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Nordamerika Tour 2023 – Tag 67 / 68 – 06./07.23

Es hat wie vorhergesagt die ganze Nacht gegossen und alle freuen sich. Die Waldbrandgefahr ist von very high auf moderate zurückgegangen. Mit Schirm, Scharm und Melone ging es auf den Hundegang und dann zurück Richtung Owen Sound. Alle Versuch noch etwas von der Küste zu sehen sind gescheitert, Sicht gleich Null. So gab es keine großen Ausreden mehr und das Wohnmobil wurde durchgesaugt, gewischt und das Bad, welches ausgezeichnete Dienste trotz Enge leistet, geputzt.

Heute lacht die Sonne wieder breit vom wolkenlosen Himmel. Beim Morgenkaffee gab es noch einen netten Plausch mit einem Canadier, der sofort das Nummernschild als deutsch identifiziert hat. Er war während seiner Militärzeit für 3 Monate in der Nähe von Sennelager stationiert und schwärmte von deutschen Schäferhunden, die er beim Militär ausgebildet hat.

Es ging die Küste an der Georgian Bay an der Küste entlang. Eine sehr lohnende, malerische Tour mit viel Natur, Wasser und Orten, die alle um die 10.000 Einwohner zählen. Es sei ihnen von Herzen gegönnt, die ihre Villa in erster Reihe am See mit Privatstrand haben. Meatford, Collingwood, Wasaga Beach und Port Severn haben wir uns angeschaut. Wasaga Beach ist das Zentrum des Tourismus, entsprechend voll war der Strand. Bemerkenswert sind die Hundeführer, die mit bis zu 10 Hunden gleichzeitig unterwegs sind.

In Port Severn habe ich mal richtig Glück, ich stehe an einem Stauwerk, das bereits im 18. Jahrhundert gedanklich als Zukunftsprojekt geplant wurde und in 1913 mit einem Wasserkraftwerk vollendet wurde. Alles sehr gepflegt und ich habe vom Schleusenwärter nicht nur die  Genehmigung  zur Übernachtung auf dem Parkplatz, sondern auch Zugang zu Toilette und Dusche bekommen. Die Krönung sind zwei Restaurants auf den Anderen Uferseite, die man zu Fuß einfach über das Wehr erreichen kann.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 66 / 05.07.23

Heute ging es nach einer sehr heißen Nacht zum Bruce Peninsula National Park, fast an der Spitze der Halbinsel. Ich befinde mich jetzt am Lake Nuron, der mit 59.596 Quadratkilometern der zweitgrößte der fünf Seen ist. Im Vergleich dazu:

Lake Superior – 82.414 km2 (nach dem Kaspischen Meer der zweitgrößte See der Erde

Lake Michigan – 58.016 km2

Lake Erie – 25.745 km2

Lake Ontario – 19.529 km2 

In Summe: 245.300 km2

Mal zum Vergleich dieser unglaublichen Fläche im Binnenland und Süßwasser – die Ostsee hat ein Fläche von 377.000 km2. Bisher kannte ich die Großen Seen nur vom überfliegen von Calgary nach Montreal, aber es ist auch beeindruckend am Strand zu stehen und sieht kein Land am Horizont. Das wahre Highlight sind die rund 30.000 Inseln in der Georgian Bay, zu der auch die Bruce Peninsula gehört. Besonders interessant sind die Blumentopfinseln mit ihren markanten Felsen, ähnlich wie die Apostel in Australien (Great Ocean Road). Ich musste mich mit legalen Bildern aus dem Netz begnügen, da Hunde auf der Bootstour nicht gestattet sind und er auf gar keinen Fall bei 33 Grad im Wohnmobil hätte bleiben können.

