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Der Count Down für Norwegen läuft

Am Samstag, den 18.05.2019 geht es endlich los. Das Wohnmobil ist bis auf den Kühlschrank fertig gepackt. Eingeweckte Gerichte, Grillfleisch und Saucen sind genauso gebunkert, wie Bier und Wein. Aufgrund der erwarteten Temperaturen im hohen Norden sind die Staufächer gut mit warmer Kleidung gefüllt.

Morgen ist noch der letzte Hundecheck mit Wurmkur durch den Tierarzt auf dem Programm und dann darf auch Xandro in Norwegen einreisen. Die erste Etappe geht nach Kolding in DK. Am Sonntag geht es zum Fährterminal in Hirthals, DK und von dort mit der Fjord Line nach Kristiansand in Norwegen.

06.08.2018 – von Hope, BC nach Kelowna, BC

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Nach 18.109 Kilometern und 82 Tagen bin ich am Ende meiner Nordamerikatour wieder in Kelowna angekommen. Vom letzten Teilstück gibt es zu berichten:

Alles vertrocknet und viel Dunst durch Waldbrände, die hier, wie jedes Jahr, wüten. Der größte Brand zur Zeit liegt rund 100 Kilometer südlich von Kelowna, ist außer Kontrolle und umfasst bereits eine Fläche von 120 Quadratkilometern.

Es waren sehr beeindruckende Landschaften, viele nette Begegnungen mit Gleichgesinnten, die teilweise jährlich 9 Monate mit ihren Wohnmobilen unterwegs sind. Der Spaß an der Tour, die vielen Bilder die ich „geschossen“ habe, die Freude diesen Block zu schreiben lassen die Anstrengungen, die es auch gab, schnell vergessen.

Zum Schluss noch mal eine Übersicht der Stationen auf der Strecke, die Anzahl zeigt nur einen Überblick und nicht alle Orte durch die ich gekommen bin.

Als Karte:

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Als Satellitenfoto:

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05.08.2018 – von Powell River, BC nach Hope, BC

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Von Powell River ging es an der Küste entlang zum Fähranleger Saltery Bay, die die fehlende Straße nach Earls Cove ersetzt. Die folgende Strecke von weniger als 30 Kilometern an der Sunshine Coast dauerte über 1,5 Stunden. In sehr engen Windungen schlängelte sich die Straße an der Steilküste entlang. Auch hier, wie in den USA stehen sofort Häuser auf privatem Grund, sobald der Platz zwischen der Straße und der Steilküste breit genug ist.

Man erhascht zwar immer wieder einen Blick auf das Meer, aber richtig ran kommt man nicht. Dazwischen naturbelassene Waldstreifen, die den Blick ganz versperren.

Wieder ging es auf die Fähre in Port Mellon, um zur Horseshoe Bay im Westen von Vancouver zu kommen.

Es gibt ja immer wieder die Diskusion / Abstimmung, welches die attraktivste Stadt der Welt ist, und da werden die Namen Vancouver, San Francisco und Sydney genannt. Ich kenne alle drei Städte, und für mich ist bei dieser Auswahl die Reihenfolge Sydney, San Francisco und dann erst Vancouver. Die Lage von Vancouver ist traumhaft und von hohem Freizeitwert, aber es ist eben oft nass. Die Skisaison im nahen Whistler läuft bis Mitte Juni, obwohl die Berge nur knapp über 2.000 Meter hoch sind. Es fallen unbeschreibliche 16 Meter Schnee kumulativ pro Winter.

In Vancouver ging es dann auf den Hwy 1 Richtung Osten. Keine uninteressante Landschaft mit dem großen Highlight der schneebedeckten Cascade Mountains bei Abbotsford, die schon auf amerikanischer Seite liegen. 

3 Nachtragsbilder, die beim ersten Hochladen nicht „funktioniert“ haben.

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04.08.2018 – von Port Hardy, BC nach Powell River, BC

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Nach relativ wenig Schlaf ging es von Port Hardy, BC zum Fähranleger in Little River.

