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13. – 16.07.2018 – Portage Village RV Park

Das Erwachen am 13.07.18 war sehr nass und kalt mit tief hängenden Wolken und ein Wetterbericht, der Sturmböen und Dauerregen versprach und auch hielt. Da Whittier nur der kleine Ort am Ende eines Tunnels ist, habe ich mich entschieden bis zur Fahrt mit der Fähre ein paar Tage im Portage Village RV Park zu entspannen.

Der RV Park ist der einzige lebendige Rest eines kleinen Geisterortes aus der kurzen Zeit des Goldrausches. Aber  er ist nett gelegen, ruhig und abseits vom Hwy. direkt an einem Fluss im Wald.

Der Betreiber mit eindeutig schottischem Akzent läd jeden Abend in die kleine Tenne um 18:00 Uhr zum Lagerfeuer ein und jeder bringt etwas zum Grillen mit – urgemütliche Athmosphäre. Vorgestern kamen zwei Großfamilien mit 6 identischen, sehr großen Wohnmobilen an. Wie sich rausstellte kamen sie aus Arizona, haben die Wohnmobile für 14 Tage in Anchorage gemietet und feierten gestern ihren Polterabend in der Tenne. Es war total entspannt, und da sind die Nordamerikaner auch sehr offen und spontan. Heute ist dann die Hochzeit in Whittier. Ist schon witzig welche spontanen Begegnungen auf so einer Tour hat.

Morgen geht es durch den Tunnel zurück nach Whittier, um am 18.07.18 dann mit der Fähre den gesamten Prince Willam Sound bis nach Valdez zu „schippern“.

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11. / 12.07.2018 – von Seward, AK nach Whittier, AK

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Bei Regen und tief hängenden Wolken ging es nach Whittier am Prince William Sound, der durch die Ölkatastrophe der Exxon Valdez auch in Deutschland bekannt ist.

Das spektakulärste war eine rund 5 Kilometer lange, kostenpflichtige Tunneldurchfahrt, dem einzigen Landweg nach Whittier. Der Tunnel ist einspurig und wird im 30 Minuten Takt in eine Richtung freigegeben. Der Straßenverkehr teilt sich den Tunnel mit dem Schienenverkehr, dass heißt man „eiert“ auf dem Bahngleis, bekannt in Städten mit Straßenbahnen.

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Der Ort Whittier ist winzig mit knapp 300 Einwohnern, aber bei Anglern in bestimmten Monaten sehr beliebt. Ferner bietet der Ort den Ausgangspunkt zu einer Gletscherrundfaht, wo man 26 Gletscher – Alaska hat per Gletscherdefinition 100.000 zu bieten – bestaunen kann. Die Tour ist ihr Geld wert, nicht nur des Anblicks wegen, sondern die vielen Erläuterungen dazu.

Ein Gletscher kann unter 2 wesentlichen Bedingungen entstehen, viel Schnee und Dauerfrost, wobei es nicht entscheidend ist wieviel Minusgrade herrschen. Das ist geradezu ideal hier, dem nördlichsten Regenwaldgebiet Nordamerikas. Hier fallen pro Jahr durchschnittlich 35 Meter Schnee kumulativ. Durch das Eigengewicht verdichtet sich der Schnee, die eingeschlossene Luft wird durch den Druck ausgetrieben und im Zeitraum werden die komprimierten Schneekristalle zu Eis. Im Gegensatz zu gefrorenem Wasser bleibt es aber eine kristalline Strucktur, die in seinem Lichtabsorbtionsverhalten nur noch blau reflektiert, daher der malerische Farbton.

Des weiteren bewirkt die Schwerkraft, dass der Gletscher zu Tal fließt. Je nach Steigung können das bis zu 20 Zentimeter pro Jahr sein. Bei dieser Talfahrt wird das Gebirge stark geschliffen, was an den Talhängen sehr gut zu erkennen ist.

wie in einem Flußsystem münden die Gletscher in einen Hauptgletscher, sehr gut erkennbar durch die dunkle Linie, die über die gesamte Mächtigkeit reicht. Der Gletscher von rechts bringt Abrieb von seiner rechten Flanke mit und der Gletscher von links von seiner linken Flanke (in Fließrichtung) mit. Das Kalben der Gletscher ist ein normaler Prozess, der mit dem Rückzug der Gletscher nichts zu tun. In seiner Vorwärtsbewegung überragt der Gletscher die Küstenlinie und bricht aufgrund der Schwerkraft ab.

