Nordamerika Tour 2023 – Tag 125 / 02.09.23
Wir hatten einen angenehmen Abend in Boucherville. Es gab die Dump Station, wie in iOverlander beschrieben und sogar einen kostenlosen Trinkwasseranschluß, alle Achtung liebe Gemeinde, ganz herzlichen Dank. Zur Auswahl für die Übernachtung standen erst einmal zwei Optionen zur Verfügung. Eine Sportanlage mit angrenzendem Park und der Parkplatz der Bibliothek. Nirgends Schilder oder Hinweise, dass Übernachtung verboten ist. Bei der Bibliothek habe ich einen sehr freundlichen Canadier kennengelernt, der selbst schon länger in seinem Truck lebt. Der hat mir dann einen Parkplatz empfohlen, der durch Bäume so geschützt ist, dass ein Wohnmobil von der Straße aus nicht erkennbar ist. Eine sehr gute Empfehlung, die ich dankend genutzt habe. Ich bin dann noch einmal in den Ort gefahren, um beim China Mann vorbeizuschauen. Herrje, ich weiß es doch aus Calgary, dass alles, was nicht Chinatown ist, nichts taugt. Nun gut ist so passiert (lach). Es ist etwas herbstlich morgens und abends, d. h. sehr frisch und windig. Entsprechend sind wir ungewöhnlich spät um 09:00 Uhr aufgestanden. Die wärmende Sonne hat dann aber die „Lebensgeister“ geweckt, um eine neue Erfahrung zu sammeln. Ich musste tanken und war mega erstaunt, dass erst die dritte Tankstelle Diesel angeboten hat, das war wirklich das erste Mal. Voll ausgestattet mit neuer Gasflasche, vollem Wassertank, vollem Kühlschrank, leerem Abwasser Tank und leerer Toilette ging es dann auf dem Hyw. 132 weiter Richtung Quebec. Dieser Hyw. wird mich bis zur Mündung vom St. Lorenz Strom begleiten. Die Strecke gibt immer wieder Blicke auf den wunderschönen St. Lorenz Strom frei, der in der Breite sehr unterschiedlich ist. Wenn man es vor Ort sieht immer breit genug für Seeschiffe, aber es sind doch fast 900 Kilometer von der Mündung bis nach Montreal. Dagegen sind die 130 Kilometer von Cuxhaven nach Hamburg ein echter Witz. Unweigerlich kommen Erinnerungen hoch, ohne sich vor gut 30 Jahren überhaupt Gedanken zu machen, aber ja, nun habe ich den Weg gesehen, auf dem mein Hab und Gut 1992 nach Calgary und 1994 wieder nach Celle gekommen ist.
Die Route selbst führt durch intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit einigen Ortsdurchfahrten. Die Orte sind überschaubar klein und bezaubernd. Alles findet irgendwie links und rechts der Hauptstrasse statt, vielleicht auch mal eine zweite Reihe, mehr aber nicht. Und, ohne Worte, egal wie klein der Ort ist gibt es eine alles dominierende Prunk Kirche.
Was ich richtig geil finde ist die Verkehrsführung ohne Ampeln. Sehr simpel und sehr funktional gibt es an Kreuzungen oder Abzweigungen Stop Schilder und jeder fährt nach dem Ankunftsprinzip.
Das ist auch hier in Nicolet so, aber die „Brückenköpfe“ am Fluß sind deutlich größer. Zwar findet das öffentlich Leben am Hyw. 132 statt – alle Geschäfte sind hier typisch Nordamerikanisch konzentriert – aber es gibt große Wohnsiedlungen. Und die unterscheiden sich sehr von den typische Holzhäusern. Ob es Fassaden zu Holzhäusern sind ist nicht erkennbar, aber es gibt Klinker, wie wir sie kennen, und wunderschöne Fassaden mit Natursteinen. Heute Nacht stehe ich hinter dem Lebensmittelladen
Super C, den es nur in Quebec gibt. So ein bisschen eine Fundgrube, denn sie haben eine tolle Auswahl an französischen Produkten.