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Nordamerika Tour 2023 – Tag 120 / 28.08.20023


Die Nacht war sehr bemerkenswert, da ich sehr bewußt wahrgenommen habe was der Unterschied zwischen einem nordamerikanischen und einem europäischen Wald ist. Gehört habe ich es natürlich immer, aber eher unbewusst. Ich kann nicht sagen was für nachtaktive Kreaturen sich im Wald aufhalten, sie machen aber ordentlich Lärm und Radau – schön zuzuhören. Vor der Abfahrt gabe es noch ein bisschen „Kino“, bzw. waren unbemerkt drei „Einzelgänger“ angekommen, die ich erst heute kennengelernt habe. Abenteurer, die mit einfachen Zelten und teilweise mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber alle haben einen Grill dabei, sehr romantisch.
Wir sind dann auf die letzte USA Etappe aufgebrochen. Der Hauptweg geht direkt nach Montreal, wo ich aber erst am Mittwoch hin möchte – zum einen dem Regen auszuweichen, zum anderen dem Hund noch einmal ausgiebig Wald zu gönnen, bevor es drei Tage die Einschränkung Großstadt für ihn gibt. In Richtung Mt. Sutton gab es einen ganz winzigen Grenzübergang, den ich nur durch eine rote Ampel und ein kleines Schild wahrgenommen habe. Die Abfertigung war sehr freundlich und völlig problemlos. Der Mt. Sutton gehört zu einem Skigebiet und die Gemeinde stellt die Parkplätze vom 15.05. bis 15.10. außerhalb der Skisaison für autarke Wohnmobile kostenlos zur Verfügung. Die Tagesgäste, ohne Übernachtung, sind natürlich herzlich willkommen. Auch hier, so wie ich es in Europa gesehen habe, gibt es umso mehr Radrennfahrer je bergiger es wird. Heute habe ich tatsächlich das erste Mal ein Tandem Fahrrad als Rennrad gesehen.
Hier im Schatten des Waldes und der Ruhe gibt es auch den Moment des Abschieds und der Dankbarkeit, denn ich werde die USA nicht noch einmal sehen. Der Meilenstein heute ist noch 50 Tage Nordamerika, besser Canada, die ich genießen werde. In der Rückbesinnung bin ich sehr glücklich, dankbar und stolz darauf, dass ich es zwischen 1989 und heute geschafft habe 27 von 50 Bundesstaaten gesehen zu haben (wenn ich mich nicht verzählt habe, oder einen vergessen habe). Jeder Bundesstaat hat für mich, wie auch Asien, Mittlerer Osten und Westafrika, seine eigene Geschichte und gr0ßen Reichtum an Erfahrungen.
Ich war in ganz unterschiedlichen Settings, Mobil Oil, Exxonmobil, Germanischer Lloyd, E.ON und privat mit unterschiedlichen Partnerinnen, Freunden und Kollegen, und sehr oft allein – (lach) heute mit Hund – unterwegs in:
Kalifornien
Texas
Florida
Ohio
Hawaii
Virginia
Alaska
Pennsylvania
Washington
Oregon
Arizona
Tennessee
Michigan
New York
Idaho
Montana
Minnesota
Vermont
Maine
Illinois
Oklahoma
Indiana
Nevada
Louisiana
Rhode Island
West Virginia
Florida
In Canada wird die „Ausbeute“ sogar noch übertroffen, denn am Ende dieser Reise werde ich 9 von 12 Provinzen gesehen haben:
Yukon
Northwest Territories
British Columbia
Alberta (Ursprung von allem hier)
Ontario
Quebec
New Brunswick
Prince Edward Island
Nova Scotia
Ich nehme für mich wahr, dass die Wertigkeit von „Fernweh“ sich geändert hat und ich freue mich sehr auf Europa und Deutschland in der Zukunft.