Wir haben eine schöne Wanderung durch den Wald zu zwei Aussichtspunkten auf die Buchten unternommen. Ein Blick in den Wald zeigt die Schönheit der Natur, aber auch die enorme Brandlast wenn es zu einem Waldbrand kommt. Ich stehe wieder mitten im Wald mit viel Schatten, und obwohl die Waldbrandgefahr auf Stufe „rot“ geklettert ist erlaubt der Campingplatz Lagerfeuer.

Es gibt eine neue Besonderheit hier, ich bin in Black Bear County. Es wurden in den letzten Tagen einige Tiere gesehen, dementsprechend gibt es strenge Regeln zu Lebensmitteln, Abfällen und dreckigem Geschirr einzuhalten. Die Bären sind auf der Suche nach „leichter“ Beute, die der Mensch bewusst oder unbewusst zur Verfügung stellt. Da ich oft an Schildern vorbeikomme, wo auf die mögliche Überquerung von Schildkröten und Schlangen hingewiesen wird, habe ich mal nachgefragt. Es gibt 12 Arten von Schlangen, von denen, sehr scheu, nur eine giftig ist. Bisher habe ich zwei Schlangen gesehen, eine in einem Wasserlauf und eine im Gras bei Walmart. 

Nordamerika Tour 2023 – Tage 64 / 65 – 03./04.23

Nach einem Regentag in der Nähe von Cobourgh, den ich für eine Neuplanung der nächsten Tage genutzt habe, ging es heute mit neuem Ziel weiter. Toronto ist i. M. aufgrund der großen Hitze nicht möglich, tagsüber 30+ Grad, nachts immer noch über 21 Grad. Wir ziehen die Bruce Peninsula und die Georgian Bay westlich von Toronto vor. Danach gibt es einen Abstecher in den Algongquin Park, nordöstlich von Toronto. Danach werde ich sehen, da alles noch im Großraum Toronto stattfindet, ob wetterbedingt ein Besuch möglich ist. Wenn nicht ist das auch kein Beinbruch, denn von den Niagarafällen Ende August ist es ein Katzensprung nach Toronto. Wir stehen bei 32 Grad, zum Glück unter Bäumen mit Vollschatten in Owen Sound am Fuße der Bruce Peninsula.  Krass, Walmart hat den Laden auf 18 Grad runter klimatisiert, ob das gesund ist wage ich zu bezweifeln. Aber es musste Nachschub für den Grill und Xandro her – ist zwar für ein Wohnmobil ein gr0ßer Kühlschrank, aber natürlich klein gegenüber dem zuhause.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 63 / 02.07.23

Rechtslage hin, Rechtslage her – gegen 21:00 Uhr tauchte ein Typ auf, der mich „verscheucht“ hat. Seine Begründung: es ist mein Land und da hast Du nix zu suchen, hast 30 Minuten Zeit zu verschwinden, oder die Polizei regelt das für mich. Das geht auch großzügiger, zumindest aber freundlicher, finde ich. Zwei Kilometer weiter war ein Spot an einem Trail, sicherlich auch nicht legal, aber passend. Wir haben wie ein Stein geschlafen und wurden erst durch die Vögel im Morgengrauen geweckt. Nach der üblichen Morgenroutine ging es dann in das Weinanbaugebiet von Prince Edward County. 

Spannend und sehr interessant, da es ganz anders ist als die Weinanbaugebiete, die ich aus Deutschland und British Columbia kenne. Es gibt unglaublich viele Weingüter, und dennoch ist es zersiedelt, nicht zusammenhängend. Gefühlt gibt es den einen Fleck, denn es ist nicht einmal hügelig, der zu einem Winzer gehört. Das Weingut selbst ist toll gepflegt und für Besucher attraktiv gestaltet. Was etwas widersprüchlich für mich als Single (in der Gruppe ganz anders natürlich) ist, dass eine Weinprobe für mich nur bedingt in Frage kommen kann. Muss ich weiterfahren ist es ein No Go, lässt der Winzer keine Übernachtung auf seinem Parkplatz zu ist es ebenfalls / wieder das gleiche No Go. Es gibt ein System, wie in Deutschland, wo man über eine Mitgliedschaft Adressen bekommen kann, wo eine private Übernachtung (Stellplatz) möglich ist.

