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Autor: Hartwig

06.06.2019 – von Ballangen nach Lodingen

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Es hat die ganze Nacht geregnet und der Campingplatz war eine Schlammwüste geworden. Überhaupt ein merkwürdiger Ort, Office besetzt von 19 bis 21 Uhr. Nun denn, inzwischen hatten sich die Regenwolken verzogen und es ging über Narvik in Richtung der Inselgruppen der Vesteralen, die nördlich der Lofoten angesiedelt ist. Ich habe es wahrgenommen, dass es unterwegs viele Hinweisschilder zu Gedenkstätten des zweiten Weltkriegs gab. Ohne die Hintergründe zu kennen war es dann doch sehr bewegend am Ort nördlich von Narvik zu stehen, wo 1940 eine Schlacht stattgefunden hat.

Über die abgebildete filigran wirkende Brücke ging es auf die Vesteralen, entlang am Fjord mit immer wiederkehrenden Highlights an Ausblicken auf den Fjord. Morgen geht es an die Westseite der Insel nach Hovden und Übermorgen an die Nordspitze nach Andenes, beides empfohlene Orte die Mitternachtssonne zu erleben. Hier auf der Ostseite wird es zwar nicht dunkel, aber die Sonne verschwindet hinter den Bergen die bis zu rund 1.200 Meter aus dem Meer ragen. Ist schon eine einzigartige Erfahrung, denn das Zeitgefühl geht völlig verloren.

Übernachten werde ich in Lodingen, einer kleinen Stadt mit Fährhafen. Da ich einige Fähren bereits genossen habe bin ich um den Fjord gefahren, statt das Boot von Bognes nach Lodingen zu nehmen. Im Moment sind es erfreuliche 17 Grad bei wechselnder Bewölkung. Die Vorhersage sagt mehr Sonne in den Abend- / Nachtstunden voraus. Unangenehm ist der starke und böige Wind bis zu 7 Beaufort.

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04.06.2019 – vom Storli Campingplatz nach Fauske

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Der Tag begann gemütlich, Hundegang, ein paar Espressi und ein Plausch mit dem zweiten Wohnmobilisten am Ort. Und das Thema hatte ich Vorgestern schon einmal, Pärchen aus Bonn und aus Freiberg. Abbruch der Tour zum Nordkap wegen schlechtem Wetter. Ja, das Wetter ist nicht schön, aber nun der Hintergrund: Mutti ist nicht nur das Wetter zu kalt, sie mag es auch nicht, dass überwiegend die Sanitärgebäude nicht beheizt sind. Hallo, eure Superkarre ist doch autark und ihr könnt(et) dort duschen usw. Nee, die Nasszelle wird nicht genutzt, macht Arbeit und könnte den Wiederverkaufspreis schmälern. Ich lach mich schlapp, das gleiche hat mir die Vorbesitzerin meines Wohnmobils erzählt, d. h. die Nasszelle war beim Kauf unbenutzt. Ich benutze sie und sie funktioniert für mich ohne wenn und aber. Dann ging es wieder auf die E6.

Wie heißt der blöde Spruch: „schlimmer geht immer“, und er kann so wahr werden. Nach schönen 10 Kilometern kam die nächste Baustelle mit einer Länge von rund 60 Kilometern. Hier fehlte jeder straßenähnliche Belag, nicht einmal Gravel (Schotter) wie in Nordamerika. Dafür jede Form von Schlagloch, teilweise so groß, dass ein halbes Auto reingepasst hätte (ich glaube zur Zeit der Wende sagte man Trabi verstecken). Dazu waren alle Rastplätze gesperrt, so dass ich tolle landschaftliche Eindrücke mitnehme, ohne ein Foto machen zu können. Es kam ein längerer Talabschnitt, das durch den Abbau von Eisenerz bekannt geworden ist. Auch hier wieder immer wieder Panoramabilder der Natürlichkeit des Flussbettes.

