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Nordamerika Tour 2023 – Tag 51 / 20.06.23

 

Wir haben wie ein Stein geschlafen und wurden unsanft um 6:00 Uhr von einem Geräusch geweckt, dass ich im tiefsten Inneren sehr mag. In Nordamerika sind die meisten Bahnübergänge nicht gesichert und ob mit oder ohne Schranke lässt der Lokführer mehrfach sein Horn tröten. Das ist mir aus meiner Zeit in Calgary genauso vertraut, wie der Fluglärm in London. Auch die Geräusche der Schifffahrt auf der Elbe waren bis heute sehr prägend.

Die Tour heute nach Port Henry am Lake Champlain war wirklich atemberaubend und auch lustig. Ganz viele Ortsnamen sind von den Einwanderern aus Europa mitgenommen worden. So habe ich Orte wie Amsterdam, Hanover, Birmingham und Rom wahrgenommen.

Zuerst kam der Lake George, touristisch und europäisch die Orte, wie eine kleine Schweiz im Bundesstaat New York. Landschaftlich eine Augenweide für das Auge und die Seele. Danach kam der Lake Champlain, noch deutlich größer als der Lake George, aber weniger dicht besiedelt.

Ich habe nun in meinem Leben sehr viele Seen gesehen, sowohl in British Columbia, als auch in Alberta, beides in Canada.

Neben der Stille und der harmonischen Ruhe und Farben bewegt mich die Geschichte dahinter. Hier ist das absolute, erlernte der Zusammenhang von Wasserwegen – für mich sehr bereichernd. Die beiden Seen sind wesentlicher Bestandteil den St. Lorenz Strom mit dem Hudson River zu verbinden, und schon erkenne ich den historischen Zusammenhang, wie die Einwanderer, schneller als zu Fuß, über den Wasserweg zwischen Montreal und New York sich in jeder Form ausgetauscht haben, eine grandiose Pionierleistung.  

Beeindruckt haben mich auch die Ausgrabungen eines französischen Forts an der Südspitze des Lake Champlain aus dem 18. Jahrhundert. Ok, gemäß Rekonstruktion sieht man nicht so ganz viel, aber man kann sehr gut die strategische Bedeutung nachempfinden, die damals für die Franzosen in Quebec Richtung Süden eine wichtige Rolle gespielt haben. Und da ist sie wieder, die Fragen aller Fragen – lach – wer brauchte gestern, heute oder morgen diese Machtspielchen? Die Natur ganz bestimmt nicht.