Nordamerika Tour 2023 – Tag 7 und 8 / 07./08.05.23


Nach einem weiteren Tag am Strand von Lockeport, ging es heute weiter nach Yarmouth. Erstaunlich, die Route heißt Lighthouse Route, gesehen habe ich die Leuchttürme nicht. So nah führte die Straße Nr. 3 nicht an der Küste entlang. Wir sind auf einem Campingplatz etwas nördlich von Yarmouth gelegen. Alles sehr sauber, unglaublich nette Betreiber und es sind zwar Plätze belegt, aber keiner da. Es ist halt noch keine Saison. Wie ich gehört habe ist auch hier der Klimawandel ein Thema, kaum Schnee im Winter und schon ist der See nur noch „eine Pfütze“ – wie am Steinhuder Meer.
Wir bleiben 2 Nächte, denn morgen ist Reparatur angesagt, obwohl ich das Problem noch nicht erkenne. Eine Seitenablage hat sich ein Stück weit gelöst, und ehe es sich ganz verabschiedet möchte ich der Sache auf den Grund gehen.
Ich schreibe dann am 10.05. wieder.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 6 / 06.05.2023

Nach einer sehr ruhigen Nacht wurden wir durch wärmende Sonnenstrahlen geweckt. Neben uns hatten sich zwei Fahrzeuge gesellt, deren Fahrer offensichtlich keine Wohnung haben und mit Sack und Pack im Auto leben.
Nach Hundegang, Frühstück und einkaufen ging es dann auf der Küstenstraße nach Luneburg. Eine von 2 Gemeinden in Canada, die den Titel Weltkulturerbe tragen. Eine sehr liebenswürdige, verträumte Stadt und da die Saison erst am 19.05. offiziell beginnt sind sehr wenig Touristen unterwegs. Es ist beeindruckend, dass 70% der Häuser aus der Siedlerzeit im 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben sind und liebevoll gepflegt werden. Erst wenn man sich mit der Siedlerzeit beschäftigt wird klar, warum es so viele Kirchen gibt. Zum einen natürlich der Glaube, zum anderen aber auch die damalige eingeschränkte Beweglichkeit, um zum Gottesdienst zu gehen. Nach einem Rundgang durch die Altstadt und der Water Front mit seinen bunten Häusern ging es dann weiter Richtung Lockeport. Es waren teilweise abenteuerliche Straßenverhältnisse, die man nicht im dunkeln erleben möchte. Übersät von frostbedingten Schlaglöchern, die noch nicht ausgebessert wurden, ging es entsprechend langsam voran. Den Grund kenne ich nicht, aber es ist sehr auffällig, dass es Gemeinden gibt, wo es nur Villen und Anwesen gibt, sehr gepflegt, sauber und gute Straßen – und Gemeinden mit eher kleinen, ungepflegten Häusern und schmuddeliger Umgebung. Hier waren auch die mit Abstand schlechtesten Straßenverhältnisse.
Ich bin froh, dass ich die App iOverlander habe, so habe ich gute Hinweise wo ich kostenlos stehen kann, wo es Frischwasser und Gas gibt. So konnte ich die erste geleerte Gasflasche wieder auffüllen.
Lt. Empfehlung stehen wir an einem Pull Out direkt hinter den Dünen mit einem Überweg zum Strand. Nun ja, es sind für mich im Vergleich zur Nordsee eher armselige Sandhaufen und nicht wirklich Dünen. Aber offensichtlich reichen See als Hochwasserschutz. Der Strandspaziergang war sehr entspannend. Ist ein bisschen wie in Dänemark, auch hier ist alles naturbelassen, inklusive Seetang und Strandgut wie die angespülten Lobster Fallen. Morgen muss ich saugen, denn der feine Sand unter den Schuhen ist jetzt im Wohnmobil. Die Tide macht sich sehr bemerkbar, bei Ebbe ist es total ruhig und bei Flut hört man das beruhigende Meeresrauschen.
Heute ist T-Shirt Wetter bei 21 Grad, das ist insoweit bemerkenswert, da die Canadier, ähnlich wie die Briten, einen Tag definieren ab wann Shorts und Flip Flops getragen werden, ganz gleich, ob es, wie bei der Ankunft, nur 6 Grad warm ist.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 5 / 05.05.2023