Die Fahrt auf dem Hwy 19 verlief überwiegend durch waldige Täler, hier und da Seen und im Hintergrund die Berge. Nach dem Abzweig Richtung Little River wurde es eine komplett andere Welt, die eher an den Mittelmeerraum denken lässt. Sehr gepflegte Gärten, teilweise mit freistehenden Palmen, satte, kurz geschnittene Grünflächen und dazwischen Weingüter. Ja, der Wein aus BC lässt keine Wünsche offen, außer beim Preis vielleicht. 

Der Ort selbst ist beeindruckend. Jeder überbietet sich beim Bauen in der Größe der Wohnfläche und der Anzahl der Stellplätze für die Autos. Nimm es nicht zu klein, Schatz…….

Die Fähre pendelt wie ein Bus quer über die Meerenge zwischen dem Festland und der Insel Vancouver Island mit malerischen Aussichten zurück nach Little River und nach vorne nach Powell River.

Obwohl Powell River wahrlich keine große Stadt ist zeigt sie das grundsätzliche Prinzip der nordamerikanischen Städteplanung. Alles ist in Rasterform geordnet. Die Hauptachsen werden Center, oder Main genannt. Die Straßennamen sind in jede Himmelsrichtung die gleichen und bekommen den Zusatz der Ausrichtung, z. B. 1st Street North. I. d. R. wird die West – Ost – Achse als Avenue und die Nord – Süd Achse als Street bezeichnet. Der Bereich zwischen zwei Straßen heißt Block. Wie bei Aldi, egal wo man ist findet man sich sofort zurecht. Das mediterrane setzt sich am Festland fort, und nicht um sonst heißt dieser Abschnitt Sunshine Coast. Hier kann man es aushalten.

Auch hier ist es gut warm und sehr trocken. Überall stehen Hinweisschilder, dass zurzeit keine Lagerfeuer, auch nicht auf den Campingplätzen, gezündet werden dürfen. Welch eine Einschränkung für einen Canadier…..

03.08.2018 – von Prince Rupert, BC nach Port Hardy, BC

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Auf dem Wasserweg ging es über 15,5 Stunden von Prince Rupert, BC nach Port Hardy, BC an der Nordspitze von Vancouver Island. Auch wenn das Wetter sehr bescheiden war eine unvergessliche Fahrt. Vieles erinnert an Norwegen und Schweden, auch wenn hier die Witen des Areals deutlich größer sind. Ungewohnt früh um 5:00 Uhr wurde eingecheckt, beladen und pünktlich um 7:30 Uhr abgelegt.

unterwegs hingen die Wolken immer tiefer und es regnete dazu auch noch, so dass beim Fotografieren Wassertropfen auf der Scheide auch aufs Foto kamen.

Es wurde wie in einem Trichter immer enger, bis zum Erreichen des Grenville Channel. Der ist Schnur gerade aus 70 Kilometer lang, durchschnittlich knapp 500 Meter breit aber auch bis zu 600 Metern tief. Dadurch können auch große Schiffe dicht unter Land bleiben. Zu beiden Seiten erheben sich bewaldete Berge mit Höhen zwischen 500 Metern und 1.200 Metern Höhe. Der überwiegende Bewuchs sind Zedern, und wie der Ranger erklärte ist man nicht böse über Waldbrände. Es wird nur eingegriffen, wenn Menschen oder besondere Werte in Gefahr sind. Der Wald kann sich nur erneuern, wenn es gebrannt hat. Das liegt daran, dass die Zeder erst bei diesen hohen Temperaturen die Samen freigeben kann.

Am Channel gibt es einige Sehenswürdigkeiten. Butedale ist ein kleiner Ort aus 1918. Dort wurde bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts eine Dosenverbrik für die Fischverarbeitung betrieben. In der Swanson Bay zeugt ein steinerner Schornstein aus der Zeit der Papierindustrie.

Der Boat Bluff ist eine Tolle Anlage, ein bewohnter Leuchturm aus dem Jahre 1907. Er weist den Richtung Norden fahrenden Verkehr die Einfahrt in den Tolmie Channel. Die Tragweite des Lichts beträgt 32 Kilometer.

