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Nordamerika Tour 2023 – Tag 81 / 20.07.23

Obwohl überall Hinweisschilder auf Bären, Elche, Luchse und Wölfe am Hyw. 17 und am Campingplatz stehen – besonders nachts – habe ich noch kein Tier zu Gesicht bekommen. Auch in der Dämmerung, wo man sie gewöhnlich am Hwy. beim fressen sehen kann, bisher leider „tote Hose“.

Der Tag ist etwas anders als der Wetterbericht gestern noch prognostiziert hat – Regen und grau in grau. Wir haben Wäsche gewaschen und geschmunzelt. Zum einen waren 3 von 5 Waschmaschinen defekt, unglücklich in der Hauptsaison, und zum anderen fährt der Canadier zum Waschhaus mit dem Auto und hat dafür einen endlos erscheinenden Parkplatz vor den Duschen / Toiletten zur Verfügung. Da ich früh dort war ging das mit dem Waschen und Trocknen problemlos. Waschen 26 Minuten, Trocknen 46 Minuten, also viel Zeit dem Treiben am Waschhaus zuzuschauen. Wirklich sehr schade, aber je weiter ich von der Metropole Toronto Richtung Westen fahre, um so dicker, um nicht zu sagen fettleibiger werden die Menschen. Mit meinen Beobachtungen in Nova Scotia und Quebec hatte ich geglaubt, dass es eine Trendwende gegeben hat – leider nein.

Auch das ist auffällig, sofern keine kleinen Kinder „im Gepäck“ sind läßt sich der Canadier nicht vor 10 Uhr blicken. Wenige Ausnahmen sind die Menschen über 70, die dann schon mal ihren ersten Kaffee unter der Markiese aus den traditionellen Warmhaltebechern „schlürfen“. Aber auch das habe ich heute morgen gesehen, eine junge Familie mit drei Kindern und großem Zelt, die Kinder alle unter 10 Jahre alt, die ausschließlich Einweggeschirr benutzten, um sich den Abwasch zu sparen. Naja, die müssen das Wasser mit Kanistern an der Zapfstelle holen und insbesondere das Abwasser an den Ablassstellen entsorgen – und das ist nicht gerade nebenan.

Lustig ist auch die tägliche Karawane, um den Fäkalientank an der Dump Station zu entleeren. Dieser Platz hat nur sehr wenige Full Hook Up Plätze, wo der Tank direkt mit dem Abwassersystem verbunden wird. Der kleine Unterschied zu meinem 38 Liter Fäkalientank sind die geschätzt 300 Liter der Canadier. Die werden dann in die Anhängerkupplung gehängt und mit dem Pick Up zur Dump Station gefahren. Das sind alles Beobachtungen und Erfahrungen wo Europa in der Ausstattung noch ganz weit hinterherhinkt. was die Direkteinleitung von Abwasser und Fäkalien betrifft kenne ich nur ganz wenige Plätze, und wenn überhaupt sind sie den Dauercampern vorbehalten.

Da es kurzzeitig trocken war sind wir zum Hundestrand gefahren. Ich war sehr positiv überrascht wie groß und sauber der Hundestrand ist. Auch wenn wir nicht ganz viele Hunde Gänger waren war die Begrüßung wild verspielt – immer wieder ein freudiger Genuss / Moment für die Vierbeiner. Im Gegensatz zum Lake Ontario und Lake Huron, die mehrheitlich felsiges Ufer haben, hat der Lake Superior einen beachtenswerten Strand mit kleiner Sanddüne, der mit der Ostsee locker mithalten kann. Großer Unterschied: Keine Strandpromenade und keine Strandkörbe, Natur pur!

Typischen Rummel gibt es in den Orten, meistens an den Tankstellen. Dort gibt es einen kleinen Store für den täglichen Bedarf, Liquor Store (in den meisten Provinzen gibt es nur dort alkoholische Getränke), traditionell Räucherfisch, Fish and Chips, Schnellimbiss und jede Menge nutzlose Souvenirläden. Oft ist noch ein Laden mit Kunstwerk der Indianer (First Nation) am Start. Ich habe trotz des schlechten Lichtes ein paar Bilder geschossen und gehe morgen früh noch einmal los, wenn sich das Wetter gebessert hat. Ansonsten bin ich ja noch einige Zeit am Lake Superior, sowohl auf der canadischen, als auch auf der amerikanischen Seite, so dass es noch viele Gelegenheiten geben wird.