Nach einem ausgiebigen Hundegang – bin Frühaufsteher – und einer warmen Dusche im unbeheizten Duschraum (sehr gewöhnungsbedürftig) – haben Ingo und Biggi ein ganz leckeres Frühstück gemacht. Inzwischen wurde es auch deutlich heller, und ich nehme es vorweg, am Nachmittag sonnig. Nach Aufräumen, kleinen Reparaturen und Entsorgung der Abwassertanks ging es dann gegen Mittag los in Richtung Mahone Bay. Die Fahrt selbst war nicht sehr spektakulär, viel Birkenwälder, die immer noch keinen Ansatz von grün zeigen – gefühlt ist die Vegetation 2 Monate zurück im Vergleich zu Deutschland – hier und da mal ein Blick auf den Atlantik, und (?) immer mal wieder ein paar einsame Häuser – lach, das muss man mögen.
Und immer wieder die Denkmale zu Swiss Air 111, die 1998 hier rund 8 Kilometer vor dem festland im Atlantik verunglückt ist.
Die Gegend um Mahone Bay wurde zuerst von den Franzosen besiedelt. Ab 1754 waren es die Briten und die Deutschen die sich hier festgesetzt haben. Für lange Zeit war hier die Amtssprache deutsch.
Auch wenn es nur noch wenige Spuren aus der Zeit gibt ist es ein ausgesprochen idyllischer Ort mit dem Markenzeichen von drei Kirchen direkt nebeneinander. Geblieben sind das Post Office und das Empfangsgebäude der Eisenbahn – natürlich modernisiert und umfunktioniert.
Es war ein toller Rundgang! Heute Nacht machen wir auf „Freiheit“ und stehen mit dem „Hintern“ Richtung Kirchen und Blick nach vorne auf die Atlantikbucht. Ganz nach dem canadischen Motto: alles ist erlaubt, solange es nicht verboten ist. Konkret bedeutet das, dass es dieses blöde, grundsätzliche Übernachtungsverbot wie in Deutschland nicht gibt. Nur bei zwei Ausnahmen gibt es das hier, zum einen sind von der Gemeinde Schilder aufgestellt, das Parken über Nacht nicht erlaubt ist, oder es ist ein Privatgrundstück, wo man zumindest vorher fragen muss. Hier ist es echt lustig, es gibt drei unabhängige Parkplätze an den Kirchen, und nur der mittlere – warum auch immer – hat die Kennzeichnung des nächtlichen Parkverbots.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 3 und 4 – 03./04.05.23


Der 03.05.2023 war sehr nass und windig. Das Highlight war ein zweites Wohnmobil aus Deutschland, genauer gesagt aus Aurich. Ein sehr nettes Pärchen Mitte 30, die ein Work and Travel Visum für ein Jahr haben. Deren erstes Ziel ist Revelstroke, wo sie einen Bruder besuchen wollen. Ansonsten wollen sie den Sommer über reisen und im Winter arbeiten.
Heute, nach einem „trockenen“ und deutlich weniger Wind, gab es erst einmal ein gemütliches Frühstück. Dazu noch ein paar Bilder von der Hering Cove geschossen.
Die Küste entlang war malerisch, leider ohne Parkmöglichkeiten für Bilder. Aber wie schon bei den Bildern von der Hering Cove ist die Beleuchtung nicht ideal. Die nächste Station war dann Peggy’s Cove. Ein sehr altes Fischerdorf, wie man an den Bildern immer wieder sehen kann, und auch heute bestimmt neben dem Tourismus der Hummerfang das Leben. Auf einem Bild habe ich die Lobster Fallen aus verschiedenen Epochen fotografiert. Es ist noch früh im Jahr und die Saison, auch bei vielen Campingplätzen startet erst am 19.05. – so waren statt mindestens 10 nur 3 Touristenbusse vor Ort. Was ist eigentlich so besonders hier: zum einen der massive Fels, ein sehr bekanntes Fischrestaurant und der Leuchtturm. Es soll der mit Abstand am meisten fotografierte Leuchtturm Canadas sein.
Soeben sind dann doch noch Birgit und Ingo kurzfristig eingetrudelt und wir gehen gleich Essen. Schön, dass es noch geklappt hat. Samstag fliegen sie zurück nach Kelowna und kommen im September zum Idian Summer, da lässt sich ganz sicher etwas organisieren.