Auf Ivory Island steht einer der ältesten Leuttürme aus dem Jahr 1898 mit einer Tragweite von 29 Kilometern. Hier wird die Einfahrt zum Seaforth Channel geregelt.

Am Dryad Point steht ein Leuchturm aus dem Jahre 1899 mit einer Tragweite von 29 Kilometern. Er sichert den Eingang zur Lama Passage. Das markante ist die rot / weiße Kennung zur Ansteuerung.

Nach der engen Passage wird für 45 Minuten der freie Pazifik gequert. Wenn, ja wenn nicht die berüchtigten Fallwinde die Querung unmöglich machen, was im Winter vorkommt.

Danach folgt ein Blick in die Fjortartige Landschaft der nächsten. Fjorde sind es nur an Ostrand und auf dem Festland. Auf der Westseite sind es mehr oder weniger große Inseln und einzelne Scheren, wie in Skandinavien.

Ankubft war um 23:25 Uhr und es wurde einem sehr bewußt wie sich die Zeit des Tageslichtes schon wieder verkürzt hat.

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31.07. / 02.08.2018 – Prince Rupert

Prince Rupert ist eine Kleinstadt auf der Insel Kaien mit rund 13.000 Einwohnern. Prince Rupert wird auch „Gateway to Alaska“ genannt und hier entstand 1905 der Plan von hier aus die zweite Eisenbahngesellschaft, die ein transkontinentales Netz betrieb, zu etablieren. Die Gründung der Stadt war 1906 mit einer Zeltstadt und 200 Einwohnern. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Hafen entwickelt, der aufgrund seine Wassertiefe zum Umschlagsort wurde.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren wechselhaft und stabilisierten sich erst 1963 mit der Entwicklung des Alaska Fährensystems und 1966 der Entwicklung des Fährensystems von British Columbia. Statt einer Straßenverbindung in Nord – Südrichtung findet hier der Verkehr zwischen Vancouver in British Columbia und Haines in Alaska auf dem Wasserweg statt.

 

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30.07.2018 – von Stewart, BC nach Prince Rupert, BC

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Mit der frühen Sommersonne ging es von Stewart zurück auf den Hwy 37 und weiter auf dem Hwy 16 nach Stewart.

Hier müsste man besser im Herbst lang fahren, denn die Vegetation änderte sich von Nadelwald zu Laubwald mit überwiegend Schwarzbirken und Weißbirken, was eine tolle Laubfärbung im Herbst sein muss.

Nach dem engen Hwy 37 war es eine Wohltat auf der Ost-West-Achse, dem breiten Hwy 16 zu fahren. Auf einen weiteren Zwischenstopp habe ich verzichtet, da so langsam das „Rückreisefieber“ einsetzt. Hier in Prince Rupert beginnen die Vorbereitungen mit Wäsche waschen und Wohnmobil innen säubern. Ein Stadtbummel – mal nicht mit Bäumen sprechen – steht auch noch auf dem Plan.

Die letzten Highlights der Tour werden am 03.08. die 15 stündige Fährfahrt durch die Inletpassage nach Port Hardy im Norden von Vancouver Island und am 05.08. der Scenic Byway von Powell River nach Hope sein. Am 06.08. bin ich dann nach 18.000 Kilometern zurück am Startpunkt in Kelowna, bevor am 09.08. der Flieger zurück nach Deutschland geht.

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Ich habe mal ein paar kleine Videosequenzen während der Fahrt aufgenommen, um zu zeigen welche Eindrücke man beim Fahren bekommt. Insbesondere, wenn die Natur sehr straßennah ist und keine Möglichkeiten existieren, um für ein Foto anzuhalten. Hier möchte ich in Zukunft noch ein bisschen experimentieren, denn auf einigen Videos ließ sich die Spiegelung des Armaturenbrettes nicht vermeiden. 

