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04.06.2019 – vom Storli Campingplatz nach Fauske

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Der Tag begann gemütlich, Hundegang, ein paar Espressi und ein Plausch mit dem zweiten Wohnmobilisten am Ort. Und das Thema hatte ich Vorgestern schon einmal, Pärchen aus Bonn und aus Freiberg. Abbruch der Tour zum Nordkap wegen schlechtem Wetter. Ja, das Wetter ist nicht schön, aber nun der Hintergrund: Mutti ist nicht nur das Wetter zu kalt, sie mag es auch nicht, dass überwiegend die Sanitärgebäude nicht beheizt sind. Hallo, eure Superkarre ist doch autark und ihr könnt(et) dort duschen usw. Nee, die Nasszelle wird nicht genutzt, macht Arbeit und könnte den Wiederverkaufspreis schmälern. Ich lach mich schlapp, das gleiche hat mir die Vorbesitzerin meines Wohnmobils erzählt, d. h. die Nasszelle war beim Kauf unbenutzt. Ich benutze sie und sie funktioniert für mich ohne wenn und aber. Dann ging es wieder auf die E6.

Wie heißt der blöde Spruch: „schlimmer geht immer“, und er kann so wahr werden. Nach schönen 10 Kilometern kam die nächste Baustelle mit einer Länge von rund 60 Kilometern. Hier fehlte jeder straßenähnliche Belag, nicht einmal Gravel (Schotter) wie in Nordamerika. Dafür jede Form von Schlagloch, teilweise so groß, dass ein halbes Auto reingepasst hätte (ich glaube zur Zeit der Wende sagte man Trabi verstecken). Dazu waren alle Rastplätze gesperrt, so dass ich tolle landschaftliche Eindrücke mitnehme, ohne ein Foto machen zu können. Es kam ein längerer Talabschnitt, das durch den Abbau von Eisenerz bekannt geworden ist. Auch hier wieder immer wieder Panoramabilder der Natürlichkeit des Flussbettes.

Von nun an ging es berauf Richtung nördlichem Polarkreis. Kaum spürbar als Übergang und wirklich schlagartig – wie an einer unsichtbaren Grenze – lag richtig viel Schnee und die kleinen Seen waren noch zugefroren. Gleichzeitig war fast alles an Vegetation verschwunden. Es gab Moose und Krüppelbirken, die zwar Knospen an den Ästen haben, aber noch keinerlei grüne Blätter in Sicht ist. Das sie nicht abgestorben sind habe ich erst beim fotografieren gesehen. Die Szene war ca. 20 Kilometer lang auf einem Hochplateau von ca. 700 Metern rund um den nördlichen Polarkreis. Das Polarkreiszentrum ist ganz nett gemacht, Informationsraum, kleine Einkaufsmöglichkeit und ein Restaurant. Alles was der Tourist braucht, denn hier sind 80% der Fahrzeuge Wohnmobile und die Siedlungen werden kleiner und deutlich weniger. Nach dem Hochplateau ging es wieder stetig abwärts bis fast auf Seelevel. Wieder in der Fjordlandschaft angekommen richtet sich die Trasse an den natürlichen Landschaftsformen, das heißt auf und ab mit sehr vielen Kurven.

Und da war er wieder, der lästige Begleiter Dauerregen. Die Panoramablicke waren atemberaubend und es macht mich etwas traurig, sie nur beschreiben und nicht zeigen zu können. Es waren wirklich unzählige 1.000.000 Million Dollar Views dabei.

Heute übernachte ich in Fauske und brauchte für das Abendessen noch etwas gemüsiges. Ja, so dass, wenn man(n) sich nicht auskennt, da taucht ein COOP auf, also kein bevorzugter Discounter, und man tritt in die Kostenfalle. Ich habe nur das nötigste besorgt: Erdbeeren und fertige Schlagsahne (freue ich mich drauf), Blumenkohl für heute, Rosenkohl für morgen, Sour Cream als Dip für Natchos und eine Probierpackung Stockfisch. Der Preis? Sage und schreibe 38 Euronen. Den Stockfisch habe ich sofort probiert, nun ja, ist im Mund wie Staub, der Fisch schmeckt – für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

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