartige Erfahrung, denn das Zeitgefühl geht völlig verloren.

Übernachten werde ich in Lodingen, einer kleinen Stadt mit Fährhafen. Da ich einige Fähren bereits genossen habe bin ich um den Fjord gefahren, statt das Boot von Bognes nach Lodingen zu nehmen. Im Moment sind es erfreuliche 17 Grad bei wechselnder Bewölkung. Die Vorhersage sagt mehr Sonne in den Abend- / Nachtstunden voraus. Unangenehm ist der starke und böige Wind bis zu 7 Beaufort.

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04.06.2019 – vom Storli Campingplatz nach Fauske

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Der Tag begann gemütlich, Hundegang, ein paar Espressi und ein Plausch mit dem zweiten Wohnmobilisten am Ort. Und das Thema hatte ich Vorgestern schon einmal, Pärchen aus Bonn und aus Freiberg. Abbruch der Tour zum Nordkap wegen schlechtem Wetter. Ja, das Wetter ist nicht schön, aber nun der Hintergrund: Mutti ist nicht nur das Wetter zu kalt, sie mag es auch nicht, dass überwiegend die Sanitärgebäude nicht beheizt sind. Hallo, eure Superkarre ist doch autark und ihr könnt(et) dort duschen usw. Nee, die Nasszelle wird nicht genutzt, macht Arbeit und könnte den Wiederverkaufspreis schmälern. Ich lach mich schlapp, das gleiche hat mir die Vorbesitzerin meines Wohnmobils erzählt, d. h. die Nasszelle war beim Kauf unbenutzt. Ich benutze sie und sie funktioniert für mich ohne wenn und aber. Dann ging es wieder auf die E6.

Wie heißt der blöde Spruch: „schlimmer geht immer“, und er kann so wahr werden. Nach schönen 10 Kilometern kam die nächste Baustelle mit einer Länge von rund 60 Kilometern. Hier fehlte jeder straßenähnliche Belag, nicht einmal Gravel (Schotter) wie in Nordamerika. Dafür jede Form von Schlagloch, teilweise so groß, dass ein halbes Auto reingepasst hätte (ich glaube zur Zeit der Wende sagte man Trabi verstecken). Dazu waren alle Rastplätze gesperrt, so dass ich tolle landschaftliche Eindrücke mitnehme, ohne ein Foto machen zu können. Es kam ein längerer Talabschnitt, das durch den Abbau von Eisenerz bekannt geworden ist. Auch hier wieder immer wieder Panoramabilder der Natürlichkeit des Flussbettes.

Von nun an ging es berauf Richtung nördlichem Polarkreis. Kaum spürbar als Übergang und wirklich schlagartig – wie an einer unsichtbaren Grenze – lag richtig viel Schnee und die kleinen Seen waren noch zugefroren. Gleichzeitig war fast alles an Vegetation verschwunden. Es gab Moose und Krüppelbirken, die zwar Knospen an den Ästen haben, aber noch keinerlei grüne Blätter in Sicht ist. Das sie nicht abgestorben sind habe ich erst beim fotografieren gesehen. Die Szene war ca. 20 Kilometer lang auf einem Hochplateau von ca. 700 Metern rund um den nördlichen Polarkreis. Das Polarkreiszentrum ist ganz nett gemacht, Informationsraum, kleine Einkaufsmöglichkeit und ein Restaurant. Alles was der Tourist braucht, denn hier sind 80% der Fahrzeuge Wohnmobile und die Siedlungen werden kleiner und deutlich weniger. Nach dem Hochplateau ging es wieder stetig abwärts bis fast auf Seelevel. Wieder in der Fjordlandschaft angekommen richtet sich die Trasse an den natürlichen Landschaftsformen, das heißt auf und ab mit sehr vielen Kurven.

Und da war er wieder, der lästige Begleiter Dauerregen. Die Panoramablicke waren atemberaubend und es macht mich etwas traurig, sie nur beschreiben und nicht zeigen zu können. Es waren wirklich unzählige 1.000.000 Million Dollar Views dabei.

Heute übernachte ich in Fauske und brauchte für das Abendessen noch etwas gemüsiges. Ja, so dass, wenn man(n) sich nicht auskennt, da taucht ein COOP auf, also kein bevorzugter Discounter, und man tritt in die Kostenfalle. Ich habe nur das nötigste besorgt: Erdbeeren und fertige Schlagsahne (freue ich mich drauf), Blumenkohl für heute, Rosenkohl für morgen, Sour Cream als Dip für Natchos und eine Probierpackung Stockfisch. Der Preis? Sage und schreibe 38 Euronen. Den Stockfisch habe ich sofort probiert, nun ja, ist im Mund wie Staub, der Fisch schmeckt – für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

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05.06.2019 – von Fauske nach Ballangen

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Was für ein herrlicher Tag, viel Sonne endlich mal warme 18 Grad und viel gesehen. Das erste Mal hat sich auch eine schüchterne Elchdame am Wegesrand gezeigt. Unschlüssig die Straße zu queren ist sie dann doch im Wald verschwunden – leider so spontan nicht fotografierbar. Richtung Norden werden einige Dinge anders, weniger Bevölkerung, weniger Autos und weniger Vegetation, sobald es bergauf geht. was mir noch ein Rätsel ist sind die vielen LKW, die vom Norden kommen und nach Süden donnern. Viele Bilder sprechen für sich, was die Landschaft und die Geheimnisse von Mutter Natur betrifft.