Von nun an ging es berauf Richtung nördlichem Polarkreis. Kaum spürbar als Übergang und wirklich schlagartig – wie an einer unsichtbaren Grenze – lag richtig viel Schnee und die kleinen Seen waren noch zugefroren. Gleichzeitig war fast alles an Vegetation verschwunden. Es gab Moose und Krüppelbirken, die zwar Knospen an den Ästen haben, aber noch keinerlei grüne Blätter in Sicht ist. Das sie nicht abgestorben sind habe ich erst beim fotografieren gesehen. Die Szene war ca. 20 Kilometer lang auf einem Hochplateau von ca. 700 Metern rund um den nördlichen Polarkreis. Das Polarkreiszentrum ist ganz nett gemacht, Informationsraum, kleine Einkaufsmöglichkeit und ein Restaurant. Alles was der Tourist braucht, denn hier sind 80% der Fahrzeuge Wohnmobile und die Siedlungen werden kleiner und deutlich weniger. Nach dem Hochplateau ging es wieder stetig abwärts bis fast auf Seelevel. Wieder in der Fjordlandschaft angekommen richtet sich die Trasse an den natürlichen Landschaftsformen, das heißt auf und ab mit sehr vielen Kurven.

Und da war er wieder, der lästige Begleiter Dauerregen. Die Panoramablicke waren atemberaubend und es macht mich etwas traurig, sie nur beschreiben und nicht zeigen zu können. Es waren wirklich unzählige 1.000.000 Million Dollar Views dabei.

Heute übernachte ich in Fauske und brauchte für das Abendessen noch etwas gemüsiges. Ja, so dass, wenn man(n) sich nicht auskennt, da taucht ein COOP auf, also kein bevorzugter Discounter, und man tritt in die Kostenfalle. Ich habe nur das nötigste besorgt: Erdbeeren und fertige Schlagsahne (freue ich mich drauf), Blumenkohl für heute, Rosenkohl für morgen, Sour Cream als Dip für Natchos und eine Probierpackung Stockfisch. Der Preis? Sage und schreibe 38 Euronen. Den Stockfisch habe ich sofort probiert, nun ja, ist im Mund wie Staub, der Fisch schmeckt – für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

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05.06.2019 – von Fauske nach Ballangen

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Was für ein herrlicher Tag, viel Sonne endlich mal warme 18 Grad und viel gesehen. Das erste Mal hat sich auch eine schüchterne Elchdame am Wegesrand gezeigt. Unschlüssig die Straße zu queren ist sie dann doch im Wald verschwunden – leider so spontan nicht fotografierbar. Richtung Norden werden einige Dinge anders, weniger Bevölkerung, weniger Autos und weniger Vegetation, sobald es bergauf geht. was mir noch ein Rätsel ist sind die vielen LKW, die vom Norden kommen und nach Süden donnern. Viele Bilder sprechen für sich, was die Landschaft und die Geheimnisse von Mutter Natur betrifft.

Ich bin jetzt auf der geographischen Breite von 68 Grad und 26 Minuten und damit gut 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Hier hat die Sonnenwende, die am 21.06. stattfindet eine ganz andere Bedeutung und Dimension. Hier scheint die Sonne durchgehend vom 22.05. bis zum 21.07.

Der längste Tag auf dieser Erde dauert 1.800 Stunden, das entspricht 75 Tagen. Die Kehrseite der Medaille: An diesem Ort gibt es im Winter auch 75 Tage lang kein bisschen Sonnenlicht. Ich bin sehr gespannt auf diese Erfahrung, denn bisher war es zwar nicht dunkel, sondern nur dämmerig mit einem Sonnenuntergang gegen 22:30 Uhr und einem Sonnenaufgang gegen 02:30 Uhr. Das wirkliche Schauspiel (drücke die Daumen für gutes Wetter) werde ich allerdings erst auf den Inseln der Vesteralen und den Lofoten erleben, wenn der Blick frie zum Horizont des Atlantiks ist. Solche Aussichtsplattformen, wie ich sie im Yukon in Dawson City auf dem Mid Summer Dome erleben durfte habe ich hier noch nicht gesehen.

