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17. / 18.07.2018 – von Whittier, AK nach Valdez, AK

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Nach einem Tag des Wartens auf die Fähre in Whittier ging es weiter nach Valdez. Mit dem Schiff ist man zwar nicht schneller, es spart gute 400 Kilometer und bietet atemberaubende Ausblicke auf die vergletscherte Bergwelt. Zeitweise wurde es eng auf dem Wasser, denn es ist Hochsaison der Lachsfischer, und die machen sich mit ihren Netzen richtig „dick“ im relativ schmalen Prince William Sound.

Aufgrund des guten Wetters und der klaren Sicht konnte man die oberen Partien des Columbia Glaciere sehen. Er ist einer der größten Gletscher in Alaska und ein sogenannter Gezeitengletscher. Zwischen dem Jahr seiner Entdeckung in 1794 und dem Jahr 1980 hat sich der Gletscher kaum verändert. Beginnend in 1980 und insbesondere mit zunehmender Geschwindigkeit ist der Rückzug des Gletschers in den letzten 30 Jahren als Katastrophe unter Wissenschaftlern bezeichnet worden. Allein der Columbia Glaciere ist für die Hälfte des gesamten Eisverlustes in Alaska verantwortlich. Heute, mit einer Länge von 48 Kilometern und einer Fläche von über 1.000 Quadratkilometern hat er 50% seiner ursprünglichen Mächtigkeit und über 20 Kilometer an Länge verloren.

Der Grund ist nicht alleine in der globalen Erwärmung zu suchen. Der Gletscher, der sich am Gletschertor auf seiner selbst errichteten Endmoräne abstützt, ist durch den gestiegenen Wasserspiegel mechanisch instabil geworden, d. h. er fließt schneller zu Tal, was an der Wasserlinie zu erhöhter Kalbung führt, die nicht mehr durch neue Eisbildung am Berg kompensiert werden kann.

An den Küstenwäldern ist deutlich erkennbar, dass es einen abgestorbenen Saum am Waldrand gibt. Hierfür ist nicht der Borkenkäfer verantwortlich, sondern das verheerende Erdbeben in 1964 mit einer Stärke > 9 auf der Richterskala. Die Erde soll 5 Minuten gebebt haben, wobei die Landmasse am Prince William Sound um einen Meter gesunken ist. Damit bekamen die Zedern in ihren Wurzeln „nasse Füsse“ aus Meerwasser, was aufgrund des Salzgehaltes zum Absterben der Bäume geführt hat.

Angekommen in Valdez geht der erste Blick auf die Verladeanlagen des Ölterminals. Hier kommt das Öl über eine 800 Meilen lange Pipeline aus dem Norden Alaskas zum eisfreien Hafen.

In den verzweigten Fjorden rund um Valdez tummeln sich Robben, Seelöwen, Seeotter zu Wasser, Schwarz Bären und Grizzlies zu Lande und Fischadler und Co. in der Luft. Neben dem Menschen, hier steht die größte Lachsverabeitungsanlage der USA, geht es auch den Tieren um den nahrhaften Fisch.

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