Ich bin jetzt auf der geographischen Breite von 68 Grad und 26 Minuten und damit gut 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Hier hat die Sonnenwende, die am 21.06. stattfindet eine ganz andere Bedeutung und Dimension. Hier scheint die Sonne durchgehend vom 22.05. bis zum 21.07.

Der längste Tag auf dieser Erde dauert 1.800 Stunden, das entspricht 75 Tagen. Die Kehrseite der Medaille: An diesem Ort gibt es im Winter auch 75 Tage lang kein bisschen Sonnenlicht. Ich bin sehr gespannt auf diese Erfahrung, denn bisher war es zwar nicht dunkel, sondern nur dämmerig mit einem Sonnenuntergang gegen 22:30 Uhr und einem Sonnenaufgang gegen 02:30 Uhr. Das wirkliche Schauspiel (drücke die Daumen für gutes Wetter) werde ich allerdings erst auf den Inseln der Vesteralen und den Lofoten erleben, wenn der Blick frie zum Horizont des Atlantiks ist. Solche Aussichtsplattformen, wie ich sie im Yukon in Dawson City auf dem Mid Summer Dome erleben durfte habe ich hier noch nicht gesehen.

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03.06.2019 – von Trofors zum Storli Campingplatz

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Nicht immer ist alles planbar oder bekannt. Die E6 Richtung Norden wird auf mehr als 100 Kilometern neu gebaut. Auf dem Weg konnte man gut den Aufwand sehen, um eine neue Trasse für die E6 in den Fels zu hauen. Nachteil für den Tourist – sehr viele unattraktive Baustellen und Umleitungen sofern die Baustelle zur Vollsperrung führte. In einer dieser schmalen Umleitungen hat mir ein „Vollpfosten mit dicker WoMo Karre den Außenspiegel beschädigt. Ist zwar nur der kleine Spiegel für den toten Winkel, muss aber repariert werden.

Bei solchen Baustellen ist man gekniffen und muss da durch, denn in einem so dünn besiedelten Gebiet gibt es keine Alternativen an Straßen, die parallel nach Norden führen.

Neben der Natur, auch ein Bergpass mit zugefrorenem See und noch sehr viel Schnee war dabei. Zwei Highlights haben dann auch noch zu ein paar sehr schönen Bilder geführt. Zum einen der Wasserfall Lachsfossen und zum anderen der Stadtbummel in Mosjoen. Die Stadt selbst hat 10.000 Einwohner, die von Textilindustrie und einem sehr großen Aluminiumwerk leben.

Interessant und sehr malerisch ist die – Seestraße auf norwegisch Sjogata – die unter anderem eine lange Häuserreihe direkt im Wasser des Vefsenfjord beherbergt. Das Ensemble umfasst rund 100 bunt bemalte Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert und ist eine der längsten gut erhaltenen Häuserzeile in ganz Skandinavien.

Der erste Campingplatz, den ich ausgewählt habe, hatte tatsächlich Hundeverbot. Der Storli war gar nicht in der Google Suche angezeigt worden. Ein neu angelegter Platz wieder direkt am Fluss. Neben vielen Anglerhütten gibt es 8 Wohnmobilstellplätze mit Stromanschluss und eine große Wiese für Zelte. Das Gebiet bietet viele Wander- und Klettermöglichkeiten, so dass ich denke, dass hier im Sommer viele Rucksacktouristen nächtigen. So früh in der Saison sind alle Hütten unbewohnt und ganze 2 Wohnmobile bevölkern das Gelände.

02.06.2019 – von Steinkjer nach Trofors

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Die Etappe führte durch das Binnenland, abwechseln mit Feldern und Wäldern. In Begleitung meistens ein See, wie der Snasavatnet und der Fluss Namsen. Der erste Höhepunkt war ein rauschender Wasserfall – Formofossen – der nicht durch seine Höhe besticht, sondern durch die Wassermassen von 700 Kubikmetern pro Sekunde. Hier zeigte sich Xandro durch das tosende Geräusch das erste Mal ängstlich mit hängenden Ohren und eingeklemmten Schwanz. Haben wir aber zu zweit gut hinbekommen.

Etwas weiter nördlich ging es von Mittelnorwegen nach Nordnorwegen. Hier soll nach Reiseführer einer der schönsten Picknickplatz Norwegens sein. Direkt neben den Stromschnellen Sandamofossan ist dieser kleine, feine Rastplatz. Und der war richtig gut besucht. Es gab viele solcher Stellen unberührter Natur und Flussläufe.