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03.06.2019 – von Trofors zum Storli Campingplatz

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Nicht immer ist alles planbar oder bekannt. Die E6 Richtung Norden wird auf mehr als 100 Kilometern neu gebaut. Auf dem Weg konnte man gut den Aufwand sehen, um eine neue Trasse für die E6 in den Fels zu hauen. Nachteil für den Tourist – sehr viele unattraktive Baustellen und Umleitungen sofern die Baustelle zur Vollsperrung führte. In einer dieser schmalen Umleitungen hat mir ein „Vollpfosten mit dicker WoMo Karre den Außenspiegel beschädigt. Ist zwar nur der kleine Spiegel für den toten Winkel, muss aber repariert werden.

Bei solchen Baustellen ist man gekniffen und muss da durch, denn in einem so dünn besiedelten Gebiet gibt es keine Alternativen an Straßen, die parallel nach Norden führen.

Neben der Natur, auch ein Bergpass mit zugefrorenem See und noch sehr viel Schnee war dabei. Zwei Highlights haben dann auch noch zu ein paar sehr schönen Bilder geführt. Zum einen der Wasserfall Lachsfossen und zum anderen der Stadtbummel in Mosjoen. Die Stadt selbst hat 10.000 Einwohner, die von Textilindustrie und einem sehr großen Aluminiumwerk leben.

Interessant und sehr malerisch ist die – Seestraße auf norwegisch Sjogata – die unter anderem eine lange Häuserreihe direkt im Wasser des Vefsenfjord beherbergt. Das Ensemble umfasst rund 100 bunt bemalte Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert und ist eine der längsten gut erhaltenen Häuserzeile in ganz Skandinavien.

Der erste Campingplatz, den ich ausgewählt habe, hatte tatsächlich Hundeverbot. Der Storli war gar nicht in der Google Suche angezeigt worden. Ein neu angelegter Platz wieder direkt am Fluss. Neben vielen Anglerhütten gibt es 8 Wohnmobilstellplätze mit Stromanschluss und eine große Wiese für Zelte. Das Gebiet bietet viele Wander- und Klettermöglichkeiten, so dass ich denke, dass hier im Sommer viele Rucksacktouristen nächtigen. So früh in der Saison sind alle Hütten unbewohnt und ganze 2 Wohnmobile bevölkern das Gelände.

02.06.2019 – von Steinkjer nach Trofors

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Die Etappe führte durch das Binnenland, abwechseln mit Feldern und Wäldern. In Begleitung meistens ein See, wie der Snasavatnet und der Fluss Namsen. Der erste Höhepunkt war ein rauschender Wasserfall – Formofossen – der nicht durch seine Höhe besticht, sondern durch die Wassermassen von 700 Kubikmetern pro Sekunde. Hier zeigte sich Xandro durch das tosende Geräusch das erste Mal ängstlich mit hängenden Ohren und eingeklemmten Schwanz. Haben wir aber zu zweit gut hinbekommen.

Etwas weiter nördlich ging es von Mittelnorwegen nach Nordnorwegen. Hier soll nach Reiseführer einer der schönsten Picknickplatz Norwegens sein. Direkt neben den Stromschnellen Sandamofossan ist dieser kleine, feine Rastplatz. Und der war richtig gut besucht. Es gab viele solcher Stellen unberührter Natur und Flussläufe.

Kurz vor Trofors liegt der Campingplatz Svenningdal. 5 Sterne Anlage direkt am Fluss Namsen. Die Anlage ist noch nicht stark belegt, so dass es viel Platz und Bewegungsmöglichkeiten gab.