Nordamerika Tour 2023 – Tag 2 und 3 – 01./02.05.2023

Eine kleine Anmerkung vorweg. Schon zu Beginn der Planung kamen viele Erinnerungen aus meiner Zeit – 90er Jahre – als junger Ingenieur bei Mobil Oil hoch. Ja, Ausland war für mich als erstrebenswert gesetzt. aber bitte nicht Westafrika oder Ost Canada.
Mobil Oil entwickelte im Osten von Canada das Ölfeld Hibernia, das von Neufundland aus betreut wurde und etwas später das Gasfeld Sable Island, das von Nova Scotia aus betreut wurde.
Das nein zu Westafrika basiert auf Erzählungen von Kollegen und eigenen Erfahrungen. Das nein zum Osten von Canada beruhte auf einem Mythos, oder besser gesagt auf totaler Ahnungslosigkeit. Wir waren der Ansicht, dass es in Neufundland und in Nova Scotia 150 Regentage gibt und der Rest des Jahres Winter herrscht. Lach, und nun bin ich hier, um mich durch eigene Erfahrungen vom Gegenteil zu überzeugen.

Am 05.04.23 ist das Wohnmobil ohne Probleme von Hamburg nach Halifax verschifft worden und dort wohlbehalten am 24.04.23 angekommen.

