Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024 – Tag 3
Von Fürstenberg nach Stettin / Wolin – 06.05.2024
Nach einem guten Frühstück mit Kaffee – die neue Kaffemaschine fest verschraubt ist gut, braucht aber wegen Strombegrenzung 30 Minuten für zwei Becher -, Müsli mit Yogurt und viel Obst gab es zum Abschied noch ein paar Bilder vom Campingplatz Fürstenberg.
Die Strecke nach Stettin war unspektakulär und holprig. Viel Wald, kleine Seen, wenig Dörfer und schlechte Straßen prägten die Strecke.
Durch den EU Beitritt vor 20 Jahren gibt es im Regelfall keine Grenzkontrollen. Die wesentliche Änderung sind die unaussprechlichen und in der Schreibweise mit ganz wenig Vokalen Orts- und Hinweisschilder.
Die Fahrt im Grenzgebiet unterscheidet sich kaum von Deutschland. Es gibt Aldi, Netto und Lidl, genauso wie alle westlichen Autohäuser, Media Markt und Rossmann. Das erstaunliche sind die Fast Food Ketten, hier führt mit großem Vorsprung KFC vor McDonalds.
Mein erstes Erlebnis in Stettin war sehr positiv, tolle Idee, die ich noch nie woanders gesehen habe. An Kreuzungen hängen neben den Ampeln Count Down Uhren – in rot weiß man genau wie lange man stehen muss, in grün wie lange man fahren kann. Dafür sind die gelb Phasen sehr kurz und ermöglichen keinen Spielraum zu „dunkel gelb“.
Stettin ist immer noch ein Geheimtipp und touristisch noch nicht überlaufen – wird die Grüne Stadt genannt und ist mit rund 400.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Polens. Die Geschichte geht nachweislich zurück bis in das 8. Jahrhundert. Es würde den Rahmen meines Berichtes sprengen die Geschichte zu beschreiben, aber ich kann jedem empfehlen mal bei Wikipedia reinzuschauen.
Die Altstadt ist für Besucher gut ausgestattet, denn es führt ein markierter Weg in den Nationalfarben rot / weiß über rund 7,5 Kilometer an den Sehenswürdigkeiten vorbei. Nicht alles interessiert mich, wie zum Beispiel Parkanlagen, sodass ich mich auf die „must see“ Objekte konzentriert habe. Das sind der Heumarkt mit dem alten Rathaus und bunten Häusern, die nach dem zweiten Weltkrieg bezüglich der Fassaden wieder aufgebaut wurden. Weitere Denkmäler der Zeitgeschichte sind das Schloss, das Hafentor oder auch Berliner Tor genannt, die Jakobskathedrale und der Bereich der Hakenterrasse mit Blick über die Odermündung.
Geparkt habe ich bei der Hakenterrasse und schon kam die nächste Herausforderung. Die Parkscheinautomaten sind sehr ähnlich zu denen in Nordamerika. Das Problem und die Herausforderung: es ist alles in polnisch und es gibt keine Sprachwahl, z. B. englisch. Ein netter Passant hat das für mich erledigt, und so werde ich es in Danzig und Co wieder machen.
Das was ich gesehen habe war beeindruckend, alles drum rum eher enttäuschende Bausünden aus den 50er Jahren. Das Schloss ist ein echtes Highlight, ist aber so eng in die Altstadt integriert, dass Fotos zu schießen unmöglich ist. Die Jakobskathedrale wird von kleinen Fachwerkhäusern eingerahmt – zauberhaft. Der Heumarkt hingegen wird als groß und weitläufig beschrieben, nein, er ist nicht größer als ein Fußballfeld. Dennoch ist der Platz mit seinen paar bunten Häusern und dem alten Rathaus, was heute ein Museum ist unbedingt sehenswert. Auf der Fahrt zum Parkplatz bin ich direkt am Hafentor vorbeigefahren und ich ich fand es nicht so toll, um noch weitere 2 Kilometer One Way für ein Foto dorthin zu laufen.
Der angemessene Stellplatz entpuppte sich als No Go. Es ist ein Parkplatz mit angrenzendem Vergnügungspark, ungemütlich und sehr laut. Kurzentschlossen sind wir weitere 40 Minuten nach Wolin gefahren. Am Stettiner Haff liegt fast einsam ruhig das Gelände eines ehemaligen Campingplatzes. Geblieben sind die Sanitäreinrichtungen und die Ver- und Entsorgungsstation. Ansonsten ist es ein großer Parkplatz, den ich umgerechnet für 12 Euro für mich ganz alleine hatte.