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Nordamerika Tour 2023 – Tag 124 / 01.09.23

Die Nacht verlief ziemlich unplanmäßig. Um 1:30 Uhr klopfte die Polizei an die Tür und es entwickelte sich ein freundliches Gespräch. Gelernt habe ich, dass seit kurzem im Canada, wenn nicht durch Schilder anders geregelt, Parks um 23:00 Uhr schließen und erst um 06:00 Uhr wieder öffnen, ganz unabhängig davon, ob es ein Tor oder eine Schranke, geschweige denn Hinweisschilder gibt. Nach etwas tauziehen durfte ich die Nacht bleiben mit dem Versprechen nicht am nächsten Abend wieder dort zu stehen. Um dem Gegenlicht am Mont Royal aus dem Wege zu gehen bin ich erst um 14:00 Uhr aufgebrochen. Dafür hatte ich genügend Zeit mit einem Ehepaar aus Zürich ins Gespräch zu kommen, sehr nett. Die sind mit eigenem Wohnmobil seit 11 Monaten unterwegs und haben große Teile der Panamericana Route beginnend in Argentinien über Alaska mit Ziel Halifax gemacht. Sie sind schon etwas müde, wie sie sagen, und freuen sich Ende September wieder in der Schweiz zu sein. Ich habe immer noch Kontakt zu den beiden Frauen und einem Hund, die das Ganze hin und zurück in drei Jahren machen wollen. Sie scheinen guter Dinge zu sein, auch wenn es echte Scheiße gegeben hat. Bei einem Ducato hat der Anlasser in Montreal aufgegeben, und um schnell an das Ersatzteil zu kommen ist die Fahrerin nach Deutschland geflogen, um es zu besorgen. Jetzt ist beim zweiten Ducato die Kupplung ausgefallen und die Ersatzteillieferung hat vier Wochen gedauert. Auch wenn es in kleinem Maßstab Fiat in Nordamerika gibt sieht es bei Ersatzteilen mau aus.
Fürs Licht genau richtig, fürs Parken eine Katastrophe. Ich habe sehr viel sehen können, einfach tolle Perspektiven, aber ich konnte nicht für ein Foto anhalten. Den L’Oratoire Saint Joseph du Mont Royal, ein gigantisches Bauwerk, konnte ich nur mit Mühe von der hinteren Seite ablichten. Um dort hinzukommen habe ich über eine halbe Stunde gestanden und gewartet. Ich musste in einer engen Straße warten bis die Eltern ihre Kinder aus der Schule abgeholt haben. Und da kennen die Eltern keine Verwandten, da wird sich mit Warnblinkanlage einfach hingestellt und der Durchgangsverkehr muss halt warten. Am Saint Joseph war es für nicht Busse alles als Baustelle gesperrt, so dass alle nur im Schneckentempo vorbeifahren konnten. Trotzdem mit ich mit den Eindrücken und Ausblicken hoch zufrieden. Nach längerem Suchen, auch Klärung der Frage ob westlich oder östlich vom St. Lorenz Strom (er fließt an dieser Stelle in Nord Süd Richtung) Richtung Quebec City zu fahren ist die Entscheidung auf den Süden gefallen. Der Hintergrund ist ganz einfach, ich brauchte eine Dump Station, um die Toilette zu leeren, denn die nächsten vier Tage werde ich frei, also nicht auf einem Campingplatz stehen. Die Fahrt war mitten in der Rush Hour von Montreal, so dass ich mich 1,5 Stunden wirklich durch die Stadt gequält habe, um auf die Südseite vom St. Lorenz Strom zu kommen. Ich bin jetzt in Boucherville, einem Ort, der sich sehen lassen kann. Klein, aber fein mit viel Apartments für Touristen statt Motels oder Hotels. Ich werde morgen bis nach Trois Rivieres fahren. Hier ist, 142 Kilometer von Montreal entfernt, und tatsächlich die erste und letzte Brücke über den St. Lorenz Strom vor Quebec City. In Trois Rivieres werde ich die Flussseite wechseln.