Am 01.05.23 war es dann soweit – Xandro und ich fliegen nach Halifax. Es war sehr aufregend, da ich noch nie mit Hund geflogen bin. Die Formalitäten beim einchecken des Hundes waren aufwendig, aber der kleine Kasper hat das mit störrischer Ruhe über sich ergehen lassen. Dank des einjährigen Trainings mit der Reisebox war es überhaupt kein Problem für ihn in der Box „Platz“ zu nehmen. Auch gab es beim temporären Abschied kein Drama, als er zwei Stunden vor Abflug von Lufthansa abgeholt wurde. Das Bodenpersonal war sehr begeistert und erstaunt das Xandro keinen Laut von sich gegeben hat. Nach 7,5 Stunden waren wir in Montreal gelandet. Die Einreise war sehr ermutigend, denn die Grenzbeamten wollten mehr von meine Tour wissen, als die üblichen Fragen zu stellen. Ich hatte bewusst nur Handgepäck dabei, um schnell bei der Sperrgut Ausgabe Xandro in Empfang zu nehmen. Das war eine herausfordernde Geduldsprobe, denn es dauerte 30 Minuten, bevor die Gepäckausgabe vom LH Flug angesagt wurde. Lesen war nicht möglich, da alles in französisch geschrieben ist, fragen war fast genauso schwierig, da das Personal so gut wie kein englisch sprechen konnte. Die Einreise nach Canada war zweigeteilt, denn nachdem ich Xandro in Empfang genommen hatte musste ich auch für ihn die Einreiseprozedur über mich ergehen lassen.
Nun galt es gute fünf Stunden zu überbrücken. Klar, erst einmal musste der Hund etwas trinken und fressen und natürlich seine Geschäfte machen. Das war etwas kompliziert, da es nicht einen grünen Grashalm am Flughafen gab, also hat er sich mit Beinheben an Beton begnügt. Das war das erste mal, dass er ein wenig Angst zeigte, in dem er die Rute deutlich zwischen die Beine genommen hat, und das lag an den Menschenmassen und dem Lärm von Bussen vor dem Flughafengebäude. Die Erleichterung trat ein, als er in seine Transporthöhle durfte. Der Check – in nach Halifax war sehr anstrengend und hat allein für Xandro 90 Minuten gedauert. Ganz offensichtlich war es für den Typen am Schalter der erste Hunde Check – in seines Lebens. 90 Minuten vor Abflug wurde Xandro dann abgeholt und es begann etwas nervig zu werden. Der Flieger ist nicht pünktlich gestartet, weil der Pilot nicht rechtzeitig da war und zusätzlich auf Passagiere eines verspäteten internationalen Fluges gewartet werden musste. bis es dann los ging waren fast eine Stunde Verspätung aufgelaufen. In Halifax gab es das nächste Problem. Wir konnten nicht aussteigen, weil der „Landefinger“ sich nicht bewegen wollte. Nach 30 Minuten war dann ein Mechaniker vor Ort und hat den Fehler behoben. Statt Mitternacht war es nun schon 1:40 Uhr. Nun kam Glück ins Spiel, ich bekam das letzte Taxi für diesen Tag mit einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Fahrer. Er musste die Hundebox „zerlegen“ – Schrauben lösen -, um sie im Kofferraum verstauen zu können. Danach ging es endlich Richtung Hotel. Völlig übermüdet und überdreht waren wir dann endlich nach kleinem Hundegang um 2:30 Uhr im Bett. Zu allem Überfluss wollte Xandro um 5 Uhr spielen und pinkeln, so dass es wahrlich eine kurze Nacht war.
Der Morgenspaziergang am 02.05.23 war alles andere als gemütlich. Der Wind hatte inzwischen weiter zugenommen, ich schätze Windstärke 6 in Böen 8, es war nur noch 4 Grad warm und der angesagte Dauerregen hatte eingesetzt.
Und dann gab es Frühstück mit vielen aufblitzenden Erinnerungen aus meiner Zeit in Calgary. Auch wenn es heute viel weniger sehr übergewichtige Canadier gibt sind sie nicht „ausgestorben“. Und das zeigt sich an der Art zu frühstücken. Je schlanker die Person, um so gesünder die Ernährung ohne das traditionelle Frühstück mit Rührei, Schinken, Kartoffeln, Grilltomate, Champignons und Würstchen. die „Dicken“ nehmen dafür dann eher die doppelte Menge des warmen Frühstücks.
Um 8:15 Uhr ging es dann zum Zoll mit einem Taxifahrer, den ich am liebsten erschlagen hätte. Obwohl der Hund angekündigt war hat er 10 kanadische Dollar Aufschlag verlangt, um das Auto zu reinigen. Nun denn, die Zollformalitäten haben ganze 5 Minuten gedauert und die Abholung – sehr angenehm und professionell organisiert, noch einmal 20 Minuten.
Danach ging es um die Ausrüstung des Wohnmobils – tanken, Gasflaschen und Lebensmittel / Getränke. Es kam mir alles sehr teuer vor, und ich denke, dass es eine Weile dauern wird, bis man den Kurs des Dollars im Kopf hat. Aufgrund der Witterung kam eine geplante Besichtigung der Stadt nicht in Frage, statt dessen begann die Suche nach einem Stellplatz. Der Campingplatz von Halifax beginnt die Saison erst am 12.05., so dass ein Platz her musste, wo man legal kostenlos übernachten kann. I. d. R. ist das der Parkplatz von Walmart, keine Option mit Hund, denn es gibt im Umfeld keine Grünflächen. Ich bin dann 14 km nach Süden zur Hering Cove gefahren. Ein sehr berüchtigter Küstenabschnitt, der nicht in der WoMo Community zur Übernachtung empfohlen wird. Hier finden oft, besonders an den Wochenenden Strandpartys statt – viel Alkohol, sehr laute Musik und teilweise auch Drogen. Ja, es waren einige junge Leute mit lauter Musik da, aber aufgrund des schlechten Wetters hat der ganze Spuk nur einige Minuten angedauert.
Danach gab es nur noch das Gemurmel von starken Wind und 10 Stunden absoluten Tiefschlaf. Wir sind tatsächlich erst um 8:00 Uhr aufgewacht und haben in einer trockenen Phase den ersten Gang erledigt und gefrühstückt. Herrje, das wird wohl die größte Herausforderung dieser Tour werden – das Brot in Nordamerika ist gruselig!!!!! Ansonsten werde wir heute weiter da Wohnmobil für die Tour vorbereiten und hier noch die nächste Nacht verbringen und uns auf das bessere Wetter ab Freitag freuen.

