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Nordamerika Tour 2023 – Tag 37 – 06.06.23

Heute stand der Freedom Trail in Boston auf dem Programm, ein absolutes „MUSS“, wenn man Boston besucht. Der Trail ist rund 4 Kilometer lang und führt an 16 historischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Die Kennzeichnung der Tour ist ganz einfach, denn der Gehweg besteht aus roten Pflastersteinen. Je nachdem wie intensiv man sich mit den Bauwerken beschäftigen möchte benötigt man 0,5 bis 2 Tage. Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen, zu Lande, aber auch zu Wasser. Da dieses eine Streckentour ist, und keine Städtereise, werde ich es bei dem Freedom Trail belassen. Die Anfahrt war ein Schockerlebnis, Stau ohne Ende, wie ich es nur aus Metropolen in Asien kenne. Für den ersten Überblick und insbesondere wertvolle Informationen habe ich eine Hop on – hop off Tour gebucht, die sich sehr gelohnt hat. Danach bin ich den Freedom Trail mit unzähligen (zu vielen) Touristen gelaufen. Sehr viele hatten eine Führung gebucht, die von Einheimischen in Trachten aus dem 18. Jahrhundert begleitet wurde. Es kam mir vor wie bei Landausflügen auf Kreuzfahrt, wo mehr oder weniger bis zu 4.500 Passagiere die Stadt stürmen.

Der Startpunkt ist The Boston Common

Gegründet in 1634 ist er der älteste öffentliche Park der USA. Bis 1830 war er als Weideland für die Rinder genutzt worden. Danach und bis heute ist er beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen.

Massachusetts State House

Das in 1798 erbaute Gebäude ist Hauptgebäude des Staates Massachusetts und ist kontinuierlich bis heute in Nutzung. Einmalig in den USA. Das Dach vom Dom war ursprünglich aus Holz, wurde 1802 mit Kupfer eingedeckt und zum 100. Geburtstag der USA in 1876 vergoldet.

Robert Gould Shaw Memorial

Dieses Denkmal ist zu Ehren von Robert Gould Shaw und seinem 54. Regiment aus dem Bürgerkrieg. Das besondere ist, dass hier erstmalig ein Regiment aus Amerikanern und Afrikanern gebildet wurde.

Park Street Church

Die Kirche ist bekannt geworden als erste Sonntagsschule in 1818 und den Wiederkehrenden Reden von William Lloyd Garrison gegen die Sklaverei und öffentlichen Chorauftritten.

Granary Burial Ground

Dies war der Rastplatz von drei Unterzeichnern der Unabhängigkeitserklärung.  
Paul Revere, Mary Goose (auch Mother Goose genannt), und die Eltern und Geschwister von Benjamin Franklin.

King’s Chapel

Die Kirche wurde in Holzbauweise errichtet. In 1688 wurde sie mit Steinmauern umhüllt, und die Holzkonstruktion fachmännisch demontiert und nach Lunenburg in Nova Scotia Canada wieder aufgebaut. Von Außen wirkt die Kirche unauffällig und schlicht, ist im Inneren aber sehr schön verziert. Im Gewölbe liegt Marry Chilton begraben. Sie war die erste Frau, die von der Mayflower amerikanischen Boden betreten hat.

Boston Latin School

Es ist die älteste Schule in den USA und stammt aus dem Jahre 1635. Sie wird heute noch als solche genutzt. Benjamin Franklin, John Hancock, Sam Adams und  John Adams waren die berühmtesten Schüler.

Old City Hall

104 Jahre, von on 1865 bis 1969 war es der Sitz der Bürgermeister von Boston, die dann in das neue Gebäude umgezogen sind.

Old South Meeting House

Das Haus wurde als Kirche in 1729 erbaut. Bekannt wurde sie durch die Tea Party von Boston, als die Söhne von Liberty am 16.12.1773 von hier aus 242 Truhen mit Tee im Hafen versenkt haben. Der Turm wurde 2009 renoviert, während die älteste amerikanische Turmuhr aus 1766 weiter ihren Dienst tut.