01.06.2019 – Teil 2 von Trondheim nach Steinkjer

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Bei Sonnenschein ging es weiter nach Steinkjer. Der Weg verlief überwiegend am Trondheimfjord entlang mit vielen kleine Ortschaften, die wünschenswerter Weise nicht automatisch durchfahren werden. Es gibt jeweils einen Kreisverkehr, um zu entscheiden den Ort zu besuchen, oder auf der Hauptstraße zu bleiben. Mit dem Wohnmobil hat man nicht immer die Wahl, denn die kleinen Orte haben keine Parkplätze, und falsch Parken kostet hier 60 Euro!
Steinkjer ist eher eine kleine Industriestadt, liegt aber an einem attraktiven See. Ein Strand davon wurde als Erholungsgebiet gestaltet und erlaubt das kostenlose Übernachten im WoMo. So habe ich es mir, endlich mit Sonnenschein, gemütlich gemacht und in Ruhe am Seeufer gegrillt. Leckere Kalbskoteletts mit gemischtem Salat und Kräuterbaguette.  

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01.06.2019 – Teil 1, Trondheim

Nachdem der 31.05.2019 quasi durch Dauerregen ins Wasser gefallen ist war schon der Sonnenaufgang eine Wohltat. Um 5 Uhr war die Nacht zu Ende und es trieb mich der Gedanke Stadtbesichtigung – geplante 3 Stunden – mit oder ohne Hund. Ich habe mich für einen Kompromiss entschieden, mit Hund, aber vor Öffnung der Geschäfte, denn das wären zu viele Eindrücke für einen jungen Hund auf einmal. Also, schnelles Frühstück und um 6 Uhr ging es los in die Altstadt von Trondheim. Bevor ich zu den Einzelheiten komme:

Die Stadt ist für den Touristen ein Traum, wirklich vergleichbar mit Hamburg, Venedig und anderen Hafenstädten. Trondheim ist eine sehr alte Ansiedlung und Stadt – beginnend mit der Zeit der Vickinger – und war sogar Hauptstadt des Königsreichs. Die Stadt wurde 997 gegründet, ist die dritt größte Stadt Norwegens und zählt 185.000 Einwohner. In Trodheim wurde die erste technische Universität Norwegens gegründet und die Uni „beherbergt“ rund 20.000 Studenten. Die Stadt ist die Sommerresidenz des Königshauses und Krönungen, sowie Vermählungen finden hier im Nidarosdom – Baubeginn 1070 – statt. Die katholischen und evangelischen Kirchenoberhäupter leben noch heute hier. Wie in vielen anderen Städten wurde auch Trondheim immer wieder von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Im Jahre 1681 wurde planerisch die Stadt im Quartalen aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die gesamte Stadt zu verhindern.

Als wichtige Hafenstadt lief im Jahre 1893 das erste Schiff der Hurtigrouten Richtung Hammerfest aus. Vor Trodheim liegt im Trondheimfjord, dem zweit größten Fjord Norwegens eine kleine Insel mit bizarrer Vergangenheit. Erst Mönchskloster, dann Gefängnis vergleichbar zu Alcatraz und im zweiten Weltkrieg als Flugabwehrzentrum.

Neben einer sehr schönen, gemütlichen Fußgängerzone bietet die Altstadt ein unvergleichbares Panorama entlang des Flusses Nidelva. die alten Speicherhäuser auf Pfählen stammen teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Aber auch die Moderne hat Einzug gehalten, neben Luxusappartements mit eigenem Anleger bis hin zu attraktiven Restaurants, Bars und urigen Kneipen.

Fazit:

Ein gelungener Ausflug, viel Bewegung und Neues für den Hund, aber das nächste Mal Abends und ohne Hund.

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Da ist beim Bild einfügen was schief gelaufen, daher ein Nachtrag.