Nordamerika Tour 2023 – Tag 1

Endlich geht es los. Heute, am 29.03.2023, ist das Wohnmobil auf die Reise mit der Atlantic Sail nach Halifax gegangen. Abgabe und Zollformalitäten sind erledigt (echt einfach und unspektakulär), die Verschiffung erfolgt dann am 07.04.2023 – saisonale Verspätung. Nach Zwischenstopps in Antwerpen und Liverpool ist die geplante Ankunft in Halifax ca.14 Tage später, also ungefähr am 20.04.23. Das richtet sich ein wenig nach den Wetterverhältnissen auf dem Nordatlantik (Wind und Welle / Strömung). Den frühen Zeitpunkt habe ich gewählt um sicher zustellen, dass das Wohnmobil auch vor Ort ist, wenn ich es am 02.05.2023 abholen möchte.
Xandro, mein geliebter Welsh Terrier, wird das alles meistern, lach, ohne zu wissen, was da passiert (mein Job).

Nordamerika Tour 2023 – Vorbereitungen

Nach der traumhaften Reise im Westen von Nordamerika in 2018 und der unschönen Corona Pause geht es endlich in den Osten von Nordamerika. Dieses Mal nehme ich per Schiff das eigene Wohnmobil mit, denn die Erfahrung in Alaska hat gezeigt, dass es wichtig ist ein Stück Heimat zu haben. Dieses Mal begleitet mich mein Welsh Terrier auf der Tour.
Die Planung ist soweit abgeschlossen; sie wurde durch den Erfahrungsbericht von Iris und Maik, die mit 2 Schäferhunden unterwegs waren, sehr erleichtert. Es ist schon spannend an was man alles denken muss, angefangen von Adaptern für canadische Gasflaschen (der Aufwand die deutschen Flaschen transportfähig zu machen lohnt sich nicht), Trafo und Ersatzteile, die essentiell sind und in Nordamerika nicht zu bekommen sind, wie z. B. Wasserpumpe eines italienischen Herstellers.
Dazu der ganze Papierkram für die Einreise, den Hundetransport und die Wohnmobilversicherung
Das Wohnmobil geht Anfang April mit dem Schiff von Hamburg nach Halifax. Wir fliegen dann am 01.05.23 von Frankfurt über Montreal nach Halifax und werden am 02.05.23 das Wohnmobil im Hafen abholen.
Die ersten 2 Tage sind für die Reisevorbereitung reserviert, denn man darf nichts mitnehmen, nicht einmal Kaffee und Salz. Die Reihenfolge steht schon fest:
1. Tanken (der Tank darf nur zu 1/4 gefüllt sein
2. Gasflaschen kaufen und befüllen (ohne geht der Kühlschrank nicht)
3. Hundefutter
4. Lebensmittel
5. Frischwasser auffüllen
6. Campingplatz anfahren und etwas ausruhen

26.05.2022 Wohnmobiltour von der Burg Hohenzollern nach Rothenburg ob der Tauber

 

 

Heute ging es von Parkplatz der Burg Hohenzollern über Land nach Rothenburg ob der Tauber. Eine sehr beschauliche Reise, da die Strecke auf vielen Abschnitten sowohl die Burgenstraße, die Romantische Straße und die Weinstraße vereinten. Wie üblich in Deutschland werden die romantischen Orte über Umgehungsstraßen umfahren, und es ist einfach nicht möglich jeden Ort und jede Burg anzufahren. Ich habe mich daher auf Rothenburg ob der Tauber konzentriert.

Ich finde die Stadt so faszinierend, dass ich jedem dringend empfehle dort einmal hinzufahren. Sie ist im Puppenstuben Format gleichwertig interessant zu Salzburg im Großen und bietet noch einmal viel mehr als Füssen. Der Spaziergang war recht anstrengend, denn, wie erwartet waren Heerscharen an Himmelfahrt unterwegs. Das machte sich auch auf möglichen Stellplätzen schmerzlich bemerkbar.

Ich lasse heute mal die Bilder sprechen, ohne im Detail auf die Geschichte der Stadt einzugehen.