Kurz vor Trofors liegt der Campingplatz Svenningdal. 5 Sterne Anlage direkt am Fluss Namsen. Die Anlage ist noch nicht stark belegt, so dass es viel Platz und Bewegungsmöglichkeiten gab.

01.06.2019 – Teil 2 von Trondheim nach Steinkjer

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Bei Sonnenschein ging es weiter nach Steinkjer. Der Weg verlief überwiegend am Trondheimfjord entlang mit vielen kleine Ortschaften, die wünschenswerter Weise nicht automatisch durchfahren werden. Es gibt jeweils einen Kreisverkehr, um zu entscheiden den Ort zu besuchen, oder auf der Hauptstraße zu bleiben. Mit dem Wohnmobil hat man nicht immer die Wahl, denn die kleinen Orte haben keine Parkplätze, und falsch Parken kostet hier 60 Euro!
Steinkjer ist eher eine kleine Industriestadt, liegt aber an einem attraktiven See. Ein Strand davon wurde als Erholungsgebiet gestaltet und erlaubt das kostenlose Übernachten im WoMo. So habe ich es mir, endlich mit Sonnenschein, gemütlich gemacht und in Ruhe am Seeufer gegrillt. Leckere Kalbskoteletts mit gemischtem Salat und Kräuterbaguette.  

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01.06.2019 – Teil 1, Trondheim

Nachdem der 31.05.2019 quasi durch Dauerregen ins Wasser gefallen ist war schon der Sonnenaufgang eine Wohltat. Um 5 Uhr war die Nacht zu Ende und es trieb mich der Gedanke Stadtbesichtigung – geplante 3 Stunden – mit oder ohne Hund. Ich habe mich für einen Kompromiss entschieden, mit Hund, aber vor Öffnung der Geschäfte, denn das wären zu viele Eindrücke für einen jungen Hund auf einmal. Also, schnelles Frühstück und um 6 Uhr ging es los in die Altstadt von Trondheim. Bevor ich zu den Einzelheiten komme:

Die Stadt ist für den Touristen ein Traum, wirklich vergleichbar mit Hamburg, Venedig und anderen Hafenstädten. Trondheim ist eine sehr alte Ansiedlung und Stadt – beginnend mit der Zeit der Vickinger – und war sogar Hauptstadt des Königsreichs. Die Stadt wurde 997 gegründet, ist die dritt größte Stadt Norwegens und zählt 185.000 Einwohner. In Trodheim wurde die erste technische Universität Norwegens gegründet und die Uni „beherbergt“ rund 20.000 Studenten. Die Stadt ist die Sommerresidenz des Königshauses und Krönungen, sowie Vermählungen finden hier im Nidarosdom – Baubeginn 1070 – statt. Die katholischen und evangelischen Kirchenoberhäupter leben noch heute hier. Wie in vielen anderen Städten wurde auch Trondheim immer wieder von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Im Jahre 1681 wurde planerisch die Stadt im Quartalen aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die gesamte Stadt zu verhindern.

Als wichtige Hafenstadt lief im Jahre 1893 das erste Schiff der Hurtigrouten Richtung Hammerfest aus. Vor Trodheim liegt im Trondheimfjord, dem zweit größten Fjord Norwegens eine kleine Insel mit bizarrer Vergangenheit. Erst Mönchskloster, dann Gefängnis vergleichbar zu Alcatraz und im zweiten Weltkrieg als Flugabwehrzentrum.

Neben einer sehr schönen, gemütlichen Fußgängerzone bietet die Altstadt ein unvergleichbares Panorama entlang des Flusses Nidelva. die alten Speicherhäuser auf Pfählen stammen teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Aber auch die Moderne hat Einzug gehalten, neben Luxusappartements mit eigenem Anleger bis hin zu attraktiven Restaurants, Bars und urigen Kneipen.

Fazit:

Ein gelungener Ausflug, viel Bewegung und Neues für den Hund, aber das nächste Mal Abends und ohne Hund.

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Da ist beim Bild einfügen was schief gelaufen, daher ein Nachtrag.

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30.05.2019 – von Langoya nach Trondheim

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Zum Abschied vom Atlantik noch ein paar Bilder der Abgeschiedenheit des Campingplatzes. Wir haben sehr wenig geschlafen, denn der prasselnde Regen auf den Dachluken war unangenehm laut. Wir waren noch keine 20 Minuten unterwegs, als der Dauerregen einsetzte. Es war nicht so schlimm, da die überwiegende Strecke durch Wald und Heidelandschaften verlief, die kein besonderes Motiv hergaben. Leider regnet es immer noch, so dass ich für die Stadtbesichtigung einen Tag länger in Trondheim bleibe, in der guten Hoffnung das der Wetterbericht mit wolkig, aber trocken, zutreffend sein wird. dazu ist es mit 3 Grad lausig kalt. Heute steht daher etwas wichtiges auf dem Programm, nämlich eine Tankstelle zu finden, die deutsche Gasflaschen auffüllt.

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