Die Qualität der Weine ist gut, bis sehr gut, die Preise nicht. Die Flasche beginnt mit 20 Can$, der Durchschnitt ist 37 Can$ und nach oben offen. Der Weinberg selbst sieht eher ungepflegt aus zum Vergleich in Deutschland – wenig gestutzter Wildwuchs würde ich sagen. 

Vom Ontario Lake habe ich nicht viel gesehen, entweder durch Bebauung verdeckt, oder durch Nebel nicht erkennbar. Es lohnt sich aber mal genau hinzuschauen, um die Dimensionen zu verstehen. Die „Großen Seen“ haben eine Fläche von 244.000 Quadratkilometern und sind damit zwei Drittel so groß wie die Ostsee mit 377.000 Quadratkilometern – gewaltig!

Von den Winzern ging es dann weiter entlang der Apfelallee, verrückt, es kam mir vor wie im Alten Land an der Elbe. Wir sind jetzt auf einem Family Campground im Osten von Cobourg, rund 150 Kilometer östlich von Toronto. Durch das Canada Day Wochenende sehr gut besucht, überall glühen die Grills und brennen die Lagerfeuer, und ich habe tatsächlich noch keinen Camper gesehen, der nicht mindestens eine Fellnase am Start hatte.

Heute schmeiße ich auch den Grill an und werde den canadischen Wein ausprobieren.

 

Nordamerika Tour 2023 – Tag 62 / 01.07.23

Es ist wieder dieses unangenehme Wetter, diesig, fast neblig und heiß. Und nichts klappt so richtig am Canada Day, da es rappel voll ist. Der geplante Campingplatz direkt an Strand und Ontariosee war komplett ausgebucht. Alle 6 weiteren, die ich angefahren habe ebenfalls. Im Osten von Prince Edward County, in der wirklich letzten Ecke habe ich einen Parkplatz gefunden, der zu einer nicht mehr existierenden Kunstgalerie gehört. Da es keine Schilder zum Parken und Übernachten gibt versuche ich hier mein Glück. Auch gibt es keine Hinweise auf Privatbesitz. Da es Wochenende ist wird sich die Situation auch morgen nicht entspannen, daher muss ich spontan und flexibel entscheiden was möglich ist. Schon nach Toronto zu fahren ist keine Option, da es dort mit viel Gewittern aus Eimern gießt. 

 

Nordamerika Tour 2023 – Tag 61 / 30.06.23

Nach einer Nacht, die keine war, ging es heute morgen ohne nennenswerten Schlaf weiter nach Kingston. Die sehr laute Straßenparty in Ottawa war erst um 4:00 Uhr morgens zu ende, und es gibt nicht viel schlimmeres, als am Schlaf gehindert zu werden. Wir sind gut aus Ottawa rausgekommen, noch sonnig, und es wurde immer diesiger, später sogar neblig. Komisches Gefühl, 22 Grad und schwül wie in der Sauna. Das Wasser an der Strecke und die berühmten 1000 Islands waren nicht einmal schemenhaft zu erkennen. Kingston hat nur einen Campingplatz, einen AOK Platz vom Allerfeinsten = ***** Sterne. Großzügig, sehr sauber und gepflegt, zusätzliche grüne Freiflächen, ein imposantes Insektenhotel, Pool usw. Ich war gerade mal 10 Minuten hier, da klopfte es bereits an die Tür. Ein Mitarbeiter stellte sich als Herr Schweinshard vor, der mein Nummernschild als deutsch erkannt hat und dessen Vorfahren im 18. Jahrhundert aus dem dem Raum Worms nach Canada ausgewandert sind. War ein sehr nettes Gespräch, zumal er noch Verwandte im Raum Zweibrücken hat. Sein Chef hat das Gelände vor zwei Jahren gekauft und heißt Hans Wagner. Er ist als Kind mit seinen Eltern hierher ausgewandert.