Aufgrund der Fülle auf den Stellplätzen und vielen Touristen, die für Freitag einen Brückentag einlegen habe ich kurzfristig entschieden in einem „Rutsch“ nach Celle zurückzufahren, und nicht wie ursprünglich geplant in drei Etappen. Ist zwar für den Hund anstrengend, aber er hat es gut gemeistert und bei Ankunft freudig Haus und Garten wieder in Besitz genommen.

Für diese Tour ist das der letzte Bericht.

24.05.2022 Wohnmobiltour von Lindau zum Schluchsee

Ich bin zum Ausruhen zwei Tage länger etwas nördlich von Lindau am Bodensee geblieben. Viel zu tun gab es leider nicht, denn es hat ordentlich Geschüttet, auch heute morgen noch. Daher habe ich sehr viel auf der Fahrt an den Schluchsee gesehen, aber es war nicht möglich zu fotografieren.

Bei der Zieleingabe ins Navi war ich verblüfft, dass die Strecke (ohne Autobahnnutzung) von knapp 170 Kilometern fast drei Stunden dauern würde. Nun weiß ich es, Straßen sehr schmal, sehr bergig und unglaublich kurvenreich. Vieles ging nur im zweiten Gang und mir schoss kurz durch den Kopf wie wir das früher ohne Servolenkung hinbekommen haben. Mit Erreichen des Schwarzwaldes wurde es trocken und am Schluchsee ist es inzwischen auch mal sonnig bei abgekühlten 20 Grad. Einiges hat sich deutlich verändert gegenüber den Alpen. Die Bergrücken sind deutlich runder geformt und komplett bewaldet, und der Baustil ist geradliniger, ohne die vielen Balkone aus Holz.

Der Schluchsee ist ein sehr schönes, überschaubares Wandergebiet – ich habe viele gesehen, interessanter Weise aber keine Fahrradfahrer. Auch die Wohnmobile haben i. d. R. keine Fahrräder dabei. Hier dreht sich noch alles sehr entschleunigt und die Anmeldung hat von 12 bis 15 Uhr Mittagsruhe. Die große Saisoneröffnung ist auch hier am 26.05. (Himmelfahrt), dann wird es sicher voll werden, denn der terrassenartig angelegte Platz beherbergt geschätzt 80% Dauercamper.

21.05.2022 Wohnmobiltour von Rieden am Forggensee nach Lindau

Was für eine verrückte Nacht, kurze Schauer und dann heftiger Platzregen. Also raus aus der Koje, Dachluken schließen. Der Platzregen war um 05:00 Uhr durch, die Schauer erst gegen 08:00 Uhr. Vorher hat Xandro keinerlei Bedürfnis verspürt nach draußen zu gehen.

Wir sind dann auf der Deutschen Alpenstraße nach Füssen rein gefahren und es war erstaunlich leer = kein Parkplatz Problem. Wau, was für ein schnuckeliges Städtchen, hat mir mega gut gefallen. Schloss, nette Gassen, liebevolle kleine Geschäfte und nette Restaurants, was will man mehr!

Von Füssen ging es weiter Richtung Süden, und das Wetter wurde wieder schlechter. Trotzdem, die Fahrt über das Oberjoch musste sein und war wirklich toll. Etwas anstrengend die Serpentinen zurück ins Tal nach Bad Hindelang, aber einzigartige, unvergessliche Ausblicke. Regen, Wettervorhersage nicht gut, und was nun? Der geplante Zwischenstopp in Oberstdorf ist wetterbedingt „ins Wasser“ gefallen, und ich bin in Sonthofen Richtung Lindau am Bodensee dem schönen Wetter gefolgt. Die Strategie habe ich von den Amerikanern und Kanadiern auf meiner Tour im Yukon und Alaska gelernt – die Route bestimmt die Wettervorhersage, so wie es beim Segeln der Wind bestimmt. Der Stellplatz in Lindau ist etwas außerhalb und nördlich vom Bodensee – tolle Hang- und Waldlage. Ich habe mich für zwei Tage eingebucht – sehr toller Service an der Reception -, so dass ich morgen entspannt das Relegationsspiel des HSV anschauen kann.