GOPRO Stewart 007

GOPRO Stewart 008

GOPRO Stewart 009

GOPRO Stewart 010

29.07.2018 – von Dease Lake, BC nach Stewart, BC / Hyder, AK

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Die Tour ging weiter auf dem Hwy 37 Richtung Süden. Es reihen sich auf der Strecke ein See an den anderen, alle unberührt und ohne Zugang. Die Strecke führt durch ein Plateau, eingerahmt von den Coastal Mountains im Westen und den Keena Mountains im Osten. Der kurze Abstecher nach Stewart, BC und Hynes, AK galt den Gletschern, einem engen Tag und den Bären am Fish Creek. Noch sind es erst wenige Lachse, die ihren Laichort erreicht haben, entsprechend war auch nur ein Schwarzbär mit zwei Jungen da. Aus der Ferne, und für die Kamera einfach zu schnell, hat die Mutter Lachse gefangen. Interessant, wie die Jungtiere in Deckung gehen und sich durch leise Rufe bemerkbar machen.

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28.07.2018 – von Teslin, YK nach Dease Lake, BC

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Der Tag war richtig hat. Heiß, staubig und auf dem Hwy 37 nach Süden. Leider waren alle Hinweise des Milepost voll zutreffend.

Der Hwy ist sehr schmal, hat keine Mittel- oder Seitenlinie und grundsätzliche Neigung zur Außenkante mit der Möglichkeit bis zu 20 Meter tief abzustürzen. Dazu der Fahrbahnbelag in katastrophaler Verfassung. Selbst die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h war noch zu hoch.

Es gibt daher von diesem Abschnitt keine Bilder, denn um Motive konnte ich mich wahrlich nicht kümmern.

27.07.2018 – von Haines, AK über Skagway, AK nach Teslin, YK

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Mit der Fähre ging es von Haines, AK den Fjord Richtung Norden nach Skagway, AK. Das Boarding war eine echte Herausforderung, denn ich musste auf dem Schiff rückwärts einparken, und dass mit eingeklappten Rückspiegeln und zwei Einweisern.

Skagway wurde von einem Kaitän Ende des 19. Jahrhunderts als südlicher Brückenkopf des Klondike Trails, heute der South Klondike Hwy gegründet und war der erste Ort mit Stadtrechten in Alaska. Der 1.000 Seelenort ist rein touristisch orientiert, und als ich ankam waren es rund 6.500 „Einwohner“. Das zweitgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt war zu Gast und hatte 6.000 Touristen „ausgespuckt“.

Der South Klondike Hwy führt nach Norden auf den Alaka Hwy von Alaska zurück nach Canada. Die ersten 50 Kilometer war die Landschaft unglaublich. Lavagestein in dunklem schwarz, saftiges grün der spärlichen Vegetation und stahlblaue Ssen und Tümpel, eingerahmt von den kahlen Bergen.

Danach wurde es sehr waldig, und es kam das erste Mal Sehsucht nach dem Nordseestrand auf.

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24.07.2018 – Haines Alaska

Heute stand die Besichtigung des kleinen geschichtsträchtigen Ortes auf dem Programm.

In Haines entstand im Jahre 1903 der erste Armeeposten in Alaska. Das Fort William H. Seward wurde gegründet, um die sittenwidrigen und kriminellen Goldgräber wieder in gesetzestreue Bahnen zu lenken. Zusätzlich wurde die militärische Präsenz mit einem Grenzkonflikt mit Kanada begründet. Aktiv wurde das Fort mit einer Mannstärke von 400 Infantristen bis 1945 unterhalten.

Zur Unterhaltung in der Wildnis wurden Sport- und Tanzveranstaltungen abgehalten und der regelmäßige Ausgang zum Angeln und Jagen erlaubt.

Sonst ist der Ort mit seinen rund 3.000 Einwohnern verschlafen bis touristisch angehaucht. Insbesondere durch seine nahen Kletter- und Wandermöglichkeiten, mehreren Gletschern, eine geschützte Bucht zum Kajak fahren oder Angeln und die Vielzahl von Fischadlern – im Winter sind es gezählte 3.500 – locken die Touristen an.