Herrje, nach langem diskutieren habe ich einen Platz bekommen. Na klar, ich habe nicht auf dem Schirm gehabt, dass morgen Canada Day (Gründungstag) ist, was unserem 03.10. eines Jahres entspricht. Dementsprechend wird es noch im Laufe des Tages sehr voll hier.  Es ist ein reges Treiben von Ankömmlingen, und ein „Schiff“ größer als das andere.

Morgen geht es nach Prince Edward County, in der Hoffnung einen Platz zu finden.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 60 / 29.06.23

Eine kleine bemerkenswerte Info noch zur gestrigen Anreise: Je nach Abschnitt auf den Hwy.’s beträgt die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h oder 110 km/h. In regelmäßigen Abständen wird auf das Speeding (Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit) hingewiesen. Eine Überschreitung von 40 km/h oder mehr wird mit satten 15.000 canadischen Dollar bestraft. In Baustellen mit Personal wird die Strafe verdoppelt.

Wir sind heute die Stadtwanderung um 8:00 Uhr gestartet, da es nicht nur sonnig, sondern auch heiß werden soll. Es war ein toller Spaziergang, der mit vielen Pausen in den Grünanlagen und im Schatten dann doch 4 Stunden gedauert hat. neben dem Parliament Hill bei Sonnenschein lagen auf der Wanderung: 

Bank of Canada Museum

Peace Tower

Parliament of Canada

Rideau Kanal mit seinen vielen Schleusen

National Gallery of Canada

Royal Canadian Mint

Notre – Dame Cathedral

und der By Ward Market 

Ganz spannende und auch gediegene Motive und bleibende Eindrücke. Besonders bunt ist der By Ward Market, auch wenn die meisten Restaurants erst um 17 Uhr öffnen. Die vielen kleinen Cafes, teilweise auch mit Frühstücksangebot, haben geöffnet. Leider ist auch hier der Personalmangel nach Corona deutlich zu spüren und es gibt nur noch Selbstbedienung am Tresen. Das Angebot kann ich nicht wahrnehmen, da der Hund nicht mit rein darf. Natürlich hätte ich ihn draußen anbinden können, da es aber draußen voll war, in der Regel mit mindestens einem Hund unter dem Tisch und am Tresen eine lange Warteschlange stand, habe ich auf ein Getränk verzichtet. Wieder was gelernt, immer die eigene Wasserflasche dabei haben. 

Auf dem Rückweg, bei einer Zigarettenpause, sind wir in ein ganz nettes Gespräch mit einer älteren Dame – so um die 80 schätze ich – gekommen. Sie ist Kroatin und lebt seit 56 Jahren in Ottawa und ist nie wieder in Europa gewesen. Sie hatte in Kroatien mit den Eltern einen Welsh Terrier und entsprechend musste Xandro zum Knuddeln stillhalten. Unglaublich, statt anspringen hat er sich neben sie artig auf die Bank gesetzt und sich streicheln lassen. Nach dem Hund kamen dann ganz viele Fragen zu Europa, insbesondere zum Mittelmeerraum mit dem Balkan und Italien. Es war wirklich sehr nett zu plaudern, was bisher noch nicht so häufig war. Da in Europa noch nicht viele Länder / Bundesländer Sommerferien haben und in Nordamerika auch noch kein Summerbreak ist – beginnt am Wochenende – fokussiert sich das Geschehen mit Campingfahrzeugen bisher nur auf das Wochenende. Selbst dieser ideal gelegene Parkplatz hatte neben mir keinen weiteren Übernachtungsgast in Form von Wohnmobil oder Van.

