Polens Ostseeküste und das Baltikum 2024, Tag 20 / 21
Von Tartu zurück nach Celle über Kaunas, Warschau, Berlin, Brandenburg a. d. H und die A2 / B214. 20. / 21.05.2024
Es war keine einfache Entscheidung die Tour vorzeitig zu beenden, aber eine Herzensangelegenheit. Nach Diagnose muss sich meine Zwillingsschwester einer sehr großen OP unterziehen, die am kommenden Freitag durchgeführt wird. Da kann ich leider nicht 2.000 Kilometer entfernt entspannt bleiben und genießen. Wie das so bei spontanen Entscheidungen ist übersieht man mögliche Details. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich den Straßenverkehr begriffen habe. Die LKW’s sind am Pfingstmontag so losgefahren, dass sie die deutsche Grenze zu einer Zeit überqueren wo das Feiertagsfahrverbot aufgehoben ist. Im Baltikum gibt es nur sehr wenige 4 spurige Autobahnen, entsprechend „schlich“ sich der Tross Richtung Polen und später Richtung Deutschland. Ich hatte mich für einen „Husarenritt“ von gut 1.700 Kilometern mit vorhergesagten 19 Stunden Fahrzeit bis Berlin am 20.05. und den Rest nach Celle am 21.05. entschieden. Es lief bis zur Dämmerung sehr gut und dann Schlug die Logistik Brange richtig zu. Rüpelhaftes fahren und die Kämpfe um die Übernachtungsplätze, die sehr rar sind – „arme Schweine“. Mein Eindruck ist, dass inzwischen in abgestimmten 3 – Schicht System gefahren wird, um die Ruhezeiten zu gewährleisten, denn die Parkplätze und Raststätten sind rund um die Uhr voll belegt. Und das sind oft nicht offizielle Parkplätze, sondern gerne mal auch an den Ein- und Ausfahrten, oder den Checkpoints der Mautstationen.
Mein Plan wurde 20 Kilometer vor der deutsch / polnischen Grenze über den Haufen geworfen – STAU. Am Ende war klar warum: Sehr hohes Verkehrsaufkommen nach dem Pfingstwochenende, die dreispurige Autobahn mündet in eine einspurige Grenzkontrolle. Und das nur in der Nachtschicht, denn zwischen 06:00 Uhr und 22:00 Uhr gibt es eine Spur für`den LKW Verkehr und eine zweite für den PKW Verkehr.
Die nächste Herausforderung war die Stellplatzsuche, und, mittlerweile war es 06:10 Uhr, machte ein Frühschichtler auf dem 4. angefahrenen
Parkplatz eine Lücke frei. Also ab ins Bett, das nicht so kuschelig war wie gewünscht. Alle Frühschichtler starteten entweder Motoren oder Notstromaggregate, um den Morgenkaffee zu genießen – volles Verständnis, ohne Morgenkaffee geht gar nichts. Wir haben dann nach 1,5 Stunden (etwas) ausruhen die Weiterfahrt angetreten. Typisch A2 – 3 Baustellen und ein Unfall – machte plus 2,5 Stunden Stau.
Da musste in Watenbüttel dann doch ein ungesunder Burger von „McDoof“ herhalten. Wir sind wohlbehalten und etwas platt angekommen, ich habe den Kühlschrank geleert und die zweite Waschmaschine „am Start“. Xandro, der während der Fahrt nur döst, schläft nach der langen Fahrt ohne Schlaf wie ein Stein auf der kühlen Treppe, denn es sind doch 26,4 Grad bei gewittriger Luft.
Morgen, etwas kühler und sehr regnerisch ist dann der Ideale Tag, um im Wohnmobil klar Schiff zu machen – quasie die Vorbereitung für den Spätsommer / Herbst.