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Nordamerika Tour 2023 – Tag 117 / 25.08.23


Die Nacht war unruhig, denn es ist ein Sturmtief über das Tal gezogen. Sturmböen, Starkregen und Hagel haben ordentlich Lärm gemacht. Heute morgen war dann warme Kleidung und Regenjacke angesagt. Es ist noch immer sehr windig bei fiesem Nieselregen, könnte auch Nebelnässe sein. Von den Bergen sieht man so gut wie nichts, so tief hängen die Wolken.
Ist schon witzig wie groß Nordamerika und die Tour sind, irgendwie begegnet man vieles fast zweimal. Ich bin jetzt wieder auf der Höhe der White Mountains, die ich auf dem Weg Richtung Boston und New York besucht habe und auf einem parallelen Hyw. östlich von mir, den ich auf dem Weg von New York nach Quebec genutzt habe. Heute gibt es tatsächlich einen gemeinsamen Schnittpunkt der Strecken in dem Ort Woodstock. Man kann sich nicht alles merken, deshalb habe ich mal Frau Google gefragt in welchem Ort Woodstock das Festival in den 60er Jahren stattgefunden hat. Die verblüffende Antwort: in keinem! Der Name blieb entsprechend der Vorplanungen für Woodstock in New York State. Tatsächlich ist das Festival aber am White Lake in New York State auf dem Weideland eines Großbauerns ausgetragen worden.
Heute standen auf dem Programm:
1. Billings Farm in Woodstock
2. Vermont Farmstead Cheese Company in Windsor
3. Cabot Cheese and Visitor Center
Auch wenn ich das Angebot nur selten nutze, da ich nicht wandere, bin ich begeistert, das alle Orte, und sind sie noch so klein ein Visitor Center haben, sofern Outdoor Aktivitäten angeboten werden. Ich finde es nicht nur hilfreich Karten und Infomaterial kostenlos zu bekommen, sondern hier bekommt man auch die notwendigen Informationen, ob Bären in dem Gebiet von den Rangern gemeldet wurden.
Der Tag war eine große Herausforderung mit allem, was dazu gehört. Geduld, Frust, Wut, Dehmut, Dankbarkeit und das Gefühl, ja, solche Tage gibt es und sie sind wertvolle Erfahrungen für das eigene Wachstum und das Vertrauen, dass es immer eine Lösung gibt.
Die Tour auf dem Cheese Trail ist eine offizielle Empfehlung des Bundesstaates Vermont. Toll beschrieben und mit tollen Bildern haben sie die Homepage gestaltet. Und nun das frustrierend ABER, sie haben die Seite nicht aktualisiert, dazu später mehr.
Nach dem tollen Erlebnis auf der Farm in Brattleboro und den Bildern der 3 Standorte im Netz war die erwartung schon recht hoch. Bei strömendem Regen ging es dann zur Billings Farm in Woodstock. Es ist in dem Sinne keine Farm, sondern ein schmuckes Museumsdorf. Ganz liebevoll restaurierte Gebäude in gepflegter Umgebung. Insofern ein Gewinn vom Besuch. Was ich übersehen habe ist die Tatsache, dass es hier neben der Besichtigung der Gebäude Events gibt, aber keinen Käse Shop. Es gibt einen Souvenirshop, wo man abgepackten Käse, wie im Supermarkt, kaufen kann. Da es einmal trocken war mit viel Grün in der Anlage ist auch Xandro voll auf seine Kosten gekommen.
Es ging weiter nach Windsor, eigentlich ein Abstecher wieder gen Süden, aber die Bilder von der Vermont Farmstead Cheese Company waren einfach auf der offiziellen Homepage sehr verlockend. Angekommen sagte Navi Uschie das Ziel ist rechts. Ok, da war ein Gebäude, aber keine Cheese Company. Nach mehrmaligem kreiseln bin ich dann in einen Outdoor Laden gegangen und habe nachgefragt. Die Antwort war entsetzlich traurig, die Company ist durch Corona fast vollständig in die Pleite gerauscht. Die Hauptgeschäftszweige waren nicht Käse, sondern eine kleine Brauerei für das eigene Restaurant und ein zweites Restaurant, alles in einem eigenen Komplex. Die Brauerei und das zweite Restaurant haben sie retten können, den Käse Shop leider nicht. In dem kurzen Gespräch kam so viel Traurigkeit rüber, dass eine Institution, wie dieser Käse Shop durch die Pandemie einfach nicht mehr existiert.
Es ging dann wieder Richtung Norden nach Cabot. Das waren die bisher schlimmsten Road Erfahrungen, die ich hier erlebt habe. Das mag daran liegen, dass die Straßenordnung hier nicht unähnlich zu Europa ist. Hyw’s. mit einem I (Inter State) davor sind große Autobahnen. Einstellig bezeichnete Straßen sind Autobahnen im Hoheitsgebiet einen Bundesstaates. Zweistellig entspricht unseren Bundesstraßen, dreistellig unseren Landstraßen. Auch wenn Straßen ohne Ziffern unseren Kreisstraßen entsprechen und i. d. R. ok sind, sind es hier eher Grüne Plan Wege.
Zurück zur Route, und den vielen Baustellen. Wie bei uns auch wird der Asphalt „abgeschält“ und erneuert. Bei und bleibt die Spur solange gesperrt, bis der neu Ashalt aufgebracht ist. Das ist hier anders, und so „eiert“ man, besonders bei Nässe, in diesen Spurrillen umher. Es gibt in dem Sinne keinen soliden Unterbau, sodass der Untergrund auch gene mal der gewachsene Boden ist, der dann wie fahren auf Schmierseife ist.
Also weiter auf nach Cabot. Herrje, den Laden gibt es auch nicht mehr, sondern nur die Produktion. Der Laden selbst ist umgezogen, ca. eine Stunde westlich von Cabot. Auch das ist leider in dem Internetauftritt nicht aktualisiert worden. Außer dem Frust in dem Moment ist es nicht tragisch, da der neue Standort auf meiner Route liegt, wenn ich morgen nach Burlington fahre. Über iOverlander habe ich mir einen Standplatz in Montpelier ausgesucht, direkt hinter der Touristeninformation. Ich weiß, dass ist nicht zu fassen oder zu glauben, aber die Adresse gibt es nicht mehr. Es gibt das Gebäude mit dem Hinweis permanently closed, einen großen Bauzaun und eine Abrissbirne. 5 km weiter habe ich spontan einen Stellplatz entdeckt, der nichts besonderes ist, aber ein legaler Stellplatz.