Morgen geht es dann weiter nach Kingston und danach in den Prince Edward County, einem Weinanbaugebiet, wo die Winzer zur Weinprobe (und Verkauf natürlich) mit Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weingut einladen, bevor dann die nächste Metropole Toronto erreicht wird.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 58 / 59 – 27. / 28.06.23

Nach dem Waschtag am 27.06.23 ging es heute in die Hauptstadt Ottawa. Nach langem Recherchieren gibt es tatsächlich einen Wohnmobil Parkplatz nahe der Innenstadt – ca. 10 Minuten Fußweg. zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Innenstadt. Schon die Anfahrt war sehr beeindruckend, da der Weg die Prachtstraße Wellington Street entlang des Parliament Hills führte. Der starke Regen unterwegs hatte aufgehört, so dass wir ganz spontan, trotz starker Bewölkung, uns den Parliament Hill angeschaut haben, nachdem wir tatsächlich ein freies Plätzchen auf dem angedeuteten Parkplatz gefunden hatten. Auch eine sehr gute Gelegenheit für den Hundegang, da die Gebäude in einer parkähnlichen Umgebung liegen.

Ottawa, ist das politische Zentrum von Canada und hat etwas mehr als 1.000.000 Einwohner. Dennoch sind die Sehenswürdigkeiten ähnlich komprimiert wie z. B. in London, Stockholm, oder auch Wien (grins, oder auch Celle). Sofern man auf wenige Sehenswürdigkeiten verzichtet, die man dann besser mit dem Hop on Hop off Bus erreicht, kann man alles innerhalb von 2 Stunden sehen. Dazu kommt dann noch der obligatorische Spaziergang am malerischen Ufer des Ottawa River hinzu. Die Stadt wurde 1826 unter dem Namen Bytown gegründet und wurde 1855 durch Eingemeindungen zu Ottawa. Ein wirkliches Schmuckstück, das bei einem Besuch des Landes nicht fehlen darf. Wir freuen uns auf morgen, denn da soll die Sonne vom Himmel lachen.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 57 / 26.06.23

Der wetterfrosch hat leider nicht gelogen, es hat sehr viel geregnet. und es wird in den nächsten Tagen nicht besser. Nach dem Einkauf in Magog sind wir an den Lac Brome gefahren. Ein toller Campingplatz ohne Internetauftritt und vor Ort die Überraschung: Keine Hunde.

Trotzdem waren sie sehr hilfsbereit und haben mir eine Alternative inklusive Kartenmaterial zur Verfügung gestellt. Die nächste Klippe, der Platz ist seit 01.05.23 in Privatbesitz und vermietet nur per Vorbuchung und mindestens für 5 Nächte. Da es noch recht leer ist und mitten in der Woche habe ich doch einen Platz für 2 Nächte bekommen. Auch hier das Wechselspiel 30 Minuten trocken, 30 Minuten Regen. Das gab mir die Gelegenheit ein bisschen Reparaturen und Wartungen am Fahrzeug durchzuführen. Die Schlagloch bedingten Erschütterungen setzen dem Wohnmobil ganz schön zu. So musste ich wieder die Wasserversorgung reparieren, da der Schlauch sich gelöst hat.

Mittwoch wollte ich eigentlich zum Mt. Sutton fahren, aber die Wettervorhersage ist grauenhaft, dann ist es nicht nur naß, sondern auch grau in grau und die Berge sind wolkenverhangen. Da ich Montreal auch erst auf dem Rückweg besuche bleibt dieser kleine Abstecher (eine Stunde südlich von Montreal) auf der To-Do Liste erhalten. Westlicher soll es ab Donnerstag deutlich trockener werden, sodass ich spontan am Mittwoch nach Ottawa fahren werde.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 56 / 25.06.23

Die Nacht war sehr nass, es hat aus Kübeln geschüttet. Mit der Sonne wurde die Luft unerträglich schwül, heiß, so dass wir heute nichts unternehmen. Ich gehe morgen für drei Tage auf einen Campingplatz am Lac Grome, um „abzuwettern. Es gibt für die ganze Woche Wetterwarnungen (schwere Gewitter), und wenn möglich mache ich spontan Unternehmungen im Park von Sutton, einer Ski Region in Quebec, wenn es das Wetter zuläßt. Das Gewittergebiet ist riesig, so dass ich auch nicht groß ausweichen kann. Es beginnt östlich von Toronto und endet westlich von Quebec. Ansonsten ist es an der Zeit Waschmaschine und Trockner zu bedienen, was etwas aufwendiger ist als zuhause.