 

20.05.2022 Wohnmobiltour von Grainau an den Forggensee

Nach einem unruhigen Gewitterabend mit Starkregen ging es heute morgen zur Partnachklamm. Geparkt wurde direkt an den Sprungschanzen und ich frage mich wie ein Mensch dazu kommt sich so in die Tiefe zu stürzen. So langsam verstehe ich die Umleitungen und Sperrungen. Es müssen jede Menge Frostschäden beseitigt werden, bevor die Hauptsaison losgeht. So etwas kennen wir in Norddeutschland nicht mehr. Es war ein ausgedehnter Spaziergang entlang der Partnach, insgesamt gute 8 Kilometer.

Die Klamm selbst war beeindruckend und wir sind rund zwei Drittel des Weges gegangen. Je tiefer wir hinein gingen um so lauter wurde das Getöse vom reißenden Fluss. Die Folge, Xandro hat gestreikt, erst mit 4 Fuß Bremse, dann mit steifem hinlegen.

Weiter ging es nach Ettal, na toll, „geiles“ Kloster aber kein zulässiger Parkplatz für Wohnmobile, daher gibt es auch keine Bilder. Soviel zu der illusionistischen Werbung der unbegrenzten Freiheit mit eigenem Wohnmobil.

Wenn man sich nicht mit Touren beschäftigt kann man vieles gar nicht wissen. Von Ettal Richtung Füssen sind die Deutsche Alpenstraße und die Romantische Straße identisch und beides trifft voll zu. Die Alpen als Hintergrundkulisse und dazu das malerische Alpenvorland mit seinen vielen kleinen Dörfern. Es ist schon erstaunlich, dass die Landwirtschaft ganz überwiegend Viehzucht betreibt und das Land Grasland ist.

Die nächste Station waren die bekannten Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Es waren inzwischen 31 Grad und der Bus fuhr vom Tal erst in 50 Minuten, so dass ich mich mit dem Fernblick gut arrangieren konnte. Füssen kommt morgen früh, denn neben der Hitze kamen Standplatz Probleme hinzu. Die 4 ausgewiesenen Wohnmobilplätze in Füssen waren ausgebucht. Ich bin nach Rieden am Forggensee ausgewichen, stehe direkt am See mit Blick auf die Schlösser und die Berge und habe ein gutes Italienisches Restaurant am Platz. Besser geht es nicht!

 

19.05.2022 Wohnmobiltour Grainau an der Zugspitze

Ok, irgendwie war es ein geliehener Tag. Die Gondel fährt hoch und runter und alles andere wird oben erst an Himmelfahrt geöffnet. Für einen kurzen Rundumblick finde ich 68 Euro für die Gondel plus 18 Euro Parkplatz nicht angemessen. Zudem hat die Gondel im Fußboden Fenster, dass kann ich dem Hund nicht zumuten, und auch ich bin nicht schwindelfrei.

Der Abstecher zum Eibsee war leider auch nicht von Erfolg gekrönt. Die Wohnmobile mussten 5 Kilometer vorher abgestellt werden. So sind nur wenige Aufnahmen von der Zugspitze zustande gekommen. Ich habe ein Supertele, mit dem ich vom Campingplatz aus die Gondel „erwischt“. Warum die farben etwas mau sind weiß ich noch nicht, muss ich nachlesen.

 

18.05.2022 Wohnmobiltour vom Schliersee nach Grainau (Zugspitze)

Nach einem sehr guten Frühstück und Hundegang ging es heute auf die deutsche Hochalpenstraße Richtung Westen. Neben ein paar Bildern noch aus dem Alpenvorland ging es ins „Eingemachte“ ins Hochgebirge nach Mittenwald. Hier ist das Karwendelgebirge „zuhause“ mit tollen Panorama Blicken. Unerwartet gab es keine freien Parkplätze, es ist sehr voll in dieser Region, auch am Walchensee, der sich malerisch in die Landschaft schmiegt, war alles voll, wobei die Parkplätze für Wohnmobile auch an einer Hand abgezählt werden konnte.