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30.05.2019 – von Langoya nach Trondheim

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Zum Abschied vom Atlantik noch ein paar Bilder der Abgeschiedenheit des Campingplatzes. Wir haben sehr wenig geschlafen, denn der prasselnde Regen auf den Dachluken war unangenehm laut. Wir waren noch keine 20 Minuten unterwegs, als der Dauerregen einsetzte. Es war nicht so schlimm, da die überwiegende Strecke durch Wald und Heidelandschaften verlief, die kein besonderes Motiv hergaben. Leider regnet es immer noch, so dass ich für die Stadtbesichtigung einen Tag länger in Trondheim bleibe, in der guten Hoffnung das der Wetterbericht mit wolkig, aber trocken, zutreffend sein wird. dazu ist es mit 3 Grad lausig kalt. Heute steht daher etwas wichtiges auf dem Programm, nämlich eine Tankstelle zu finden, die deutsche Gasflaschen auffüllt.

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29.05.2019 – von Geiranger nach Langoya

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Zum Abschied vom Geirangerfjord gab es die atemberaubende Serpentinentour. Ganz ehrlich, die ersten zwei Haarnadelkurven haben mich Überwindung gekostet, besonders weil es gleich auf der ersten Steigung mit 10% „Busalarm“ gab. Ich war erfreut wie gut der Fiat Diesel am Berg Fahrt aufnimmt. Oben auf 620 Metern angekommen gab es den berauschenden Panoramablick. Der Weg geht jetzt Richtung Trodheim, nicht nur ein lohnendes Ziel, sondern auch eine Stadt, in der ich die Gasflaschen füllen kann. Durch die Kälte läuft die Heizung durch und „nuckelt“ an den 22 kg Vorrat mehr als geplant.
Ich habe mich für die Nordroute über die Schärenwelt am Atlantik entschieden. Die vorgeschlagene Route wird als „langweilig“ beschrieben, weil sie ausschließlich durch Waldgebiete führt. Bei 5 Grad, Windstärke 6 und Regenschauern, in der Nacht prasselnder Dauerregen, musste ich spontan umdisponieren. Der 1.000.000 Dollar View Stellplatz bei Karvag ist inzwischen für Wohnmobile gesperrt worden. Auf blauen Dunst bin ich einer Beschilderung für einen Campingplatz gefolgt. Ein kleines Abenteuer, denn es wurden die letzten 5 Kilometer eine Schotterpiste mit dem Gefühl „da kommt nichts mehr“.

Es war nur ein Gefühl, denn aus dem nichts tauchte eine kleine Siedlung auf. 5 Häuser, Stellflächen für 20 Wohnmobile und ca. 20 klassische Hütten für Angler. Nett angelegt und mitten in der Natur gab es nur einen kleinen Kritikpunkt. Die sauberen Sanitäranlagen sind nicht beheizt.


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28.05.2019 – von Leikong nach Geiranger

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Ich war schon mal vor vielen Jahren mit AIDAura im Geirangerfjord und es ist einer der schönsten Fjorde, ein 20 Kilometer langer Seitenarm eines ganzen Fjordsystems. Spektakulär sind zwei Merkmale:
Die umgebende Bergwelt ist über 620 Meter steil aufragend hoch und der Fjord hat eine Breite von nur 600 Metern an der schmalsten Stelle. Die Kreuzfahrtriesen müssen mit Lotsen navigieren und die Gäste haben den Eindruck man könnte den Fels anfassen, so nah erscheint er.

Entlang des Fjordsystems ging es nach Hellesylt, dem Fährhafen. Die Fähre fährt alle 2 Stunden und schippert einen in gut einer Stunde für 61 Euro durch den Geirangerfjord zum kleinen Touristenort Geiranger „. Der alte Ort Hellesylt ist dierekt an einem Wasserfall gelegen und besteht aus weiß gestrichenen Häusern. Es ist beschwerlich die steilen Serpentinen täglich zu fahren, so dass neben den Touristenläden nur noch der Hafenbetrieb dort angesiedelt ist. Die Neustadt ist deutlich höher an der Hauptverkehrsader entstanden. Entlang des Fjords ist es sehr fruchtbar und es stehen noch Farmen als Denkmäler, die bis Anfang der 60er Jahre bewirtschaftet wurden. Produkte waren Ziegen, Äpfel, Birnen, Pflaumen und in warmen Sommern Aprikosen.