Nordamerika Tour 2023 -Tag 55 / 24.06.23

Es war eine anstrengende Nacht und alle haben auf das erlösende Gewitter gewartet. Es kam nicht und es kühlte sich gegen 3 Uhr morgens soweit ab, so dass ich einschlafen konnte. Der Himmel war bedeckt (wie vorhergesagt) und es wurde immer dunkler. Da ich kein Wandervogel bin habe ich die 2. und 3. Etappe zusammengelegt. Das  Bergpanorama mit den Bergen um die 1.000 Meter Höhe ist im Süden am imposantesten. Nach Norden und später nach Westen dominieren die gr0ßen Bergseen, einfach nur toll, was die Natur sich hat einfallen lassen. Und auch von dort bleibt der Blick (Wetter vorausgesetzt) auf die 1.000 der in der Ferne erhalten. Fazit: es hat sich mehr als gelohnt, und ist für Wandervögel ein absolutes Eldorado, das ich sehr empfehlen kann. Die Berge sind dann eher vergleichbar mir dem Deister bei Hannover. Dann kamen die ersten heftigen Schauer und ich habe den Übernachtungsort 100 Kilometer Richtung Westen gewählt. Das hat soweit gut geklappt, bis gerade das angesagte Gewitter Tief rein rauscht. Es tröpfelt, grummelt und ist tief schwarz am Himmel. Mal sehen, was wir wir abbekommen. Ergebnis ist da, es schüttet aus Eimern!

Die nächste Überraschung – kann weder hellsehen, noch alles wissen – war bei Walmart, denn auf der einen Seite brauche ich etwas für uns an Lebensmitteln, und zum anderen war es in der dünn besiedelten Gegend ein Umweg vo 50 Kilometern nach Sherbrooke. Hallo, wer weiß denn aus Deutschland, dass der 24.06. ein Feiertag in Quebec ist, ich jedenfalls (noch) nicht. Das hatte zwei Konsequenzen: heute gibt es „Resteessen“ – ich Strammer Max und Xandro meine beiden Steaks (lach, ist fair) – und ich stehe ganz allein auf einem Parkplatzareal, legal natürlich, wo gefühlt 5.000 Fahrzeuge oder mehr Platz finden. An dem Komplex sind weitere Ketten angeschlossen, wie Canadian Tire (Baumarkt), Home Depot (Baumarkt) etc. Das übliche fehlt in so einem Komplex – KFC, Mc. Donalds und Pizza von Tim Horton zum Beispiel. 

Nordamerika Tour 2023 – Tag 54 / 23.06.23

Gestern Abend hatte ich die Freude fast eine Stunde mit einem Wohnmobilisten aus Quebec (auf englisch) zu quatschen. Er hat mir gute Tip’s zum Osten gegeben, und ich konnte ihm gute Tip’s zum Westen geben, denn er ist mit seiner Frau auf dem Weg in die Rocky Mountains – Alberta und British Columbia, was ich touristisch zumindest ganz gut kenne.

Heute haben wir die erste Etappe vom Route des Sommits gemacht. Malerisch die begrünten Berge als Panorama und immer wieder kleine Orte – meistens eine Handvoll Häuser, eine riesige Kirche, ein Tante Emma Laden und ein Family Restaurant, hin und wieder auch eine Tankstelle. Da passt dann dann die Übersetzung Canada = keiner da.

