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Nord Amerika Tour 2023 – Tag 88 / 89 – 27. / 28.07.23

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Gestern war es verdammt heiß und schwül in Thunder Bay – 32 Grad, so dass wir es vorgezogen haben den Tag am Wasser und im Schatten zu verbringen. Nachts kühlt es schnell und extrem ab, gestern auf 14 Grad. Die Vorfreude auf eine erholsame Nachtruhe wurde durch die Realität, die ich nicht erklären kann, zerstört. Mich störte dass Mücken Geräusch, und bei Licht waren es über 100 Stück – keine Ahnung wann und wie sie reingekommen sind, denn alle Öffnungen haben Moskitoschutz. Auch sehen kann man bei Tage keine. Um 23:00, 01:00 und 03: Uhr habe ich die überwiegende Anzahl abgesaugt oder erschlagen. Heute morgen um 07.00 Uhr waren es wieder mindestens 10 Stück. Das gemeinde ist, dass es zwei Arten gibt. Die größeren, dunklen sind gut zu sehen und gut mit Staubsauger zu entsorgen. Die kleinen sind fast durchsichtig und deutlich aggressiver und schwer zu erwischen, da sie im „Angriffsmodus“ permanent fliegen. Die wirkungsvollste Methode ist tatsächlich einen Arm als Köder anzubieten und sie vor dem stechen zu erschlagen. Nachteil, sehr zeitaufwendig.
Unbeirrt haben wir uns heute morgen auf den Weg Richtung USA, genauer nach Grand Marais (mal gerade 1337 Einwohner) im Bundesstaat Minnesota, gemacht. Und wieder ein neuer Bundesstaat, den ich trotz vieler USA Besuche noch gar nicht kenne. In Grand Portland haben wir die Grenze erreicht. Die Kontrolle war wie in einem Comic Film. Sehr freundlich, ganz wenige Fragen – nicht einmal nach Waffen gefragt – und dann etwas pampig. Im Pass steht vom ersten Eintritt in die USA das Datum 09.08.23 als Aufenthaltsdauer. Darauf wollte ich aufmerksam machen, die Antwort: Ich mache hier meinen Job und stelle die Fragen, nicht sie. Am Ende hat das Datum keinen Einfluß, da immer nur die Tage gezählt werden, die man tatsächlich in den USA verbracht hat (grölllllllll – muss man das wissen?) und das eingetragene Datum sich automatisch verlängert, bis die drei Monate „abgearbeitet“ sind.
Mit dem Grenzübertritt änderte sich schlagartig wie von Geisterhand vieles – bis auf die Schlaglöcher alles. Es fing auf den rund 60 Kilometern nach Grand Marais mit der Streckenführung und Infrastruktur an. Abgesehen von einigen Urlaubsresorts und wenigen Privatgrundstücken verlief die Straße im Abstand von vielleicht 100 Metern zum Seeufer entlang. Hin und wieder war der Streifen zum See hin bewaldet und die andere Seite vor den Grundstücken als Art Wildwiese belassen. Eine unglaubliche Vielfalt von Farben durch die vielen zur Zeit blühenden Wildkräuter. Satte Farben wie Grün und Blau mischen sich mit eher pastelligen Farben wie Weiß und Gelb. Die Harmonie entsteht in der Fläche, da Weiß und Gelb dominant die Fläche besiedeln. Der große Unterschied ist auch die mehrheitliche Bewaldung mit Nadelwald statt Laubwald, dadurch wieder ein viel satteres Grün bei Sonnenlicht. Im Kontrast dazu der stahl Blau erscheinende See, einfach wunderbare Natur.
Der Ort Grand Marais ist sehr touristisch und i. M. durch Hochsaison plus Wochenend Gäste sehr voll. Dennoch stand einkaufen auf dem Programm, da viele Artikel nicht eingeführt werden dürfen. Am Ort gibt es zwei kleine Supermärkte und ich habe mich für Co Op Country entschieden, weil dort Wohnmobile parken können. Ohne den anderen Markt zu kennen bin ich hochzufrieden. Es gab Sauerteigbrot, italienische Salami als Wurst im Stück und Leberpastete, alles Raritäten in Nordamerika. Das Obst- und Gemüseangebot war super, das Fleisch- und Fischangebot begrenzt, aber für den Moment ausreichend. Der Campingplatz liegt rund 500 Meter außerhalb vom Ort am südlichen Ende der Marina. Erstaunlich und sehr erfreulich hält dieser Platz eine Anzahl Plätze für die RV Szene trotz Hauptsaison vor. Auch hier gibt es einen gravierenden Unterschied zu Canada, es gibt keinen Sandstrand sondern nur einen „Kiesstrand“. Wir fühlen uns hier rundum wohl, ein toller Tag.