Heute in der Morgensonne saß ein Seeadlader direkt am  kleinen Hafen. Dort traf ich auf einen Amerikaner aus Messouri, der mit seiner Frau seit Weihnachten mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Seine Leidenschaft sind alte VW Busse, im Beipack einer aus 1969, und alte VW Käfer. Und Respekt, der Bulli sieht aus wie neu…..

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23.07.2018 – vom One Million Dollar Fall Campground, BC nach Haines AK

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Der Tag begann wieder mit strahlendem Sonnenschein. Das ist im Juli nicht die Regel in dieser Region, mir kann es aber nur recht sein. 

Die heutige Etappe hatte 153 Kilometer, und ganz ehrlich, am liebsten wäre ich die Strecke mit 20 Kilometern pro Stunde gefahren, wenn nicht sogar einfach stehen geblieben. 

Gigantische Felsmassen, die viel Erhabenes haben, aber insbesondere Ruhe ausstrahlen – einfach mal so in die Landschaft gestellt. Und im tiefen Inneren der Nationalparks die verschneiten und vergletscherten 4.000er plus.

Ich habe hier sehr viele nette Menschen kennengelernt, die entweder europäische Wurzeln haben, oder für die US Armee in Deutschland gedient haben. Alle sind beeindruckt, dass über kurze Distanzen sich in Europa Sprachen und Kulturen ändern. Hier erlebe ich das bezüglich der Natur, wobei hier Entfernung eine etwas andere Dimension hat.

Dazu die abrupten Wechsel der Vegetation, eben noch im grünen Wald mit Feuchtgebieten im Wechsel und plötzlich steht man mitten in der alpinen Tundra.

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Diese Bergkette hatte ich über eine Stunde vor mir, und sie kam immer näher. Ich habe versucht sie als Panorama zusammenzusetzen, aber das Video – Ergebnis ist einfach besser. Es sind die Takhinsha Mountains, wie ich finde, eine sehr schöne Geste, dass man die indianischen Namen übernommen hat.

22.07.2018 – von Cottenwood, YK zum One Million Dollar Falls Campground

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Morgens ist die Luft frisch und klar. So entstand das Bild mit Sonnenaufgang bei „schattigen“ 13 Grad. Die nächsten zwei Etappen sind recht kurz und geballt voller atemberaubender Blicke in die Natur. Heute Ging es von Cottenwood zum Haines Hwy. bis zum One Million Dollar Falls Campground. Wieder ein staatlicher, naturbelassener Platz mit großzügigen Parzellen.

Ab Haines Junction ging es auf dem Haines Hwy., der 2009 als Scenic Byway gekürt wurde, Richtung Süden. Die Straße wurde erst in den 70er Jahren gebaut und entspricht tatsächlich unseren „Ansprüchen“.

Es ist bewegend, wenn man am Info – Schild steht und die riesige Fläche der vier ineinandergreifenden Nationalparks sieht, wo es keinen einzigen Menschen gibt.

Auf dem Weg gelangt man immer wieder an Seen, kleinere und sehr große, wie der Dezadeash Lake, die das breite Tal beleben. Heute habe ich gleich zwei Wohnmobile aus Europa gesehen, ein Schweizer und ein Deutscher, die ihre Fahrzeuge mitgebracht haben.

Auf diesem Teilabschnitt soll man auch bei guter Fernsicht den fast 6.000 Meter hohen Mt. Logan sehen können. Da keine Hinweisschilder da waren könnte ich vom angegebenen Parkplatz Verschneite Berge sehen, aber ob der Mt. Logan dabei war kann ich nicht sagen. A

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20. / 21.07.2018 – von Valdez, AK über Tok, AK nach Cottenwood, YK

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Die Nacht habe ich am Fjord wild gecampt, in der Hoffnung, dass sich mal ein Bär zeigt, um zu fischen. Das hat nicht geklappt und ein Ranger erzählte mir später, dass es zwar Bären gibt, aber zum Glück für die vielen Angler sehr selten.

Dafür gab es sehr dichten Nebel, der sich erst im Landesinneren auflöste. Es wurde sehr schnell heiß und da waren sie dann auch gleich wieder, Moskitos und Pferdefliegen.