Dennoch befinden sich 90% der Gletscher auf dem Rückzug. Zuerst nimmt die Mächtigkeit ab und später durch den Masseverlust verringert sich die Fließgeschwindigkeit so weit, dass sich das Gletschertor immer weiter ins Landesinnere zurückbildet.

Ein Blick auf die Berge zeigt runde Kuppen oder gezackte Gipfel. Die Erlärung, wenn man es weiß, ist ganz einfach. Am Ende der letzten Eiszeit vor 10.400 Jahren war der Eispanzer 4.000 ft dick. Bei Abschmelzen und der Talbewegung wurden die tieferen Rundungen abgeschliffen. D. h. alles was nicht rund ist ist deutlich höher als 4.000 f t.

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Die Ausbeute der Tierbeobachtung war heute etwas mager. Dennoch ist das Spiel der Seeotter beeindruckend. Sie leben immer im Wasser, von wenigen Pausen auf Eisschollen abgesehen, gehen aber niemals an Land. Dafür müssen sie pro Tag 25% ihres Körpergewichtes an Nahrung zu sich nehmen. Zum wärmen hat der Seeotter ein unglaublich dichtes Fell – zum Vergleich hat der Seeoter auf 6,5 Quadratzentimetern genausoviele Haare wie ein deutscher Schäferhund am ganzen Körper.

Sonst gab es noch Robben und Möwen, die es sich auf Eisschollen gemütlich gemacht haben, zu sehen.

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10.07.2018 – von Homer, AK nach Seward, A K

Noch ein paar Erinnerungen an Homer, die „Altstadt“, winzig und entzückend, wirklich zum „Liebhaben“……

Und gleich hinterm Deich eine Kranichfamilie…..

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Nach einer durchregneten Nacht, war so vorhergesagt, ging es Richtung Südosten nach Seward. Endlich waren die Superflieger Adler sichtbar. Einen habe ich hoch im Baum tronend „erwischt“, einen Jungvogel am Strand und einen Altvogel am Nest.

Danach ein Abstecher nach Ninilchick, ein Ort wo alles stehen geblieben ist, und die Frage im Raum steht: wer bin ich? Russe? Nein… Amerikaner? Nein, ……, dennoch ist es ein Ort, der von den russischen Pelzjägern gegründet wurde. Auch verstehe ich ich das Dilemma der Einheimischen, ein „ungeliebter, erkaufter“ Staat innerhalb der USA zu sein.

Seward ist ein Ort mit weniger als 3.000 Einwohnern, der sich geschichtlich auf das Jahr 1909 beruft, LOL, da war mein Opa bereits 28 Jahre alt. Auch hier muss ich feststellen, dass mir die kleine historische Welt der Stadt viel besser gefällt, als die “Wegwerfgesellschaft“, die sich hier durch Schrotthalden auf dem eigenen Grundstück  darstellt. Es wird nichts entsorgt, einfach nur hingeschmissen, was nicht mehr funktioniert oder nicht mehr gebraucht wird. Angefangen vom alten Auto, über Elektrogeräte bis hin zu abgerissenen Dächern.

Für mich ist als Segler der Hafen eine Augenweide. Der erste in dem mehr Segelyachten als Motorboote liegen.

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08.07.2018 – von Kenai, AK nach Homer, AK

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Der Wetterbericht hat Wort gehalten; es sind am frühen Morgen nur noch 14 Grad, windig und es regnet leicht. Der Blick auf Wasser ist neblig grau und darüber sehr dunkle Wolken. So ist Alaska typischer Weise im Juli.

