Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 1
Von Celle nach Fürstenberg / Havel – 04.05.2024
Nach einem ganz besonderen und kulinarisch gelungenen Grillabend mit engen Freunden aus Kelowna, Canada und Ovelgönne gestern stand heute nach der Morgenroutine „klar Schiff machen auf dem Programm. Ich liebe einen toll gedeckten Tisch und so kamen doch drei Spülmaschinen für Geschirr, Besteck, Gläser und Töpfe zusammen. Zwischendurch habe ich noch technische Hilfestellung bei der Nachbarin geleistet, die die gleiche Jura Kaffeemaschine hat, die aber gebockt hat. Am Ende war es eine kleine Kaffeebohne, die sich im Mahlwerk verklemmt hatte, wodurch die Elektronik meinte „keine Kaffeebohnen da“.
Ganz in Ruhe habe ich dann den Kühlschrank und das Gefrierfach beladen und Xandro und ich sind gegen 11:45 Uhr losgefahren. Es ging über die altbekannte B191 bis zur Gabelung Schwerin / Berlin und weiter über die A14 Richtung Müritz. Der Gegenverkehr war voll mit Wohnmobilen. Es sind inzwischen über 900.000 Wohnmobile in Deutschland zugelassen, und die Hälfte davon seit der Corona Pandemie, Trend zunehmend.
Den ursprünglichen Plan in Röbel / Müritz zu übernachten habe ich verworfen und ich bin innerhalb der Brandenburgischen Seenplatte 40 Kilometer weiter nach Fürstenberg an der Havel und dem Schwedtsee gefahren. Ich mag das Bundesland Brandenburg sehr, dass mir durch meinen Beruf überhaupt erst bewusst „begegnet“ ist. Liebenswert mit nettem Akzent, der jeden satz mit „Wa?“ beendet. Jenseits der Autobahnen sind es überwiegend Baumalleen, die jetzt in dem frischen grün einfach nur schön sind – fahren unter einem Blätterdach. Wie üblich in der Seenplatte ist der Standplatz hier auch ein Bestandteil einer Marina. Und er ist etwas ganz besonderes, das mich zur Auswahl bewogen hat. Nach der Wende hat ein Ehepaar aus NRW die Anlage gekauft und stetig ausgebaut. Sie sind in meinem Alter und haben vor einigen Jahren den verdienten Ruhestand gewählt und die Anlage verpachtet. Das hat nicht gut funktioniert und die Anlage war komplett heruntergewirtschaftet. Letztes Jahr haben sie entschieden sich vom Pächter zu trennen, eine Saison für den Wiederaufbau zu schließen und alles wieder selbst in die Hand zu nehmen – ganz großer Respekt.
Es ist alles wieder super gepflegt und Hunde kommen vor Kunden. Bevor ich mein Anliegen einer Übernachtung vortragen konnte hatte Xandro schon drei Leckerli bekommen – warmherzig schön. Die Stellplätze direkt am Wasser sind für Hundebesitzer gesperrt, verständlich, denn die Schwäne sind gerade jetzt in der Brutzeit extrem aggressiv.
Zum Platz gehört auch ein sehr nettes italienisches Restaurant mit toller Außenanlage. Es war heute warm, überwiegend sonnig, sodass alle Gäste, wie auch ich, die Terrasse genutzt haben. Ich hatte mich für Bruchetta als Vorspeise und Schweinefilet an Gorgonzola Sauce entschieden – lecker. Mir hat sehr gut gefallen, dass die gesamte Bedienung italienischen Ursprungs war, was im Akzent fast zauberhaft rüberkam.
Das weiteres Highlight diese Platzes ist ein eingezäunter Bereich, in dem die Hunde ohne Leine Leine laufen und toben können, was ich morgen natürlich nutzen werde. Auf meinen Touren kann ich diesen Service an ein paar Fingern abzählen. Am verbreitetsten ist dieser Service in Österreich.