Die ersten Bilder konnte ich von einem imponierenden Wasserfall machen. In der Folge gab es immer wieder Blicke auf verglätscherte Berge, wie den Mt. Worthington.

Das spektakulärste war der Blick auf die Wrangell Mountains, die bei leichtem Dunst ihr strahlendes weiß fast wolkenlos darboten.

Auch das Stehen bzw. Fahren in einer Sanddünenlandschaft hat mich beeindruckt. Auch hier wieder ein Ereignis, ein schweres Erdbeben, was in der heutigen Medienlandschaft sofort berichtet würde, an das ich keine Erinnerung habe. Vielleicht liegt es daran, das niemand trotz der verheerenden Auswirkungen verletzt wurde. Zurück auf dem Alaska Highway Richtung Osten gibt es nur einen kurzen Kommentar, die Straße ist eine einzige Frechheit. Belont wurde aber der Tag noch durch einen Campingplatz direkt am Kluane Lake. 

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17. / 18.07.2018 – von Whittier, AK nach Valdez, AK

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Nach einem Tag des Wartens auf die Fähre in Whittier ging es weiter nach Valdez. Mit dem Schiff ist man zwar nicht schneller, es spart gute 400 Kilometer und bietet atemberaubende Ausblicke auf die vergletscherte Bergwelt. Zeitweise wurde es eng auf dem Wasser, denn es ist Hochsaison der Lachsfischer, und die machen sich mit ihren Netzen richtig „dick“ im relativ schmalen Prince William Sound.

Aufgrund des guten Wetters und der klaren Sicht konnte man die oberen Partien des Columbia Glaciere sehen. Er ist einer der größten Gletscher in Alaska und ein sogenannter Gezeitengletscher. Zwischen dem Jahr seiner Entdeckung in 1794 und dem Jahr 1980 hat sich der Gletscher kaum verändert. Beginnend in 1980 und insbesondere mit zunehmender Geschwindigkeit ist der Rückzug des Gletschers in den letzten 30 Jahren als Katastrophe unter Wissenschaftlern bezeichnet worden. Allein der Columbia Glaciere ist für die Hälfte des gesamten Eisverlustes in Alaska verantwortlich. Heute, mit einer Länge von 48 Kilometern und einer Fläche von über 1.000 Quadratkilometern hat er 50% seiner ursprünglichen Mächtigkeit und über 20 Kilometer an Länge verloren.

Der Grund ist nicht alleine in der globalen Erwärmung zu suchen. Der Gletscher, der sich am Gletschertor auf seiner selbst errichteten Endmoräne abstützt, ist durch den gestiegenen Wasserspiegel mechanisch instabil geworden, d. h. er fließt schneller zu Tal, was an der Wasserlinie zu erhöhter Kalbung führt, die nicht mehr durch neue Eisbildung am Berg kompensiert werden kann.

An den Küstenwäldern ist deutlich erkennbar, dass es einen abgestorbenen Saum am Waldrand gibt. Hierfür ist nicht der Borkenkäfer verantwortlich, sondern das verheerende Erdbeben in 1964 mit einer Stärke > 9 auf der Richterskala. Die Erde soll 5 Minuten gebebt haben, wobei die Landmasse am Prince William Sound um einen Meter gesunken ist. Damit bekamen die Zedern in ihren Wurzeln „nasse Füsse“ aus Meerwasser, was aufgrund des Salzgehaltes zum Absterben der Bäume geführt hat.

Angekommen in Valdez geht der erste Blick auf die Verladeanlagen des Ölterminals. Hier kommt das Öl über eine 800 Meilen lange Pipeline aus dem Norden Alaskas zum eisfreien Hafen.

In den verzweigten Fjorden rund um Valdez tummeln sich Robben, Seelöwen, Seeotter zu Wasser, Schwarz Bären und Grizzlies zu Lande und Fischadler und Co. in der Luft. Neben dem Menschen, hier steht die größte Lachsverabeitungsanlage der USA, geht es auch den Tieren um den nahrhaften Fisch.

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