Die abgebildete Farm hatte bis 1961 200 Obstbäume und 100 Ziegen zur Bewirtschaftung.

Neben den malerischen Ausblicken gibt es immer wieder Kritik an den Kreuzfahrtschiffen, die zur Stromerzeugung auch während der Liegezeiten die Dieselgeneratoren laufen lassen. Ruhig und saubere Luft gibt es ab 17 Uhr, wenn die Riesen den Fjord verlassen. Erinnert ein bisschen an Helgoland, wenn die Bäderschiffe zurückfahren und Ruhe einkehrt. Das zweite Highlight in Geiranger ist die Straßenverbindung, und davon gibt es genau nur eine, die tatsächlich ganzjährig befahrbar ist. Es geht über 11 Haarnadelkurven in Serpentinen auf 620 Meter – mein Highlight für den 29.05.2019.

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27.05.2019 – von Bikjelo nach Leikong


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Heute stand die erste Fjordetappe an. Mit der Fähre ging es an das Nordufer des Nordfjords. Man beachte die entzückenden Seezeichen auf einigen Bildern. Die Straße führte überwiegend am Ford Richtung Westen entlang mit dem Ziel den Atlantik zu sehen. Aber was ist eigentlich ein Fjord, und wie ist diese Landschaft entstanden? 
Ein Fjord ist ein tief ins Landinnere reichender, schmaler, langgestreckter Meeresarm, der an drei Seiten von Festland umgeben ist. An der Mündung zum Meer befindet sich zumeist eine Untiefe, die als Fjordschwelle bezeichnet wird. In geologischer Hinsicht sind echte Fjorde von ähnlichen Meeresbuchten aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte zu unterscheiden.

Fjorde entstehen durch Talgletscher, die durch bereits bestehende Flusstäler abwärts fließen. Diese hatten in den Eiszeiten in Norwegen Mächtigkeiten von bis zu 3.000 Metern. Durch die Bewegung der Eisdecke flußabwärts werden zahlreiche größere und kleinere Gesteinsbrocken mitgerissen, die das anstehende Gestein erodieren und dadurch das Flusstal allmählich vertiefen und verbreitern, sodass das Flusstal seine typische U-Form erhält. Am Ende des Gletschers lagert sich Gesteinsmaterial ab, das mit der Zeit eine wallartige Aufschüttung (Endmoräne) bildet. Das Abschmelzen der Gletscher am Ende der Eiszeit führte zu einem Anstieg des Meeresspiegels, sodass das Meer in die tiefen Täler einströmen konnte. Einige Fjorde haben heute eine Wassertiefe von 200 Metern. An der Fjordmündung bildete die Endmoräne eine unterseeische Schwelle, die in der Regel nur einen Bruchteil der Wassertiefe im Inneren des Fjords erreichte.
Aufgrund der seichten Fjordmündung weisen Fjorde im Vergleich zum offenen Meer zumeist einen geringeren Wellengang auf. Durch ihre Ausprägungen mit einer eingeschlossenen Wasserfläche sind die meisten Fjorde daher besonders gut als Anker- und Liegeplatz für Schiffe geeignet.

Über die kleinen Ortschaften wie Halnes, Maloy und Holvik ging es nach Vagsvag. Ab Maloy ist die Straße nur noch 4 Meter breit – mein WoMo hat eine Breite von 2,35 Meter plus Spiegel auf beiden Seiten. Dafür sind die Ausweichbuchten gedacht, damit es keine Einbahnstraße wird. Es klappt erstaunlich gut; mit einer Ausnahme: Busse haben grundsätzlich Vorfahrt und die fordern die Fahrer unfreundlich und gnadenlos ein. Das längste Stück rückwärts bis zu nächsten Ausweichbucht waren stolze 450 Meter. So lernt man sein Fahrzeug bestens kennen.