Nach Auffüllen der Vorräte bei meinem Lieblingsladen Safeway, gute alte Erinnerungen aus meiner Zeit in Calgary, AB ging es auf einer Science Nebenstrecke direkt am Cook Inlet nach Süden. Unglaublich, alle paar Kilometer wurde zum Angeln eingeladen, verarbeiten und einfrieren der Fische inklusive. Also mal Onkel Google fragen was denn da so gefischt wird. Es geht auf Pazifikheilbutt, Fische, die bis zu 180 cm Länge erreichen können.

Nach 30 Kilometern der erste Elch, ein Bulle mit tollem Geweih, der am Straßenrand graste – leider keine Möglichkeit anzuhalten. 20 Kilometer später dann schon eher eine Vollbremsung, eine Elchkuh mit zwei Kälbern wollte nicht warten. Es ist wirklich ein ganz anderes Verhalten zu unseren Rehen, die eher scheu am Rand stehen und dann los sprinten. Die Elche kommen aus dem nichts und verschwinden im nichts.

Da das Wetter nicht schön war habe ich die russischen Monumente noch nicht angeschaut, denn ich bin hier quasi in einer Sackgasse unterwegs und fahre die gleiche Strecke wieder zurück Richtung Norden. 

Homer, mit seinen knapp 6.000 Einwohnern ist ganz witzig und liegt etwas verstreut an einem Steilhang von 500 Höhenmetern in Terrassen angeordnet. Bei der Ankunft gibt es einen großen Parkplatz, um das Panorama zu bestaunen. Ich habe die Karte beigefügt, es geht um die Südseite der Kachemak Bay, den Kachemak State Park. Atemberaubende Natur mit „fließenden“ Gletschern.

Noch nicht als Motiv verwertbar, da zu hoch und zu schnell, waren die Seeadler, aber die Flugeinheiten haben mich sehr beeindruckt. 

Ich hoffe, dass ich die Tage noch mal Bilder machen kann (Wetter bedingt).

Das zweite Highlight von Homer ist der Spit, eine 4,5 Meilen lange Landzunge ins Merr hinaus. Homer wird auch als Künstlerhochburg bezeichnet und erinnert mich in einigen Strukturen an Ahrenshoop in Mecklenburg-Vorpommern.

Gut, Wochenende und Hauptsaison – rappel voll. Dennoch habe ich ein ganz tolles Flughafenrestaurant gefunden und als Vorspeise geniale pazifische Austern genascht und als Hauptspeise den Kombiteller „alles aus dem Pazifik“ gewählt. Alter Falter, Jakobsmuscheln und Riesengarnelen kennen wir so auch, aber der Wildlachs und der Heilbutt – nee das ist und war ein unvergesslicher Genuss (!!!!!!!).

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07.07.2018 – Kenai

Das Gebiet von Kenai wurde von den Dena’ina Athabascan Indianern bevölkert. Diese kannten keine Jahre als Maßeinheit und auch keine zeitlichen Aufzeichnungen, daher ist nicht bekannt, wann die Besiedlung und die Gründung des ersten Dorfes stattgefunden hat.

1741 kamen die ersten Russen in Kenai an und bauten 1791 das Fort St. Nicholas mit einer eigenständige Poststelle. Zwei Jahre nach dem Erwerb von Alaska durch die Amerikaner wurde das Fort Kenay gegründet.

Die wirtschaftlichen Anfänge der Region war intensive Fischerei und Fischverarbeitung. Die Straße nach Anchorage wurde erst 1951 in Betrieb genommen. 1953 eröffnete die Armee ein Camp, das in den weiteren Jahren zu einem Luftwaffenstützpunkt ausgebaut wurde. In 1957 entwickelte sich ein neuer Wirtschaftsfaktor – Erdöl. Das erste bedeutende Ölfeld, das gefunden wurde, liegt ganz in der Nähe am Swanson River. Das erste Öl Offshore im Cook Inlet wurde 1965 gefunden.

Wissenschaftler glauben, dass mit den bisher geförderten 1,4 Milliarden Barrel Öl und 10 Billionen ft3 erst 4% der förderbaren Reserven gefunden und entwickelt wurden. Das Potential wurde bisher nicht genutzt, weil sich alle Firmen auf die unvorstellbar großen Reserven im Norden seit den 70er Jahren konzentriert haben.

