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07.09.2019 – von Stella Plage nach Dieppe

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Nach viel Regen am Morgen ging es erst gegen Mittag los. Ziel war die Hafenstadt Dieppe, die ich schon einmal in 2017 eher unfreiwillig besucht habe. Damals waren wir mit einer 32 Fuß Yacht Richtung Borkum unterwegs und sind wetter bedingt gestrandet. Welle, Wind und Tide waren gegen uns, so dass wir quasi rückwärts gefahren sind.

Dieppe liegt an der Alabasterküste, einer 100 Kilometer langen wilden Steilküste mit bis zu 100 Meter hohen Kreidefelsen, die einen wunderschönen Kontrast zum türkisblauen Meer bilden. Die weiten Strände sind überwiegend Kieselstrände, wobei die Steine sehr rund geschliffen sind, so dass man gut drauf laufen und liegen kann. Dieppe ist heute ein malerischer Ort, der überwiegend vom Tourismus und Fischfang lebt.

Dieppe hat eine sehr alte Geschichte und wurde bereits um das Jahr 900 circa 150 Jahre vor der Eroberung Englands durch besiedelt. Das englische Wort deep für „tief“ und „Dieppe“ haben denselben Ursprung. Es bezieht sich auf die natürliche Hafeneinfahrt des Ortes, der für den Seehandel schon immer ideal war.

Der Ort wurde zweimal vollständig zerstört: Das erste Mal 1195 durch, das zweite Mal 1694 durch eine Flotte unter Admiral Berkeley, der die Stellungen der im Ärmelkanal operierenden französischen Korsaren vernichten wollte. Dem Neuaufbau nach dem Bombardement von 1694, das einen Flächenbrand verursachte, verdankt Dieppe sein barockes Aussehen.

Ab dem 16. Jahrhundert war Dieppe ein Ausgangspunkt für die französischen Entdeckungsreisen. 

1848 wurde die Eisenbahnstrecke von Paris nach Dieppe eröffnet. Zur Zeit Napoleins III wurde Dieppe der erste mondäne Badeort Frankreichs nach dem Vorbild des englischen von Brighton.

Im 2. Weltkrieg fand am 19. August 1942 die Operation Jubilee statt: Alliierte Truppen, insbesondere aus Kanada, versuchten, in einer Stärke von etwa 6.000 Mann am Strand von Dieppe zu landen. Dieppe war zu diesem Zeitpunkt von deutschen Truppen besetzt. 907 Kanadier und mehrere hundert Soldaten anderer Nationen (Briten, Amerikaner und Deutsche) fielen; 119 alliierte Flugzeuge gingen verloren (davon mit 106 Stück der höchste Tagesverlust in der Geschichte).

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