Der Blick auf die Endmoräne und auf den Atlantik war spektakulär. Dazu kam eine geschichtsträchtige Ansammlung von Häusern, die die ersten Import / Export Geschäfte abgewickelt haben. Da es nur 15 Kilometer bis zum Sandstrand waren und der Hund mal wieder frei laufen sollte bin ich nach Refvik gefahren. Windig, kalt und regnerisch, kein Wunder also, dass sich nur zwei Wohnmobile und ein norwegisches Pärchen mit Rucksäcken dort eingefunden haben. Im Sommer sollen die 140 Stellplätze komplett ausgebucht sein. Zur Übernachtung ging es dann nach Leikong. Nicht mehr als eine Handvoll Häuser, ein Tankstelle und ein kleiner Platz für Wohnmobile ohne Versorgung.

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26.05.2019 – von Bergen nach Byrkelo


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Die Strecke heute führte in Richtung der bekannten Fjorde, wie den Geiringer Fjord, die in den folgenden Tagen das Programm bestimmen. Bei heiterem Wetter ging es weiter in der Fjordlandschaft in Südnorwegen. Die Fähre führte mich dann nach Mittelnorwegen in eine alpine Welt. Es ging über viele Serpentienen bergauf und bergab. In den Hochlagen liegen noch Schneereste und die Skihütten sind unverkennbar. Ganz anders als in den Alpen liegen sie verstreut am Hang. Die Vorstellung aufgrund der langen Dunkelheit mit Flutlicht Ski zu laufen ist gewöhnungsbedürftig.
Der Campingplatz in Byrkelo ist sehr großzügig angelegt und noch fast verweist. Die Dauercamper sind noch nicht in die Saison gestartet. So haben wir uns mit 5 Wohnmobilen etwas verloren gefühlt.

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25.05.2019 – Rundreise von Osoyro auf der 48 / E 16 nach Bergen


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Das Wetter spielte nicht ganz mit, aber die Rundfahrt auf der Landstraße 48 um die Fjorde war beeindruckend. Langsam gewöhne ich mich an diese schmalen, kurvenreichen Landstraßen. Die Regelung ist sehr simpel, vor jeder Kurve ist eine Ausbuchtung, um den Gegenverkehr durchzulassen, denn es passen auf den geraden Stücken keine zwei Autos nebeneinander. Neben den tollen Ausblicken auf die Fjorde, und die vielleicht eher fragwürdigen Lachsfarmen, führte die Straße immer wieder durch landwirtschaftliche Nutzgebiete. Die Höfe stehen vereinzelt ohne eine erkennbare Gemeinde. Obwohl die Besiedlung sehr dünn ist gibt es ca. alle 2 Kilometer eine Bushaltestelle. Und nicht selten standen auch tatsächlich Menschen dort, die auf den Bus warteten. Die beiden Wasserfälle waren eine schöne Abwechselung. Touristisch aufgepeppt gab es dort einen Espresso und ein Softeis. Auch wenn mir die skandinavische Märchenwelt nicht so bekannt ist fand ich den kleinen Troll richtig niedlich.

Mir ist der Klang der Sprache nicht geläufig, so dass ich das gesprochene Wort nicht verstehen kann. Erstaunlich ist jedoch wie viel man beim Lesen herleiten und verstehen kann.

Die letzten 30 Kilometer waren eher qualvoll, Dauerregen und Scheibenwischer auf höchster Stufe waren angesagt. Dazu dichter Verkehr um und in der Hansestadt Bergen. Da wird einem schnell bewusst wie schön es ist, wenn ein Beifahrer dabei ist, der unterstützen kann. Lach, mein Beifahrer kann das leider nicht.