So ist erst einmal der Blick auf die Bergwelt nicht von Bohr- und Förderplattformen verstellt.

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06.07.2018 – von Hope, AK nach Kenai, AK

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Bei strahlend blauem Himmel und für Alaska ungewöhnlich heiße Temperaturen ging es von Hope nach Kenai.

Der Hwy. führte durch die grüne Tallandschaft am Kenai River entlang. Die Lachssaison hat begonnen und es wimmelte nur so von Anglern. Bei der Ankunft in Kenai bot sich direkt am Cook Inlet ein RV Park mit Blick auf den Mt. Redoubt an. Der Vulkan, der, wie auch der Mt. Spurr, der Mt. Iliamna und der aktivste Mt. St. Augustine, auf dem Feuerring liegt, ist rund 3.500 Meter hoch und das letzte Mal 2009 ausgebrochen. Bei heute diesigem Wetter sind die anderen 3 Giganten nicht zu erkennen. Alle gehören zum System der Aleutian, eine Kette von rund 290 Kilometer Länge.

 Aufgrund der Lage und den Beschreibungen möglicher Tierbeobachtungen werde ich 2,5 Tage bleiben, in der Hoffnung, dass sich die Seeadler auch zeigen. Wie ich gelesen habe gibt es hier einen Tidenhub von bis zu 8 Metern; bei Ankunft war Ebbe, mal sehen, wie es bei Flut aussieht.

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05.07.2018 – von Anchorage, AK nach Hope, AK

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Nach einer kurzen Nacht – US Unabhängigkeitstag mit allem drum und dran – und schlafen in der Startschneise der Frachtflieger – hallo London, hallo Heathrow -, ging es um 07:00 Uhr zur Werkstatt.

Sie haben einen wirklich guten Job gemacht, insbesondere auch etwas gefunden was die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Die Zwillingsbereifung hinten links hatte jeweils eine dicke Schraube irgendwo aufgenommen.

Mit neuen „Schuhen“ ging es dann weiter von Anchorage Richtung Süden auf die Halbinsel Kenai. Die 90 Meilen verliefen die ganze Zeit am Ufer eines Seitenarmes des Cook Inlets entlang. Wunderbare Ausblicke auf die Bergwelt auf der westlichen Seite des Meeresarmes.

Und es waren alle 2 bis 3 Kilometer Parkplätze mit dem Fotoaparatsymbol, und die Flächen waren nicht klein, aber rappel voll. Wie auch in Deutschland haben viele Amerikaner ihren Feiertag mit Brückentagen für einen Ausflug (verlängertes Wochenende) verbunden.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund. Die Bucht wird auch Beluga Bay genannt, weil hier Beluga Wale zu Hause sind und jetzt ihren Jungtieren „das Leben“ erklären / beibringen“. Die See war zu rau, um die Rückenflossen erkennen zu können.

Am Abzweig zum Sterling Hwy.  – er verbindet seit 1950 (!) die Städte Homer und Seward – ging es Richtung Westen. Auf dem Weg nach Homer habe ich einen Abstecher von 17 Meilen nach Hope gemacht. Die Strecke ist genauso schön wie beschrieben. Sattes Grün in einem schmalen Tal, das zwei Orte beherbergt. Den ersten Ort, er heißt Sunrise, habe ich nur dadurch wahrgenommen, weil einige typische amerikanische Briefkästen am Straßenrand standen. Viel mehr findet man über den Ort auch im Netz nicht. Da ist der Endpunkt dieser Straße schon interessanter. Dort liegt der Ort Hope, der zur Zeit des Gold Rush‘s in Alaska entstanden ist.

Heute hat er 170 Einwohner, eine Kirche, eine Schule mit 14 Schülern aller Altersklassen der Grundschule, ein kleines Kulturzentrum und eine geschlossene Tankstelle sowie eine geschlossene Kneipe.