The Old Corner Bookstore

Das Gebäude ist das älteste aus Ziegelsteinen gebaute Haus von Boston. Berühmtheit erlangte das Gebäude durch die Treffen von

Nathanael Hawthorn, Harriet Beecher-Stowe, Ralph Waldo Emerson, und Charles Dickens, die hier im zweiten Stock über Poesie, Politik und Literatur diskutiert haben.

Old State House

Das Haus aus dem Jahre 1713 war das Zentrum von Widerstand gegen die britische Krone. Am 4. Juli 1776 wurde die Unabhängigkeitserklärung vom Balkon aus verlesen, was zu kleineren Tumulten führte. Dabei sind der vergoldete Löwe und das vergoldete Einhorn vom Balkongeländer gestürzt und verbrannt worden. 1883 wurde das Gebäude renoviert und die rekonstruierten Figuren wieder aufgestellt. In einer Zeremonie wird die Unabhängigkeitserklärung feierlich jedes Jahr am 04.07. verlesen.

Boston Massacre Site

An dieser Stelle fand ein Massaker im Jahre 1770 statt, bei dem 5 Menschen getötet und 6 verwundet worden. Zum Gedenken wurde ein Denkmal errichtet. Neben den Symbolen für die Toten und Verletzten hat der Künstler 13 Symbole für die ursprünglichen Kolonien eingefügt.

Faneuil Hall

Dieses Gebäude aus dem Jahre 1742 wurde der Stadt vom reichen Kaufmann Peter Faneuil gespendet. Hier fanden die Gespräche und Proteste statt, die später zur amerikanischen Revolution führten.

Paul Revere House

Auf dem Weg dorthin kommt man am ältesten Restaurant the Union Oyster House und dem Stadtteil little Italy vorbei. Am North Square steht das Paul Revere Haus, das älteste Gebäude in Boston aus 1680.

Old North Church

Die Kirche wurde im Jahre 1723 errichtet und war Zeitzeuge um Mitternacht des 18. April 1775, die zu einer militärischen Schlacht führte, die als Beginn der amerikanischen Revolution gilt.

Wow, unglaublich viel gelernt, weil einfach nicht gewusst. Ich könnte heute nicht mehr sagen, ob im Geschichtsunterricht Themen außerhalb von Europa behandelt wurden, vielleicht der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten, erinnern kann ich mich nicht. Wenn man eher im Westen sich aufgehalten hat, wo die Geschichte ca. 150 Jahre alt ist, übersieht man, ich zumindest, schnell mal wie viel früher die Neuengland Staaten und Quebec besiedelt worden sind. Wir ärgern uns gerne darüber wie wenig der Amerikaner von Europa weiß, umgekehrt ist es nicht wirklich viel besser.

Fazit:

Für eine Stadtbesichtigung ist Bosten sehr zu empfehlen, gerne auch 3 Tage, wenn man in der Stadt im Hotel wohnen kann. Dort leben? Nein Danke, so viel Gewusel brauche ich nicht mehr.

Die Rückfahrt mit Taxi war etwas ganz besonderes. Der Taxifahrer hatte keinen Strom mehr auf seinem Handy, also musste ich ihm immer rechtzeitig sagen wo er abbiegen muss. Seine Reaktionsgeschwindigkeit war nicht die beste, so dass wir immer wieder im Kreis gefahren sind. Es waren nicht die zusätzlichen Meilen und Dollar, sondern die vertrödelte Zeit. Ich vertrage Autofahren gut, aber heute ist mir richtig schlecht geworden. Der Fahrer hat die Angewohnheit JoJo zu fahren, d. h. unnötige Beschleunigung und Gas wegnehmen in einem hochfrequenten Rhythmus.