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24.05.2019 – von Stavanger nach Halhjem


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Endlich hat es aufgehört zu regnen und der Morgenkaffee schmeckt bei Sonnenschein. Zwei Bemerkungen vorweg:

  1. Es war atemberaubend, besonders unter der Erde in den endlos langen Tunneln mit teilweise 10% Steigung 7 Gefälle.
  2. Der Hund darf auf den Fähren nicht das Fahrzeug verlassen. Leider habe ich zu spät bemerkt, dass er seine Nase auf der Kameralinse verewigt hatte. Daher gibt es auf einigen Bildern „Schatten

Der Wohnmobilplatz war super ausgestattet, so dass alle Tanks geleert, bzw. Frischwasser gefüllt werden konnten. Nach gut 20 Minuten ging es auf die erste Fähre, die im 20 Minuten Takt fährt. Die Zeit reicht für eine Tasse Kaffee und einen Sandwich, dann ist man schon auf der anderen Seite. Bemerkenswert war, dass es die Straße im Reiseführer nicht mehr gibt. Es ist heute eine sehr gut ausgebaute Europastraße, die mir nicht nah genug am Wasser verlief. Ich bin daher auf die Landstraße 545 abgebogen, was zwar die Fahrzeit um 2 Stunden verlängerte, aber deutlich bessere Eindrücke der Natur vermittelte. Man kann die Landschaft viel besser verstehen, wenn man im Internet die geologische Geschichte dazu liest. Das Gestein ist teilweise mehr als 1.000 Millionen Jahre alt und von den vielen Eiszeiten, die Norwegen erlebt hat, wie geschliffen.

Beeindruckend sind die Tunnel und Brücken, die die größeren Inseln miteinander verbinden. Viele dieser Projekte werden über Mautgebühren refinanziert. Das geht heute alles digital, man meldet sich mit Fahrzeug, Adresse und Kreditkarte auf einer App an. Am Eingang der Mautstrecke steht eine Kamara und in England sitzt eine Servicegesellschaft, die die Bilder auswertet und die Kreditkarte belastet, fertig.

Gestern war ich noch im Discounter Kivi, ordentliches Sortiment an Produkten und gar nicht so teuer, wie immer gesagt wird.

Der Zielpunkt war Halhjem, ein kleiner idyllischer Ort ohne die typischen bunten kleinen Holzhäuser. Der WoMo Platz liegt direkt an der Hafenmole und wird ebenfalls über eine App auf dem Smartphone bezahlt.

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22.05.2019 – von Flekkefjord nach Stavanger


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Den Abend habe ich noch gemütlich in T – Shirt draußen verbracht. Die Dunkelheit ist spürbar kürzer als in Celle. Die Drosseln beginnen ihr Konzert bereits um halb drei morgens.

Und dann kam, nicht ganz unerwartet, der große Wetterumschwung. Temperatursturz von 22 Grad auf gerade mal 10 Grad und Sprühregen und Regenschauer im Wechsel. Dennoch war es eine interessante Strecke, leider mit viel zu wenig Parkmöglichkeiten, um Bilder zu schießen. Die Landstraßen sind ordentlich, aber sehr schmal und kurvenreich. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt dann gerade mal bei 40 km/h. Damit ist das Verständnis des Reiseführers gewachsen, dass man nicht mehr als 180 Kilometer pro Tag einplanen sollte.

Gemäß Wetterbericht wechselt sich heute Starkregen mit Schauern ab, und ich muss sehen, dass Xandro halbwegs trocken zu seinem Recht kommt. Er strotzt vor Energie, die sich aufgestaut hat, da nicht überall die Möglichkeit für große Spaziergänge geboten wird. Hier am Rand von Stavanger liegt der Wohnmobilplatz an einem schönen Binnensee mit vielen Wegen zum Radfahren, Joggen oder einfach spazieren zu gehen.

Da das Wetter fast bis Trondheim identisch nass ist werde ich heute in Stavanger bleiben und gemütlich die Eishokey WM genießen.


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