Die Trasse der Straße ist nicht wie erwartet in Gipfelhöhe, sonder sehr abwechslungsreich auf und ab, teilweise mit 12% Steigung / Gefälle. Die meisten Gipfel sind nur durch Wanderungen erreichbar, und das fängt mit 11 km – one way – an. Das ist mit zu viel des Guten, unabhängig davon, dass der Hund nicht überall willkommen ist, und er solche langen Strecken nicht kennt! Am besten hat mir das Panorama in Piopolis am Lac Magantic gefallen. Leicht touristisch angehaucht waren viele Biker und Motorradfahrer im Ort. Auf der Rückfahrt wurde es dann unübersehbar voll auf den Straßen fürs Camping Wochenende.

Quebec wurde am 03.07.1608 gegründet. Dieses Jahr sind die Feierlichkeiten vom 06.07. bis zum 16.07.23 angesetzt. Die alte Kolonie wurde am 01.07.1867 in die beiden Provinzen Quebec – französisch – und Ontario – englisch – aufgeteilt. Die Feierlichkeiten in Quebec werde ich nicht erleben, da bin ich schon in Ontario, um dort zu feiern.

Was diese Ecke der Welt noch so besonders macht ist die Abgeschiedenheit und damit Nachts totale Dunkelheit ohne jeglichen Licht Smog der Zivilisation. Entsprechend gibt es viele Observatorien für die Sternbeobachtung.

Die Bilder reiche ich nach, sobald die Internetverbindung stabil genug ist die Datenmenge hochzuladen. Immerhin geht WhatsApp und ein bisschen Internet. Die beiden Mädels, die auf Panamericana Tour sind, hatten hier in 2022 gar keinen Empfang.

 

Nordamerika Tour 2023 – Tag 53 / 22.06.23

Die Nacht war echt lustig. Es hat sich wunderbar abgekühlt, ungefähr 14 Grad, und trotzdem summten im Umfeld die Klimaanlagen. Der Amerikaner hat das mit der Nachhaltigkeit noch nicht verinnerlicht, lach.

Wir sind früh aufgestanden, weil die Sonne das Innere vom Wohnmobil sehr schnell aufgeheizt hat. Ein sehr schöner Spaziergang am See in einer super gepflegten Parkanlage war genau das Richtige den Tag zu starten. Warum auch immer standen überall am See Verbotsschilder zu schwimmen und Hinweisschilder die Nester der Schildkröten nicht zu stören. Trotz großer Aufmerksamkeit habe ich kein Nest gefunden. Nach dem Frühstück und der Entsorgung des Mülls ging es dann Richtung Canada, ein Katzensprung. Die Grenzkontrolle war tiefenentspannt, die typischen Fragen zu Waffen, Drogen und Bargeld, das war es auch schon. fragen zu Lebensmitteln wurden erstaunlicherWeise nicht gestellt, da ist in umgekehrter Richtung deutlich mehr drauf rumgeritten worden. Dann die Wohltat, tanken in Litern für 1,14€ pro Liter und Geschwindigkeitsbegrenzungen in Kilometer pro Stunde. Die nächste Herausforderung war ein gut sortierter Walmart Markt – alles in französisch. Was mich etwas irritiert hat war die Tatsache, dass alle englisch sprechenden Provinzen die Produkte in englisch und französisch kennzeichnen müssen, während Quebec es sich leisten kann nur in französisch zu kennzeichnen. Das einkaufen dauert halt länger, da die Gänge in französisch beschriftet sind, aber man bekommt natürlich alles was man braucht. Wir sind dann ganz gemütlich nach La Patrie, dem Startpunkt der Route des Sommets gefahren, und wie ich von anderen gehört habe hat die Gemeinde tatsächlich 5 kostenlose RV Plätze 2 Kilometer außerhalb des winzigen Ortes zur Verfügung gestellt. Ich muss mal schauen wie sich das Wetter entwickelt, laut App soll es ab Samstag sehr regnerisch und gewittrig werden, und dass für lange zwei Wochen. Das betrifft dann auch den südlichen, westlichen Teil vom Umland Montreal, sowie Ottawa – die nächsten Stationen.