Die Straße endet am Ende des (gedachten) Ortes mit einem Wendehammer, von dem ein Campingplatz direkt in der Wildnis führt. Die 10 Plätze am Cook Inlet liegend sind natürlich lange vorbestellt und ausgebucht, aber dort, wo man zumindest den „Hintern der Welt“ sehen kann, gab es noch einen Platz. Die Begrüßung war überwältigend, muss an dem fremden Geruch liegen. Das Wohnmobil war binnen Sekunden eingehüllt in Schwärmen aus sehr großen Pferdefliegen, etwa doppelt so groß wie bei uns in Deutschland. Auch da sind Sie BIG, hungerig und die Bisse tun Schweine weh.

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04.07.2018 – Anchorage – Tordrillo Mountains – Anchorage

Pünktlich um 10:00 Uhr ging es mit einer 5 köpfigen Gruppe aus dem Elsaß und einem sehr sympathischen, erfahrenen Buschpiloten mit einem Wasserflugzeug los. Es ist der größte Airport für Wasserflugzeuge der Welt.

Start und Landung sind nicht zu spüren, das Flugzeug kommt ins Gleiten und schon ist man in der Luft. Mit schönen Blicken auf das Cook Inlet ging es Richtung Westen zu den 60 Meilen entfernten Tordrillo Mountains, eine Region mit Bergspitzen knapp unter 4.000 Metern. Neben den typischen Entstehungen durch Faltung aufgrund von Plattenverschiebungen gab es hier sehr aktiven Vulkanismus. Einige sind noch bezüglich des Austrags von Wasserdampf unterhalb der Gletscher aktiv.

 

Auf dem Weg über die Hochebene, die reichlich feucht ist und die Moskitoplage verursacht, könnten wir einige  Elche sehen. I. M. Ist es sehr heiß, deshalb kommen die meisten Tiere tagsüber nicht aus dem Schatten der Wälder heraus.

Die Ausblicke waren traumhaft und die Bilder geben in Ausschnitten genau das wieder. Bedenklich stimmt das Abschmelzen der Glätscher, die sich pro Jahr um 5 Meter zurückziehen. Auch die Abnahme der Dicke ist an den Hängen sehr deutlich erkennbar. Neben dem Klima kommt noch ein weiterer „Feind“ zum Tragen. Das Schmelzwasser unterhöhlt den Gletscher und läßt ihn aufschwimmen. Dort wo der Gletscher wie ein Staudamm wirkt bilden sich große Seen. Bei entsprechendem Wasserdruck reißt dieser Eisdamm ein und es werden riesige Eisblöcke mit in die Tiefe gerissen.

Nach einer kurzen Landung, um die Beine zu vertreten – ist nötig, denn der Flieger ist verdammt eng – ging es zurück nach Anchorage mit tollem Blick auf die Stadt im Landeanflug.

Das Geld war es mehr als Wert die Tour zu machen – kann ich wärmstens empfehlen.

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Für die Tour habe ich mir eine Action Cam gekauft und ein paar Video Clips gedreht. Ich Stelle zwei ins Netz – das Hochladen dauert gefühlt Jahre – bis ich eine Lösung weiß, ob / wie ich die Datenmenge reduzieren kann. 

GOPRO Anchorage Luft 030

Anflug auf den Gletscher (ausprobieren – mein Internet ist zu langsam)

GOPRO Anchorage Luft 036

Blick vom Gletschersee auf die Tordrillo Mountains bei der Zwischenlandung am Gletschersee

 

03.07.2018 – Stadtbesichtigung Anchorage

Heute steht die Stadtbesichtigung im Mittelpunkt. Anchorage liegt auf dem 61. Breitengrad Nord und dem 150. Längengrad West. Die Lage ist einfach umwerfend und der Freizeitwert ist enorm. Im Westen direkt an der Küste, dem Cook Inlet gelegen, wird sie auf einer Ebene liegend von den Chugach Mountains, den Kenais Mountains, den Talkeetnas Mountains und auf der gegenüberliegenden Seite des Cook Inlets von den eisbedeckten Tordrillo Mountains umgeben. Diese gehen in Richtung Norden in die Central Alaska Range über.

Der Anblick heißt hier „The One Million Dollar View“, und das ist wahrlich nicht untertrieben. Selbst die Südspitze des Mt. Denali in 161 Meilen Entfernung war zu sehen. Heute habe ich nur den zentralen Teil abgelichtet, da die Sonne bereits zu hoch Stand und durch die Reflexion der Gletscher die Belichtung nicht gut ist. Morgen, und dann mit Tele ein neuer Versuch. Selbst das gegenüberliegende Ufer ist immerhin 61 Meilen entfernt.

