Nordamerika Tour 2023 – Tag 13 / 13.05.23


Die Tour führte weiter, etwas ungeplant, nach Moncton in New Brunswick.
Der Morgenkaffee mit Blick auf den typischen canadischen See, der Ruhe ausstrahlt, ist sehr trügerisch. Als Ruheständler sind die Wochentage nicht mehr wichtig, und auf Tour noch viel weniger. Mir war nicht bewusst, dass es Freitag war und schon waren sie um 19:30 Uhr da, die jungen Wilden. Ich gönne es ihnen, aber es war sehr laut, nicht nur die Musik und die Stimmen, sondern die Kurzstreckenrennen im ersten Gang bei maximaler Drehzahl auf Schotter und durchdrehenden Reifen. Da röhrt ein 8 – Zylinder Truck ohrenbetäubend. Kurz vor 23 Uhr fast Totenstille, leise Gespräche und ein Flackerlicht. Die Polizei war vor Ort, plus ein Abschleppwagen, um einen Truck – Grund kenne ich nicht – abzuschleppen. Was habe ich für mich gelernt: es stimmt, solange es keine Schilder gibt, die ausdrücklich Camping und / oder Übernachtung verbieten ist alles easy. Der Polizist hat sich neugierig mein deutsches Kennzeichen angeschaut, mehr nicht.
Der Tag begann trocken, aber diesig und Regenverhangen.Ich habe noch einen Abstecher zu dem Five Islands Lighthaus Park trockenen Fußes geschafft. Es ist immer wieder beeindruckend was die Natur aus Buntsandstein kreiert. Sei es nun Helgoland, die Apostel in Australien, oder die Küstenregion hier. Die Benennung des Parks ist irreführend, denn es gibt keine Hafeneinfahrten, die über Richtfeuer anzusteuern wären. Es ist vielmehr ein Symbol für die Schotten – hier wehen neben den canadischen Flaggen immer auch die schottischen, die hier im 18. Jahrhundert als erste angekommen sind. Schade, dass es niemanden gibt, den man fragen könnte wie das alles und mit welcher Motivation entstanden ist / durchgeführt wurde.
Und dann kam der Regen, was nun? Die Entscheidung war einfach, ab nach New Brunswick Zielort Moncton. Ein etwas anderes Bild zu Nova Scotia – eher wie ich Canada kenne, bewaldet mit Fichten, puh, und die Straßen noch schlechter. Die Fahrt war im Regen nicht prickelnd, die Spurrillen der schweren LKw auf der Straße sind tiefer als bei uns, und mein WoMo trifft immer eine der wassergefüllten Spuren, fast peinlich eiert man mit 70 km/h, um dem Aquaplaning aus dem Weg zu gehen. Schwamm drüber, es hat sich keiner beschwert und gehupt.
In Moncton war das erste Ziel Walmart, um grundlegende Dinge wie Reis, Paniermehl, Parmesan, aber auch Motoröl und Diesel Additive etc. einzukaufen. Nur zur kurzen Orientierung: Als ich 1992 bis 1994 in Calgary gelebt habe gab es keinen Diesel / keine Dieselmotoren. Einfacher Grund war die Notwendigkeit Qualitäten für Winter und Sommer zur Verfügung zu stellen. Im „Reich der unbegrenzten Ressourcen“ damals noch nicht umsetzbar. Nun gibt es Diesel flächendeckend, der aber nicht der europäischen Norm entspricht, und unseren hochgezüchteten Motoren nicht immer schmeckt. Abhilfe schafft dass Additiv, das bei jeder zweiten Betankung zudosiert wird. Geil, Ingenieure haben immer eine Lösung!
Jetzt stehe ich auf dem Campers City RV Park in Moncton für eine Nacht. Lustiges einchecken, weil alle PC Systeme ausgefallen sind wurde ich an einem Auto mit privatem Laptop empfangen – es kann so einfach sein.
Etwas gewöhnungsbedürftiger sind die saisonalen Entwicklungen, die ich natürlich aus Calgary kenne. Per heute hat der Jahreszyklus temperaturbedingt und schlagartig für die Black Flys begonnen, echt nervige Schwärme. Das Specktakel dauert ca. 4 Wochen und das Scenario wird durch aggressive Moskitos abgelöst. Yeb, das ist keine schöne Alternative.

Und was wäre Nordamerika ohne Größe – nimm es nicht zu klein

Noch ein kleiner Frust Beitrag, zu dem ich noch keine Lösung weiß. Ich sehe im Verzeichnis der Bilder eine Reihenfolge entsprechend aufgenommener Zeit. Ich sehe im bearbeiteten Verzeichnis die Bilder mit logischer Nummerierung. Und beim Hochladen verrutschen die Bilder in einen falschen Kontext, würg. Bild 4 sollte Bild 1 sein.

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