Der Spaziergang in Mittenwald war sehr angenehm, auch wenn der Ort nur so von Tourismus strotzt. Auf den drei Kilometern vom Parkplatz in die Altstadt war sage und schreibe ein einziges Appartement noch frei, alle anderen waren mit großen roten Schildern versehen, auf den BESETZT stand. Dementsprechend, es war wie die Bayern es nennen Brotzeit, waren so gut wie keine Sitzgelegenheiten mehr zu bekommen.

Nach einem italienischen Eis – es hat mich umgehauen, eine Kugel Eis kostete 1,80 Euro – ging es dann auf den Campingplatz mit dem lockenden Namen Erlebnis Camping Zugspitze. Hahaha, auf dem letzten Bild sind im Vordergrund die beiden Gipfel vom Waxenstein (2.136 m und 2.276 m) zu sehen, und wenn man sich ganz viel Mühe gibt ist ganz rechts ein Zipfel der Zugspitze (2.962 m) zu „erahnen“.

Witziger Weise ist die Zugspitze morgen das erste Mal mit der Gondel zu erreichen. Bis einschließlich heute war alles geschlossen. Inzwischen sind auch die entscheidenden Fragen geklärt, Xandro darf mit der Gondel mitfahren. Das wird aufregend, denn von hier fährt der Bus an den Eibsee, wo die Gondel abfährt. Beides ist komplett neu für ihn. Die erste Gondel fährt um 8:30 Uhr, und wenn ich die Tickets bekomme werden wir morgen den Rundumblick genießen.

 

16. / 17.05.2022 Wohnmobiltour von Salzburg an den Schliersee

Manchmal steckt der Teufel im Detail. Geplant war nach der Stadtbesichtigung von Salzburg eine Übernachtung in Reit im Winkl, ein kleiner Ort, der fast künstlich wirkt aber optisch entzückend. Und nun das Problem:

Der Platzwart konnte mir einen Platz zur Verfügung stellen, ABER ohne sanitäre Einrichtung mindestens bis zum späten Abend – Wasserleitung vom Bagger gekappt – und mindestens 3 Tage – die Zufahrtsstraße soll in diesen 3 Tagen eine neue Teerdecke bekommen.

Die App von Promobil, die sehr empfehlenswert ist, zeigte in einem Umkreis von 60 km nur Standplätze ohne Sanitäreinrichtungen an, was mich dazu verleitet hat an den Schliersee zu fahren. Richtig ländlich, auch vom Geruch her – frische Gülle auf den abgeernteten Wiesen (das erste Heu ist unter Dach). Auch hier war die Anfahrt eine Herausforderung, denn baustellenbedingt gab es insgesamt 4 Umleitungen und Navi Uschi war raus aus dem Geschäft. Dafür ich mitten drin.

Inzwischen waren die Gewitterwolken nicht mehr zu übersehen und es hat die ganze Nacht geregnet. Heute war der Vormittag wolkig und ich habe die Zeit mit Putzen des Wohnmobils verbracht. Markus Wasmeier habe ich nicht getroffen, aber es gibt tatsächlich ein Museum für ihn. Für ein paar Bilder vom Schliersee, der sehr gut von Fahrradfahrern und Wanderern gebucht ist, hat das Wetter doch noch mitgespielt. Morgen geht es dann gemütlich nach Grainau, ein paar Kilometer hinter Garmisch Partenkirchen und an den Fuß der zugspitze. Schon etwas verrückt an und auf wie vielen Bergen dieser Welt ich schon gewesen bin, aber noch nie an oder auf der Zugspitze. Ich habe noch nicht entschieden, ob ich mit der Zahnradbahn hochfahre, denn die meisten Buchungen werden online getätigt (wusste ich nicht) und nur das Restkontingent geht in den Verkauf vor Ort (Begrenzung der Tagesgäste). Zwei weitere Fragen sind noch offen: Parkplatz am Bahnhof mit Wohnmobil und Mitnahme des Hundes. Inzwischen ist die Sonne so kräftig, dass ich ihn nicht mehr alleine tagsüber im Wohnmobil lassen kann.

 

© 2022 Hartwig on Tour again