Trotz der 300.000 Einwohnern ist die Stadt eng mit der Natur verbunden. Die Menschen teilen sich den Lebensraum „Stadt“ mit rund 1.500 Elchen, 250 Schwarzbären und 60 Braunbären, die jeder Zeit unvermittelt im Stadtbild auftauchen können.

Aufgrund des Freizeitwertes im Sommer – Wandern, Klettern, Inline Skating, Reiten, jede Art von Wassersport – ist Anchorage auf Platz 10 der beliebtesten amerikanischen Städte gelistet. Aufgrund der strengen Winter ist ein Teil der Innenstadt über beheizte Walkways verbunden, was ich selbst in Calgary kennengelernt habe. Witzige Erfahrung, in T-Shirt bei bis zu minus 40 Grad Außentemperatur shoppen zu gehen. 

Berühmt wurde Anchorage in den 50iger Jahren und folgenden aufgrund seiner Lage als Drehkreuz für Langstreckenflüge über die Polkappe zum Nachtanken, als die Flieger noch nicht in der Lage waren Non – Stop zu fliegen. Auch heute noch besteht dieses Drehkreuz für den Gütertransport.

In späteren Jahren des letzten Jahrhunderts kam die Ölförderung als Hauptwirtschaftszweig hinzu.

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01. / 02.07.2018 – Denali National Park

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Den Blick auf den Mt. Denali gibt es an drei View Points. Nach dem nördlichen View Point ist heute der East View Point dran. Hier erhebt sich die gewaltige Kulisse des Süd- und des etwas niedrigeren Nordgipfels in strahlenden weiß. Mit ewas Wartezeit und sehr netten Gesprächen mit Touristen aus allen Herren Ländern gab sich der Berg die Ehre und zeigte sich in ganzer Pracht.

Für den südlichen View Point, der mit Abstand der attraktivste ist, bin ich noch eine weitere Nacht im Park geblieben.

Hier kann man bei klarer Sicht das gesamte Masiv der Central Range sehen. Zumindest gelang es mir neben dem Mt. Denali auch die Spitzen des Mt. Hunter zu sehen und abzubilden.

Anschließend ging es nach Anchorage, der Hauptstadt von Alaska. Erst kurzweilig im Tal und zum Schluss in eine neue Bergregion.

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01.07.2018 – Denali National Park am Vormittag

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Für die Landschafts- und Tierfotografie braucht man Geduld und längeren Atem. Für die Landschaft muss dass Wetter stimmen und für die Tierfotagrafie müssen die „Herrschaften“ erscheinen.

Also noch einen Flextag einlegen und darauf hoffen, dass das Wetter besser wird, denn auch in den USA ist die Wettervorhersage unzuverlässig. Zugegeben, hier im Alpinen Bereich sind die physikalischen Bedingen ein Mikrokosmos und die Wettervorhersage nicht das Maß der Dinge einer größeren Region.

Dennoch sind tolle Panoramabilder entstanden, auch wenn die Riesen nicht zu sehen waren.

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29. / 30.06.2018 – vom Denali NP Richtung Süden

Am 29.06.18 war wetterbedingt Ruhetag und Waschtag. Es ist unglaublich wieviel Staub durch die Gravel Roads (Schotterpisten) sich überall breit macht. Als Ordnungsliebender ist das Ergebnis immer sehr befriedigend nach dem Waschtag. Aber der Campground war sehr natürlich und nett. Für eine Nacht ist es ok, aber jede Nacht das Horn des Zuges zu hören? Eher wohl nicht.

Vom Denali Park ging es bei bedecktem Himmel gen Süden. Der Hwy. 3 führte mich durch das Tal des Nenana River, ein 230 Kilometer langer Fluss mit bezaubernden und sehr unterschiedlichen Ausprägungen. mal Wildwasser, mal ganz ruhig und mal, kaum zu glauben eher wie ein sumpfiger Bach.