Da ich heute nur Hwy.’s gefahren bin gibt es keine Bilder.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 52 / 21.06.23

Der letzte Tag durch den kleinen Bundesstaat Vermont war landschaftlich wieder sehr reizvoll. Wir stehen heute Nacht auf einem Campingplatz in der Nähe von Newport am See Lac Remphmegagog. Der Rest des Tages ist dem Aufräumen und aussortieren gewidmet. Da spinnen die Canadier leider genauso wie die Amerikaner und sind sehr eigen, was die Einfuhr von Lebensmittel betrifft. Obst und Gemüse ist genauso ein NoGo wie Eier und Milchprodukte, mit Ausnahme von Käse, sofern er in den USA hergestellt wurde. Nicht einmal Lagerfeuerholz darf man mit über die Grenze nehmen. d. h.: morgen erst mal wieder größer einkaufen gehen.

Ich freue mich darauf dann wieder einige Wochen in Canada, mit weniger Regeln bezüglich Hund und in metrischen Einheiten wie Kilometer, Liter und Grad Celsius, unterwegs zu sein. Das was mich ein bisschen aus der Comfortzone lockt ist die Sprache, denn in Quebec spricht man französisch, und wie in Frankreich auch, zieren sie sich englisch zu sprechen, auch wenn sie es natürlich alle können.

 

Nordamerika Tour 2023 – Tag 51 / 20.06.23

 

Wir haben wie ein Stein geschlafen und wurden unsanft um 6:00 Uhr von einem Geräusch geweckt, dass ich im tiefsten Inneren sehr mag. In Nordamerika sind die meisten Bahnübergänge nicht gesichert und ob mit oder ohne Schranke lässt der Lokführer mehrfach sein Horn tröten. Das ist mir aus meiner Zeit in Calgary genauso vertraut, wie der Fluglärm in London. Auch die Geräusche der Schifffahrt auf der Elbe waren bis heute sehr prägend.

Die Tour heute nach Port Henry am Lake Champlain war wirklich atemberaubend und auch lustig. Ganz viele Ortsnamen sind von den Einwanderern aus Europa mitgenommen worden. So habe ich Orte wie Amsterdam, Hanover, Birmingham und Rom wahrgenommen.

Zuerst kam der Lake George, touristisch und europäisch die Orte, wie eine kleine Schweiz im Bundesstaat New York. Landschaftlich eine Augenweide für das Auge und die Seele. Danach kam der Lake Champlain, noch deutlich größer als der Lake George, aber weniger dicht besiedelt.

Ich habe nun in meinem Leben sehr viele Seen gesehen, sowohl in British Columbia, als auch in Alberta, beides in Canada.

Neben der Stille und der harmonischen Ruhe und Farben bewegt mich die Geschichte dahinter. Hier ist das absolute, erlernte der Zusammenhang von Wasserwegen – für mich sehr bereichernd. Die beiden Seen sind wesentlicher Bestandteil den St. Lorenz Strom mit dem Hudson River zu verbinden, und schon erkenne ich den historischen Zusammenhang, wie die Einwanderer, schneller als zu Fuß, über den Wasserweg zwischen Montreal und New York sich in jeder Form ausgetauscht haben, eine grandiose Pionierleistung.  

Beeindruckt haben mich auch die Ausgrabungen eines französischen Forts an der Südspitze des Lake Champlain aus dem 18. Jahrhundert. Ok, gemäß Rekonstruktion sieht man nicht so ganz viel, aber man kann sehr gut die strategische Bedeutung nachempfinden, die damals für die Franzosen in Quebec Richtung Süden eine wichtige Rolle gespielt haben. Und da ist sie wieder, die Fragen aller Fragen – lach – wer brauchte gestern, heute oder morgen diese Machtspielchen? Die Natur ganz bestimmt nicht.