Der Fluss gehört zum Yukon River System, drainiert eine Fläche von 8.000 Qudratkilometern und mündet, gespeist vom Nenana Gletscher in den Tanana River, der wiederum über den Yukon River in die Beringsee mündet.

Gemäß Planung bin ich etwas „vor“ der Zeit, so dass ich die Ruhe finde kürzere Etappen zu fahren – heute waren es 45 Meilen, mit der Hoffnung, dass die Wolken noch einmal den Mount Denali aus westlichem, und besonders aus südlichem Blickwinkel frei geben. Der Blick vom Süden erstreckt sich über die ganze Kette der Central Alaska Range bezogen auf die Tops über 4.000 Metern.

Aber auch der heutige Tag hatte viele Höhepunkte, Ausblicke, nette Menschen und technische Erfahrungen / Lernerfolge. So sind auch die Panoramas entstanden – Zusammensetzen aus beliebig vielen Einzelbildern.

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28.06.2018 – Denali National Park

Zum Glück waren doch mehr Sonnenstunden für eine kleine Parktour gegeben, als vorhergesagt. Auch während der 4 stündigen Wildwasserfahrt gab es sonnige Abschnitte. Aufgrund des Spritzwassers wurde empfohlen auf den Fotoapparat zu verzichten. Wieder was gelernt, Kleinbildkamera mit wasserdichtem Gehäuse ist die Lösung – liegt zu Hause.

Die geplante Tour am 29.06.2018, die bei Regen und sehr tief hängenden Wolken stattgefunden hätte, musste ich aus technischen Gründen am Wohnmobil leider ausfallen lassen. Da heißt es Prioritäten setzen und „durch“, wie im richtigen Leben.

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25. / 26.06.2018 – Von Tok, AK nach Fairbanks, AK und ein Tag in Fairbanks

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Die Strecke nach Fairbanks war waldreich und mehr oder weniger geradeaus. Die erste Kurve kam tatsächlich erst nach 100 Kilometern, mal abgesehen von den Parkplätzen für die kleine Zigarettenpause.

Da der Highway eingerahmt war von hohen Bäumen gab es auch keinen wirklichen Fotostop. Fairbanks selbst ist mit etwas mehr als 30.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Alaska und gut um Proviant zu bunkern, mehr bietet die Stadt als solche nicht. Es gibt interessante Touren zum Polarkreis, aber nur, wenn man mindestens 2 Wochen vorher gebucht hat; wieder was gelernt.

Für die Zeit in Alaska habe ich wieder eine US SIM Karte und die größte Zeitverschiebung zu Europa, nämlich 10 Stunden.

24.06.2018 – Dawson City, YK nach Tok, AK

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Es ging heute mit einer kleinen seilgeführten Fähre über den Yukon  auf dem „Top of the World Hwy.“ Richtung Westen. Auf der kanadischen Seite ist es tatsächlich eine Route, die überwiegend oberhalb der Baumgrenze verläuft und immer wieder den Grad der Berge streift. Zugegeben, oft fährt neben dem Respekt auch ein Stück Angst mit. Relativ schmal, keine Leitplanken und tiefe Abhänge begleiten den Fahrer. Da „kuschelt“ man sich gerne mal Richtung Grad, um die Tiefe nicht zu sehen. In Linkskurven kann ich mir vorstellen, dass ein Beifahrer / Beifahrerin auf den Schoss des Fahrers krabbeln möchte. Begegnungen von Wohnmobilen oder LKW’s sind eine Herausforderung, denn zwischen den Seitenspiegeln bleiben da nur wenige Zentimeter. Aufgrund der geringen Verkehrsdichte passiert das zum Glück nicht sehr oft. 

Auf kanadischer Seite ist der Hwy. durchgängig eine „Schotterpiste“, staubig und ruppig zu fahren. Der Grund liegt auf der Hand, denn der Weg verläuft im Permafrostgebiet. Asphalt, erlebt auf der amerikanischen Seite, erleidet bei bestimmten Wetterbedingungen durch Antauen erhebliche Verformungen und entsprechende Schäden. Das Ausbessern der Schotterpiste ist deutlich einfacher und billiger. 

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